Rechtswissenschaft

Johan Horst

Transnationale Rechtserzeugung

Elemente einer normativen Theorie der Lex Financiaria

2019. XII, 265 Seiten.

Jus Internationale et Europaeum 152

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Die rechtliche Infrastruktur der Märkte für außerbörslich (OTC) gehandelte Finanzderivate wird von einer privaten Institution, der International Swaps and Derivatives Association (ISDA), geprägt. Aufgrund der massiven legislativen Tätigkeiten der ISDA ist es notwendig transnationale Pflichten aufzustellen, um die Lex Financiaria auf ein dogmatisches Fundament zu stellen.
Die Märkte für außerbörslich (OTC) gehandelte Finanzderivate haben durch die Steigerung von Nahrungsmittelpreisen, die Beeinflussung der fiskalischen Situation von Staaten und den Aufbau systemischer Risiken erhebliche negative Auswirkungen. Die Demokratisierung dieser Märkte ist deshalb eine der wichtigsten Aufgaben des globalen Rechts. Die International Swaps and Derivatives Association (ISDA) prägt als private Institution die rechtliche Infrastruktur dieser Märkte. Johan Horst untersucht die Rechtspraxis der ISDA und zeigt auf, dass das ISDA-Regime eigene Formen legislativer Tätigkeit, der Rechtsdurchsetzung und der Adjudikation ausgebildet hat. Aufgrund der massiven Auswirkungen der Tätigkeit der ISDA bedarf es einer normativen Rückbindung durch die Begründung transnationaler Responsivitätspflichten, die dogmatisch in der Horizontalwirkung der Menschenrechte, Drittwirkungsverboten transnationaler Vertragsnetzwerke sowie einer dezentralen Politisierung transnationalen Rechts verankert werden können.
Personen

Johan Horst Geboren 1980; Studium der Rechtwissenschaften, Philosophie und Geschichte in Freiburg, Berlin und Paris; LL.M. (Georgetown University); bis 2019 Leiter des Teilprojekts Lex Financiaria des ERC-Forschungsprojektes Transnational Force of Law an der Universität Bremen; seit 2019 Postdoktorand am IRI Law & Society an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Banca, borsa et titoli di credito — 75 (2022), 155–156 (Vincenzo Antonini)
In: Der Staat — 60 (2021), 335–338 (Stefanie Egidy)