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Dialektik als Ideologie: Hegel und Marx

Eine kritische Betrachtung über Zustandekommen, Sinn und Funktion der dialektischen Methode

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Zeitschrift für allgemeine Wissenschaftstheorie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Dialektik ist eine Modevokabel geworden. In seinem Aufsatz geht Becker ihren philosophiegeschichtlichen Quellen nach. Er zeigt, daß die begrifflichen Konstruktionselemente der dialektischen Methode von Hegel und Marx dem Selbstbewußtseinstheorem der klassischen Transzendentalphilosophie entstammen. Die Wurzeln dieses Theorems reichen bis zu Descartes zurück. Die konsequenteste Ausbildung hat es jedoch erst in der Philosophie des deutschen Idealismus erhalten. B. macht klar, unter welchen Bedingungen es zu Marxens ‚materialistischer Umstülpung‘ der dialektischen Methode kommen konnte. In einer Kurzanalyse der Warentheorie von Marx wird deutlich gemacht, wie Dialektik als Methode im Rahmen einer ökonomischen Theorie fungiert und welche — irrationalen — Konsequenzen sie in diesem ökonomischen und geschichtsphilosophischen Rahmen bewirkt.

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Literatur

  1. Die Problematik des Evidenzbegriffs in der neuzeitlichen Erkenntnistheorie wird von Hans Albert in seinem ‚Traktat über kritische Vernunft‘ (2. Aufl. Tübingen 1968, S. 21 ff.) ausführlich und ebenfalls in kritischer Absicht entfaltet. Besonders deutlich kommen dabei die theologischen Implikate der Gewißheitsforderung zum Vorschein, wie denn ja im Ich-Konzept des Descartes das religiöse Interesse am Beweis der Unsterblichkeit der Seele und das erkenntnistheoretische Interesse an der Fundierung des Wissens eine unauflösliche Verbindung eingegangen sind. Über den generellen Zusammenhang von Erkenntnisbegründung und ‚Erkenntnistheologie‘ cf. Ernst Topitsch, Mythos, Philosophie, Politik, Freiburg 1969, S. 79ff.

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Becker, W. Dialektik als Ideologie: Hegel und Marx. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 3, 302–328 (1972). https://doi.org/10.1007/BF01800756

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