Würzburg, Germany: Königshausen&Neumann (
2002)
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Abstract
Nikolaus von Kues ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Während seine theologischen und neuplatonischen Vorstellungen viel beachtet werden, gilt das weniger für seine naturphilosophischen Ideen: Wie Gott die Welt in Wirklichkeit, so schafft der Mensch sie in Gedanken. Beobachtung, Experiment und Mathematik sind zum Verständnis der Natur notwendig. Die biblische Überlieferung ist nicht wörtlich zu nehmen. Er propagierte ein fast unendliches Universum ohne Mittelpunkt und Begrenzung mit einer sich bewegenden Erde. Besonders bedeutsam im Hinblick auf Reichweite und Grenzen moderner Naturwissenschaft ist seine Theorie des "Wissens vom Nichtwissen": Wissenschaft selbst ist geeignet, ihre eigenen Grenzen zu erkennen. Die Schrift würdigt auch die Persönlichkeit des Cusanus und schließt mit einem Essay über die Beziehung von Naturwissenschaft und Religion in unserer Zeit. The booklet is a re-edition of sections on Nicolas de Cusa in my book "Die gedachte Natur" (1991), also in philpapers. Cusanus was of one of the most original philosophers of the early Renaissance. He gave reasons for human self-confidence: as God created the world order in reality, man creates it in his mind. Not only mathematics, but also quantitative experiments, are essential for understanding nature. Human rationality is superior to verbal interpretations of the Bible: the universe is almost infinite, with no limits and no centre, and with a moving earth. And he insisted on what he considered to be the highest form of knowledge: the knowledge of the limits of knowledge, with far-reaching implications for the philosophy of nature and human cognition.