Zijn en tijd in de filosofie van Husserl

Tijdschrift Voor Filosofie 21 (2):243-276 (1959)
  Copy   BIBTEX

Abstract

Nicht willkürlich oder gar mutwillig wurde für die vorliegende Studie über die Philosophie Husserls ein Thema gewählt, das mit dem Titel von Heideggers Hauptwerk zu formulieren ist : Sein und Zeit. Verbreitet ist die Meinung, Husserl habe jederlei « Seinsfrage » durch sein Verfahren der « phänomenologischen Reduktion » eigens methodisch « ausgeschaltet » — und wenn es ein Beispiel für seine rein analytische Denk-und Arbeitsweise gebe, so seine deskriptive Phänomenologie des inneren Zeitbewußtseins. In Wirklichkeit ist die « Phänomenologische Fundamentalbetrachtung » des Hauptwerkes unzweifelhaft eine « Seinsbetrachtung » und ist es ihre ausgesprochene Absicht, durch die phänomenologische Reduktion das « absolute Sein » zu « gewinnen » ; und ferner spricht Husserl es schon in den Ideen aus, daß das « letzte und wahrhaft Absolute » im transzendentalen Sinne über das Bewußtsein hinaus die « phänomenologische Zeit » sei, daß das transzendentale Bewußtsein seinerseits seine Absolutheit gleichsam in sich selbst aus einem ursprünglicheren « Urquell » schöpfe : dem der « lebendig strömenden Gegenwart », wie er später das « Urphänomen » der Zeit nennen wird. Übrigens hat Husserl nicht eigentlich Heideggers fundamentale Thesen in Sein und Zeit bestritten, ihnen vielmehr teilweise ausdrücklich zugestimmt, sondern vor allem ihm vorgeworfen, die Methode der phänomenologischen Reduktion zu ihrem Erweis und damit die Wissenschaftlichkeit überahupt preisgegeben zu haben. Allerdings läßt sich dann auch die eigentümliche Bedeutung von Husserls Lehre über Sein und Zeit nicht fassen, wenn seine Gedankengänge nicht dem eigenartigen Sinne ihrer Methode gemäß nach vollzogen werden. Husserls methodischer Grundgedanke ist geprägt durch das « originale Cartesianische Motiv : durch die Hölle einer nicht mehr zu übersteigernden quasi-skeptischen Epoché hindurch zum Eingangstor in den Himmel einer absolut rationalen Philosophie vorzudringen und diese selbst systematisch aufzubauen », m.a.w. : « den radikalen Subjektivismus der skeptischen Tradition in einem höheren Sinn wahrzumachen ». So führt der radikale cartesianische Zweifel — oder dessen Möglichkeit — zur Wahrheit der absoluten Gegebenheit des reinen Bewußtseins, die dessen absolutes Sein bedeutet. Damit ist ein ordo ad meam perceptionem als grundsätzlich gesicherter Bereich für eine strenge Wissenschaft gewonnen : die eidetische Phänomenologie des Bewußtseins. Auf analoge Weise und in demgemäß analogem Sinne ergibt sich Husserl sodann die grundsätzliche Relativität jeder möglichen Welt auf solches absolute Bewußtsein. Damit erweist sich, daß ein ordo ad ipsam rei veritatem sich, wenn überhaupt, einzig und allein in jenem ordo ad meam perceptionem zu konstituieren vermag : die reine Bewußtseinswissenschaft ist in sich schon transzendentale Phänomenologie. Und konstituiert sich nun wirklich im reinen Bewußtsein als dem transzendentalen ein solcher ordo ad ipsam rei veritatem ? Um dies zu erweisen, rekurrierte Descartes auf die veracitas Dei, die die Wahrheit des Evidenten verbürgen sollte. Husserl aber will unter « Evidenz » von vornherein nichts anders verstehen als die Selbstgegebenheit des Seienden selbst, das da evident ist. So fragt er, statt nach einer Garantie für die Wahrheit der Evidenz, vielmehr nach einer wahrhaft vollkommenen transzendentalen Evidenz. Sie muß gleichsam die Evidenz der Evidenz selbst sein. Sie erblickt er im Urphänomen der Zeit als der lebendig strömenden Gegenwart

Links

PhilArchive



    Upload a copy of this work     Papers currently archived: 91,349

External links

  • This entry has no external links. Add one.
Setup an account with your affiliations in order to access resources via your University's proxy server

Through your library

Similar books and articles

Over de grondslagen Van de fenomenologie.Karl Schuhmann - 1970 - Tijdschrift Voor Filosofie 32 (3):471 - 487.
Heidegger en de fenomenologie.Samuel Ijsseling - 1976 - Tijdschrift Voor Filosofie 38 (4):511 - 534.
De idee Van filosofie AlS strenge wetenschap bij Husserl.K. Kuypers - 1974 - Tijdschrift Voor Filosofie 36 (4):673 - 706.
Begrijpelijkheid en voldoende grond.Cl Schoonbrood - 1964 - Tijdschrift Voor Filosofie 26 (3):383 - 404.
Husserls bijdrage aan de logika en de genealogie Van de vraag.C. Struyker Boudier - 1979 - Tijdschrift Voor Filosofie 41 (2):217 - 259.
Phänomenologische Freiheit in Husserls Ideen...Tobias Keiling - 2013 - In Diego D'Angelo, Sylvaine Gourdain, Tobias Keiling & Nikola Mirkovic (eds.), Frei sein, frei handeln. Freiheit zwischen theoretischer und praktischer Philosophie. Alber. pp. 243-271.
Hegel en de fenomenologie.Rudolf Boehm - 1969 - Tijdschrift Voor Filosofie 31 (3):471 - 489.

Analytics

Added to PP
2015-02-04

Downloads
0

6 months
0

Historical graph of downloads

Sorry, there are not enough data points to plot this chart.
How can I increase my downloads?

Citations of this work

No citations found.

Add more citations

References found in this work

No references found.

Add more references