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“…cs ist ein wirkliches Lied.” Theodor Fontanes Roman Frau Jenny Treibel als Selbstreflexion von Kunst und Kunstrezeption in der Gesellschaft der Gründerjahre

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Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

‘Jennys Lied’, seine Entstehung und Rezeption werden im Rekurs auf den vieldiskutierten Romanschluß als ironische Kontrafraktur des klassisch-romantischen Kunstkonzepts erschlossen. Dessen geschichtsphilosophische Prognose widerrufend, stellt der Roman Kunst und Kunstrezeption ins Zeichen einer irreversiblen Entfremdung von ‘Natur’ und rückt damit zugleich seine Gesellschaftskritik in eine universale kulturkritische Perspektive ein.

Abstract

In view of the controversial ending of the novel, ‘Jennys Lied’, its origin and reception reveal themselves to be an ironical comment on the classical-romantic ideal of art. Rejecting Schiller’s optimistic philosophy of history the novel proclaims man’s irreversible alienation from nature, thereby implying in its social criticism a universal cultural criticism.

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Im wesentlichen unveränderter, um Anmerkungen ergänzter Habilitationsvortrag, gehalten an der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel am 28. 11. 1990.

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Lohmeier, AM. “…cs ist ein wirkliches Lied.” Theodor Fontanes Roman Frau Jenny Treibel als Selbstreflexion von Kunst und Kunstrezeption in der Gesellschaft der Gründerjahre. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 68, 238–250 (1994). https://doi.org/10.1007/BF03396244

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