Speyer: Kartoffeldruck-Verlag Kai Broderse (
2018)
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Abstract
Metrisch gebundene Texte sind aus dem altsprachlichen Unterricht nicht wegzudenken: Vergil, Ovid, Horaz, Catull und Martial sind nur einige typische Autoren für die Dichtungslektüre im Lateinunterricht; Homer, Sophokles und Euripides sind typische Beispiele für den Griechischunterricht. Die Curricula schlagen eine Vielzahl poetischer Texte als mögliche Lektüren vor.
Allein diese unvollständige Autorenauswahl zeigt schon, dass man allein mit der Behandlung von daktylischem Hexameter und elegischem Distichon nicht besonders weit kommt, will man nicht die Textauswahl nach solchen rein formalen Kriterien unnötig und unzulässig einschränken oder bei allen anderen Metra so tun, als läse man Prosa. Denn ein solches Vorgehen ermöglicht zwar eine Übersetzung, ein wirkliches Verständnis der Texte bleibt den Schülern aber verwehrt, da ihnen die Wirkung des Metrums, der Einschnitte, der Betonung bestimmter Positionen im Vers und nicht zuletzt ästhetische Aspekte verborgen bleiben oder allenfalls indirekt durch den metrischen Vortrag des Lehrers oder eine stilistische Analyse erschlossen werden.
Der vorliegende Band widmet sich daher grundlegenden Fragen zum Thema lateinischer und griechischer Prosodie und Metrik im Unterricht unter Einbeziehung der Lehrpläne und einer Befragung von Lehrkräften. Daneben finden sich Praxisbeispiele zu Catull, Ovid, Terenz und Homer, Überlegungen zur Beziehung von Musik und Metrik sowie eine Anregung zum Dichten in lateinischer Sprache.
Mit Beiträgen von: Gregor Bitto, John Bulwer, Fabiola Dengler, Boris Dunsch, Magnus Frisch, Hans-Joachim Glücklich, Christoph Kugelmeier, Immanuel Musäus, Jens Pickenhan, Anna Elissa Radke, Wolfgang Schoedel, Katharina Waack-Erdmann und Heike Wolf.