Digitalisierung der Lebenswelt: Studien zur Krisis nach Husserl

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Martin W. Schnell, Christine Dunger
Velbrück Wissenschaft, 2019 - Digital media - 230 pages
Der umfassende Prozess der weltweiten Digitalisierung prägt alle gesellschaftlichen Systeme in unterschiedlicher Weise. Wie sehr verändert die Digitalisierung die uns bekannte Welt und die Vulnerabilität des Lebens? Sind die damit verbundenen Transformationen gar wünschenswert und/oder notwendig? In Hinblick auf eine Vergewisserung dessen, was als (unsere) Welt anzusehen ist, bietet sich der Begriff der Lebenswelt im Ausgang von Edmund Husserl an. Demnach ist es eine wirklich anschauliche, wirklich erfahrene und erfahrbare Welt, in der sich unser ganzes Leben praktisch abspielt. Technisierung bedeutet eine Veränderung dieses menschlichen Weltverhältnisses. Husserl attestierte seinerzeit eine Lebensweltvergessenheit, die zu einer Krise Europas und des europäischen Menschentums beitragen würde. Daher setzte er sich für eine Rehabilitierung der Lebenswelt als Sinnesfundament ein. Diese berühmte Diagnose und jene Maßnahme sind seit Husserls Tagen immer wieder aufgegriffen worden. Wird die Digitalisierung die Welt in eine komplett künstliche Welt transformieren, die den Zusammenhang von persönlicher Erfahrung, Leiblichkeit, gesellschaftlichen Institutionen und Erscheinungen der Natur aufgekündigt hat? Bevor eine solche Befürchtung geglaubt werden kann, gilt es, grundlegende Muster der Digitalisierung im Hinblick auf ihre lebensweltliche Konkretion zu befragen. Die vorliegende Studie untersucht Prozesse und deren Querverbindungen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Verkehr, Wissen, Bildung, Literatur, Gesundheit und Erotik.

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