IANUS 34:50-68 (
2013)
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Abstract
Der Artikel stellt eine Unterrichtseinheit für die Lektürephase des Lateinunterrichts dar, die vor allem für die Sekundarstufe II geeignet ist. Die vorzustellende Unterrichtsreihe geht von der Fragestellung "Kann man Liebe lehren und lernen?" aus, wobei zunächst herausgearbeitet werden soll, was wir und was die Schüler unter "Liebe" verstehen, und dann allgemein und in Bezug auf unsere eigene Lebenswelt diskutiert wird, ob sich Liebe lehren und lernen lasse, sei es durch Ratgeber, Flirtschulen, oder Tipps von anderen. Im Anschluss beginnt die Lektüre mit dem Proömium der Ars amatoria (ars 1, 1-40), in dem Ovid die eingangs erwähnte These aufstellt und die Liebe mit der Seefahrt und dem Kampf vergleicht, die man ja ebenfalls lernen könne und müsse, und das Programm seines "Lehrbuchs" vorstellt: ein Mädchen finden, es für sich gewinnen, der Beziehung Dauer verleihen. Im Anschluss daran wird die These Ovids diskutiert, sein Konzept wird mit dem moderner Liebesratgeber verglichen, sein Verständnis von "Liebe" wird näher charakterisiert und mit dem Vorverständnis der Lerngruppe zu "Liebe" und deren lernbarkeit verglichen. Um das Konzept besser zu verstehen, werden einige seiner "Tipps" aus den beiden ersten Büchern in kurzen Auszügen - ohne die langen mythologischen Exkurse - im Original, teils auch zweisprachig, gelesen. Zum Abschluss der Reihe kommt [Ovids] Eingangsthese gründlich auf den Prüfstand. Ein Leserbrief an Ovid dokumentiert das Textverständnis und die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Unterrichtsreihe ist für die Oberstufe gedacht und nimmt ca. 12-16 Unterrichtsstunden in Anspruch. Zum Artikel gehören die aufbereiteten Textauszüge sowie ein Tafelbild und eine Übersicht über das Lernvokabular (Aufbauwortschatz zur Lektürereihe).