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Scheinbare Wirklichkeit. Zur Idee einer phänomenologischen Philosophie

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Denn wir sind wie Baumstämme im Schnee. Scheinbar liegen sie glatt auf und mit kleinem Anstoß sollte man sie wegschieben können. Nein, das kann man nicht, denn sie sind fest mit dem Boden verbunden. Aber sieh, sogar das ist nur scheinbar.

Franz Kafka, ‚Die Bäume’ (Betrachtung, 1912).

Abstract

Presented are here the crucial presuppositions and building-blocks of a phenomenological philosophy. Inspired by Husserl's critique of scientific objectivism and his claim that the life-world as the world of our experience is the only real world, such a philosophy starts from the breaking of the spell of objective reality as the only and true actuality and the acknowledgment of the appearance-character of all actuality and of objective reality itself. It further requires reinterpretations of the notions of sensitivity, subjectivity and consciousness. Foundational for the sketched idea of phenomenological philosophy is the insight that all conscious life is necessarily determined by interests.

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Notes

  1. Das zweite (Hua IV) und das dritte Buch (Hua V), aus dem Nachlass herausgegeben von Marly Biemel, waren nach dem ursprünglichen Plan nur zwei Teile des zweiten Buches.

  2. Die ersten beiden Teile dieses Werkes wurden bereits zu Husserls Lebzeiten, nämlich 1936, in der im selben Jahr gegründeten Zeitschrift Philosophia (Belgrad) veröffentlicht: Vol. 1, 77–176. Der dritte Teil wurde zusammen mit den ersten beiden Teilen von Walter Biemel aus Husserls Nachlass publiziert (Hua VI).

  3. Vgl. Boehm 2002, zweites Kap., § 3.

  4. Vgl. mein ausführliches Referat mit den erforderlichen Zitaten und Quellennachweisen in Boehm 2004, § 10.

  5. Vielleicht ist die ausgesprochene Idee verwandt mit der Grundidee der buddhistischen Metaphysik. Die Grundidee scheint zu sein: Nichts hat nur eine Ursache. Und gemeint ist nicht ein billiger Multikausalismus, sondern dass eines das Wirksame ist, ein anderes aber dessen Aufnahme durch den Betroffenen. Aber ich bin zu wenig Kenner dieser uns fernab liegenden Philosophie, um mich auf sie berufen zu dürfen.

  6. Ich wollte dies anzeigen in meinem unvollendeten und vielleicht etwas hybriden Versuch über ‚Die Dialektik und das Ende der Entwicklung’, vornehmlich noch für die neuzeitliche Metaphysik bis selbst auf Hegel und Marx. Diese Arbeit wurde bis 1978 verfasst und ist bislang nur in niederländischer Übersetzung erschienen. Vgl. Boehm 2005.

  7. Vgl. Boehm 2002, Zweites Kap., § 2.

  8. Vgl. Boehm 2002, Drittes Kap., §§ 1 u. 8.

Bibliografie

  • Boehm, Rudolf (1965) Das Grundlegende und das Wesentliche. Zu Aristoteles’ Abhandlung ‚Über das Sein und das Seiende’ (Metaphysik Z), Den Haag: Martinus Nijhoff.

  • Boehm, Rudolf (1974) Kritik der Grundlagen des Zeitalters, Den Haag: Martinus Nijhoff.

  • Boehm, Rudolf (1981) Vom Gesichtspunkt der Phänomenologie II. Studien zur Phänomenologie der Epoché, Den Haag: Martinus Nijhoff (Phaenomenologica Bd. 83).

  • Boehm, Rudolf (2001) ‚Tragik’. Von Oidipus bis Faust, Würzburg: Königshausen und Neumann.

  • Boehm, Rudolf (2002) Topik, Dordrecht: Kluwer 2002 (Phaenomenologica Bd. 162).

  • Boehm, Rudolf (2004) Ökonomie und Metaphysik, Würzburg: Königshausen und Neumann.

  • Boehm, Rudolf (2005) De dialectiek en het einde van de ontwikkeling. Brussel: IMAVO.

  • Husserl, Edmund (Hua IV). Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Zweites Buch: Phänomenologische Untersuchungen zur Konstitution. Hg. von Marly Biemel, Haag: Martinus Nijhoff 1952.

  • Husserl, Edmund (Hua V). Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Drittes Buch: Die Phänomenologie und die Fundamente der Wissenschaften. Hg. von Marly Biemel, Den Haag: Nijhoff, 1952.

  • Husserl, Edmund (Hua VI). Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie. Eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie. Hg. von Walter Biemel, Den Haag: Nijhoff, 1954.

  • Husserl, Edmund (Hua VII). Erste Philosophie (1923/24). Erster Teil: Kritische Ideengeschichte. Hg. von Rudolf Boehm, Den Haag: Nijhoff, 1956.

  • Husserl, Edmund (Hua VIII). Erste Philosophie (1923/24). Zweiter Teil: Theorie der phänomenologischen Reduktion. Hg. von Rudolf Boehm, Den Haag: Nijhoff, 1959.

  • Husserl, Edmund (Hua X). Zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins (1893-1917). Hg. von Rudolf Boehm, Den Haag: Martinus Nijhoff, 1966.

Sonstige

  • Fichte, Johann Gottlieb (1962) Die Bestimmung des Menschen, in J.G. Fichte, Ausgewählte Werke in sechs Bänden, hrsg. von Fritz Medicus, Dritter Band. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

  • Fichte, Johann Gottlieb (2014) Versuch einer neuen Darstellung der Wissenschaftslehre. Vorerinnerung. Erste und Zweite Einleitung. Erstes Kapitel, Hamburg: Meiner Verlag (= Nachdruck der 2., verbesserten Auflage, 1984).

  • Heidegger, Martin (1950) Holzwege, Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann.

  • Kant, Immanuel (1968) Kritik der reinen Vernunft.2. Auflage 1787. Berlin : Walter de Gruyter & Co. (= Akademie-Textausgabe).

  • Locke, John (1996) An essay concerning human understanding (1689). Indianapolis, Ind.: Hackett Publishing.

  • Popper, Karl (1966/1994) Logik der Forschung, Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) (= Zehnte, verbesserte und vermehrte Auflage).

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Danksagung

Mit herzlichem Dank an Eduard Marbach, Iso Kern, Ullrich Melle, Guy Quintelier sowie an die Herausgeber der Husserl Studies, Sonja Rinofner-Kreidl und Steven Crowell.

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Boehm, R. Scheinbare Wirklichkeit. Zur Idee einer phänomenologischen Philosophie. Husserl Stud 32, 101–130 (2016). https://doi.org/10.1007/s10743-016-9191-y

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s10743-016-9191-y

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