Marsilio Ficino in Deutschland und Italien: Renaissance-Magie zwischen Wissenschaft und Literatur

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Jutta Eming, Michael Dallapiazza
Harrassowitz Verlag, 2017 - History - 291 pages
Marsilio Ficino, Protege Cosimos, Pieros und Lorenzos von Medici, gilt als Zentralgestalt des italienischen Renaissance-Platonismus. Mit den Ubersetzungen der Dialoge Platons, der Schriften Plotins und des Corpus Hermeticum sowie durch eine theoretische Verknupfung von antiker Philosophie mit christlicher Religion ubte er einen unubersehbar grossen Einfluss auf die europaische Wissenschafts- und Geistesgeschichte aus. Im Zentrum seines Theorie-Gebaudes steht ein komplexes Konzept von Magie, dessen Konstruktion bis heute erforscht wird. Es hat dem Band den Titel gegeben, dessen Themen sich Ficinos intellektuellem Horizont entsprechend jedoch in eine Vielzahl weiterer Aspekte ausdifferenzieren. Diese literarisch-kunstlerischen, literaturwissenschaftlichen, wissenschaftshistorischen und philosophisch-theologischen Implikationen von Ficinos Schriften werden paradigmatisch und vergleichend behandelt. Zugleich gibt das Programm des Sonderforschungsbereichs "Episteme in Bewegung" einen analytischen Rahmen vor, mit dem an derzeit ubergreifend verfolgte wissenshistorische Neu-Positionierungen angeknupft werden kann. Es verspricht, sich auf Ficinos Schriften gewinnbringend beziehen zu lassen und zugleich neue Bereiche seines Einflusses zu erschliessen. So sind Kontinuitat, Verlauf und die mogliche Logik von Transferbewegungen von Wissen genauer abzubilden als durch die bislang zumeist sehr allgemein hypostasierte "europaische Rezeption" der Arbeiten von Ficino.

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