Tübingen: M. Niemeyer (
2006)
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Abstract
Religioses Wissen dient in der Fruhen Neuzeit nicht nur der Bestimmung eines metaphysischen Erwartungshorizonts. Es stellt vielmehr das Fundament der Selbstthematisierung des Menschen in der religiosen Autobiographie und seiner normativen Beschreibung in der religiosen Anthropologie dar. Die Studie zeigt, dass die kulturgeschichtliche Dynamik der Sakularisierung fur das 17. und 18. Jahrhundert darin besteht, Spannungen zwischen erbaulichem und literarischem Schreiben, zwischen religioser und medizinischer Anthropologie und zwischen dem religiosen und profanen Leben zuallererst zu erzeugen. Die Autobiographie und der Bildungsroman ersetzen das Religiose aus Grunden sozialer Evolution. Dies geschieht unter steter Rucksicht auf die sich wandelnden medialen Bedingungen, die die interaktiven Muster der Beobachtung durch schriftbasierte ersetzen."