Werte in den Wissenschaften: 100 Jahre nach Max Weber

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Gerhard Zecha
Mohr Siebeck, 2006 - Philosophy - 328 pages
English summary: This volume contains controversial views and discussions on the purpose, function, analysis and justification of value judgments and norms in the social sciences and humanities. Besides philosophical contributions on the nature of values, representatives of various social disciplines explore the present day status of values in scientific research. They also elaborate on directives on how to tackle value problems and related issues in psychology, sociology, economics, political science and educational theory. The book offers not only a thorough look back on Max Weber's philosophy of science but includes also detailed studies of this complex problem in several academic disciplines of today. German description: Im Jahre 1904 veroffentlichte Max Weber seinen beruhmten Objektivitatsaufsatz, in dem er Werturteilsfreiheit fur die Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften forderte. Demnach darf der 'objektive' Wissenschaftler zwar wissenschaftsimmanente Wertungen treffen, muss sich aber wissenschaftsexterner Wertungen, vor allem moralischer, religioser oder politischer Natur, enthalten. Diese Auffassung hat im Laufe des 20. Jahrhunderts zu mehreren philosophischen Grundsatzdebatten ('Positivismusstreit') und zu interdisziplinaren Auseinandersetzungen ('Werturteilsstreit') gefuhrt. Hundert Jahre nach Max Webers Programmaufsatz sollte in einem interdisziplinaren Symposium die Gultigkeit und Fruchtbarkeit des von Max Weber propagierten Prinzips der Wertfreiheit und die Rolle der Werte in den Human- und Gesellschaftswissenschaften uberpruft werden. Der vorliegende Band enthalt die Referate und gekurzten Diskussionen eines interdisziplinaren Symposiums, das 2004 in Salzburg stattfand. Philosophische, wissenschaftstheoretische und wissenschaftshistorische Grundsatzuberlegungen bilden einen ersten Teil des Bandes, im zweiten Teil folgen Beitrage aus den Disziplinen Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie und Padagogik. Die philosophischen Standpunkte sind nach wie vor kontrovers, vermitteln aber eine deutlich differenziertere Sichtweise der komplexen Problematik als im legendaren Positivismusstreit. Die fachwissenschaftlichen Beitrage referieren nicht nur uber den gegenwartigen Stand der Werturteilsdiskussion in den einzelnen Disziplinen, sondern illustrieren uberdies eindrucksvoll, dass sich die Auffassungen uber die Rolle von Wertungen und Normen in den Wissenschaften unterschiedlich entwickelt haben.

About the author (2006)

Gerhard Zecha, Geboren 1942; Studium der Padagogik, Psychologie und Philosophie in Innsbruck und Salzburg; Univ.-Prof. am Fachbereich Philosophie, Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultat der Universitat Salzburg.

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