Grazer Philosophische Studien

Volume 51, 1996

Truls Wyller
Pages 237-252

Das Verstehen singulärer Handlungen
Ein Kommentar zu Davidson und von Wright

Gegen von Wright und andere Anhänger nicht-kausaler Handlungserklärungen hat Davidson argumentiert, daß Handlungen nicht nur als sinnvolles Verhalten konzeptuell verstanden, sondern auch durch singulare Ursachen als ihre „wahren” Motive erklärt werden. Dem entspricht auch der von Perry und anderen nachgewiesene indexikalische Charakter eines jeden Handlungsbewußtseins. Da jedoch ein singuläres Handlungsbewußtsein auch zukunfisgerichtet ist, hat das entsprechende, indexikalische Motiv keine von der erst zu realisierenden Handlung unabhängige Existenz. Die Handlung wird eher als eine „Wirkung von der Zukunft” verstanden, und so haben die Anti-Kausalisten recht, daß bei Handlungserklärungen nicht auf Humesche Ursachen hingewiesen wird.