Eine 'logik der erfahrung'? Über hegels phänomenologie Des geistes
Abstract
Forthcoming in Conference Proceedings, Jena Phänomenologie conference I Hegels Charakterisierungen der neuen, von ihm entwickelten philosophischen Form, der Phänomenologie des Geistes, stellen vor allem deswegen ein Problem dar, weil sie so zahlreich sind. Bei einigen handelt es sich um klar erkennbare Reformulierungen oder Spezifizierungen anderer, in vielen Fällen aber scheinen die Beschreibungen inkonsistent zu sein oder unterschiedliche Perioden in Hegels Denken widerzuspiegeln, das sich während der Jenaer Zeit zwischen 1802 und 1806 rasch entwickelte. Ursprünglich war eine Phänomenologie eine „Wissenschaft der Erfahrung des Bewußtseins“. Sie ist auch eine „Wissenschaft der Phänomenologie des Geistes“. Sie stellt eine Einführung in das wissenschaftliche System dar und bildet zugleich den ersten Teil eines solchen Systems. Die Enzyklopädie bezeichnet die PhG als „die wissenschaftliche Geschichte des Bewußtseyns.“ Im Hauptteil nennt Hegel das Werk den „Weg der Seele, welche die Reihe ihrer Gestaltungen, als durch ihre Natur ihr vorgesteckter Stationen durchwandert, daß sie sich zum Geiste läutere, indem sie durch die vollständige Erfahrung ihrer selbst zur Kenntniß desjenigen gelangt, was sie an sich selbst ist” (55). Berühmt ist seine Bezeichnung der Phänomenologie als „Weg des Zweifels“, ja, als „Weg der Verzweiflung“, und als „ausführliche Geschichte der Bildung des Bewußtseyns selbst zur Wissenschafft“. (56).