Abstrakt
Kants praktische Philosophie wird häufig zur Begründung der Menschenrechte herangezogen, und es ist eine verbreitete Ansicht, dass die Autonomie des Menschen der Grund der Rechte sei. Dieses Kapitel untermauert die These, dass Kant eine Begründung der Menschenrechte durch den Autonomiebegriff anbietet. Allerdings argumentiere ich, dass die Begründung anders verläuft, als es die zeitgenössische Ethik versucht. Seine Begründung der Rechte beginnt nicht von der Autonomie als einem Wert, sondern er versteht die Autonomie als Quelle von Prinzipien. Das oberste Moralprinzip, aus dem sich alle Rechte ableiten, muss demnach aus der eigenen Vernunft des Handelnden entspringen. Dieses Kapitel stellt dar, wie Kant den zeitgenössischen Autonomiebegriff kritisieren würde, was er unter ‚Autonomie‘ versteht und wie er mit diesem Begriff Rechte begründet.
