Die Gestalten und das Gestalten der Welt

In Jutta Valent & Ulf Höfer (eds.), Christian von Ehrenfels: Philosophie – Gestalttheorie – Kunst: Österreichische Ideengeschichte Im Fin de Siècle. De Gruyter. pp. 53-68 (2017)
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Abstract

In seiner Kosmogonie bespricht Ehrenfels den Ursprung, die Entwicklung, und das endgültige Schicksal des Universums: die Gestalt der Welt. Einerseits ist sie ein Kosmos, ein Geschöpf des Ordnungsprinzips, andererseits ein Chaos, als Resultat des Prinzips des Zufalls und der Entropie. Diese beiden komplementären kosmischen Prinzipien generieren die Welt, welche nicht aus einem absichtlichen Willen, sondern einem blinden Gestalten hervorkommt. Nach Ehrenfels, nehmen wir Menschen Teil an dem Gestalten der Welt und so kommt allmählich in und durch uns das Ordnungsprinzip zum Selbstbewusstsein. Nur so erhält das blinde Gestalten der Welt ein Ziel und eine Bedeutung. In seinen späteren Schriften zur Religion der Zukunft verdeutlicht Ehrenfels, dass alle Intellekte an dem göttlichen Intellekt mitpartizipieren, was er durch die Theorie der „Supraposition der Bewusstseinseinheiten“ erklärt. Wenn jede Zelle bereits eine Art „Bewusstsein“ hat, dann ist nicht nur jede einzelne meiner Gehirnzellen selbst bewusst, sondern sie konstituieren auch kollektiv mein einheitliches Gesamtbewusstsein als Mensch. Darüber hinaus konstituieren wir kollektiv ebenfalls „Persönlichkeiten höherer Ordnung“: so gestalten wir nicht nur die Welt, sondern auch ihren göttlichen Gestalter.

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