Summary
In „On Denoting“ behauptet Russell, Freges „Sinn“ sei so beschaffen, daß beim Versuch, von ihm — genauer: von einer bestimmten Sinn-Einheit — etwas auszusagen, eine Verwirrung entsteht. Er macht verschiedene Versuche, von dem Sinn einer hindeutenden Phrase („denoting phrase“) zu sprechen, und es stellt sich immer wieder heraus, daß etwas anderes als das Beabsichtigte besprochen wurde.
Im Folgenden will ich zeigen, daß diese Verwirrung nicht in Freges Unterscheidung zwischen Sinn und Bedeutung ihren Ursprung hat, sondern in einem Fehler, den Russell in seinen Versuchen begeht; er verwendet nämlichzwei Zeichen, wodrei nötig sind.
Literaturverzeichnis
Mind, vol. XIV (1905); S. 485–487.
Darauf hat schon Church (in: Review of Carnap's „Introduction to Semantics“; The Philosophical Review, LII, 1943; S. 302) aufmerksam gemacht. Bei ihm fehlt aber der Nachweis dafür, daß bei Verwendung richtiger Bezeichnung Russells Einwände entkräftet werden.
G. Frege: Kleine Schriften; herausgegeben von Angelelli; Hildesheim 1967; S. 145.
In: Problems in the Philosophy of Language; edited by T. M. Olshewsky; New York 1969. In drei verschiedenen Auflagen von „On Denoting“ — in „Mind“, bei Olshewsky und bei R. C. Marsh (in dem von ihm herausgegebenen: B. Russell, Logic and Knowledge; London 1956) — ist die Verwendung der Anführungsstriche verschieden; aber außer dem oben erwähnten Fall sind die Unterschiede nur technischer Natur.
Vgl. auch: J. R. Searle: Russell's Objections to Frege's Theory of Sense and Reference; in: Analysis, vol. XVIII (1958).
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Strauss, M. Über Russells Kritik an Freges Unterscheidung zwischen Sinn und Bedeutung. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 9, 106–111 (1978). https://doi.org/10.1007/BF01801944
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01801944