Summary
Hermeneutik und Wissenschaftstheorie, die von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen, konvergieren in ihrer Bemühung um die Sprache. Der universale Anspruch der Hermeneutik kann aber nicht sprachphilosophisch begründet werden, sondern liegt auf der Ebene einer Metatheorie der wissenschaftlichen Arbeit überhaupt. Diese Ebene ist von den positiven Wissenschaften aus, durch die in ihnen ansetzende hermeneutische Reflexion zu erreichen. Wird diese Reflexion von den historischen Geisteswissenschaften aus angestellt, zeigt sich für die Wissenschaften überhaupt, daß ihr Wirkungsfeld gesellschaftlich-geschichtlich strukturiert ist. Im Anschluß an die Kantische Erkenntnistheorie lassen sich allgemeine Erkenntnisprinzipien gewinnen, die den gemeinsamen Boden wissenschaftlicher Tätigkeit und außerwissenschaftlicher individueller und gesellschaftlicher Lebenspraxis bestimmen.
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Literatur
Frankfurt/Main 1969, S. 15.
Hermeneutik und Ideologiekritik. Frankfurt/Main 1971, S. 127 f.
Hermeneutik und Ideologiekritik, S. 28–36.
S. Hermeneutik und Ideologiekritik, S. 309.
S. vom Verf.: Sprachfähigkeit und Weltbewältigung. — In: Philosophisches Jahrbuch 73 (1965/66), S. 356–371.
Vgl. das Problem der „Gattungsgeschichte“ bei J. Habermas: Zur Logik der Sozialwissenschaften. Tübingen 1967, S. 173–176.
Vgl. vom Verf.: Die Bedeutung der Geisteswissenschaften für die Gesellschaft. Stuttgart 1971, bes. Abschn. 3 und 4.
Wiener Jahrbuch für Philosophie, Jahrgang II 1969, S. 52 ff.
Hermeneutik und Ideologiekritik, S. 7–44.
Kritik der reinen Vernunft, A 95–102.
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Dieser Aufsatz geht auf einen Vortrag zurück, den der Verf. im Oktober 1971 zur Einführung in das Kolloquium der Ev. Akademie Loccum über „Hermeneutik als Kriterium für Wissenschaftlichkeit?“ hielt. Vgl. die von U. Gerber hrsg. Dokumente dieses Kolloquiums. Loccum 1972, S. 10–31.
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Kimmerle, H. Die Funktion der Hermeneutik in den positiven Wissenschaften. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 5, 54–73 (1974). https://doi.org/10.1007/BF01809871
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