Zusammenfassung
Der nichtdistributive, orthokomplementäre Verband der Projektionsoperatoren in der Quantenmechanik hat Anlaß zu mancherlei Interpretationen gegeben, so z. B. als eine von der klassischen Logik abweichende Quantenlogik, oder man deutete die Projektionsoperatoren als Eigenschaften von Mikroobjekten. Wir glauben, mit dieser Arbeit ein wesentliches Argument für die letztere Interpretation liefern zu können:
Es ist nämlich möglich, in der Menge der Eigenschaftsbegriffe ℊ eine Ordnungs-relation einzuführen. Mit dieser Ordnungsrelation bildet ℊ einen nichtdistributiven, orthokomplementären Verband. D.h. bei einer solchen Interpretation werden keinerlei Veränderungen — weder im Verband der Aussagen noch im Verband der Eigenschaftsbegriffe — durch die Entdeckung der Quantenmechanik notwendig.
Abschließend wird der Zusammenhang zwischen Eigenschaftsbegriffen und den Objekten, die diese Eigenschaften haben, kurz diskutiert.
Literatur
G. Ludwig: Einführung in die Grundlagen der Theoretischen Physik, Band 3, Vieweg Braunschweig 1976.
-- Deutung des Begriffs „physikalische Theorie“ und axiomatische Grundlegung der Hilbertraumstruktur der Quantenmechanik durch Hauptsätze des Messens, Springer-Verlag Berlin 1970.
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B. von Freytag-Löringhoff: Logik II, Urban Bücher Nr. 103, Kohlhammer-Verlag Stuttgart 1967.
K. J. Grau: Grundriß der Logik, Teubner-Verlag Leipzig 1921.
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Kanthack, L., Wegener, U. Zum Zusammenhang zwischen Projektionsoperatoren und Eigenschaften. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 7, 249–257 (1976). https://doi.org/10.1007/BF01800765
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01800765