Zusammenfassung
Von der Wahrheit der subjektiven Erfahrung lässt sich nur sinnvoll sprechen,wenn die Erfahrung auch falsch sein könnte. Das erfordert,wie in Bezug auf Hegels Philosophie der Religion gezeigt werden soll, die Rückbindung unserer Gefühle und Vorstellungen an das begriffliche Denken. In der spirituellen Erfahrung übersteigt das endliche Subjekt seine eigenen Grenzen und erfährt sich als eins mit dem Absoluten. Die spirituelle Erfahrung ist wahr, wenn der Mensch das Absolute als das auffasst, was es in Wirklichkeit ist. Hier unterscheidet sich die Religion von einer Spiritualität ohne Gott. Für diese bleibt die Materie oder die Natur die Wahrheit der subjektiven Erfahrung. Die Religion hingegen deutet das Absolute selbst als etwas Geistiges, mit dem sich der spirituelle Mensch als eins erfährt