Abstract
In diesem Aufsatz geht es vorrangig darum, moralische Divergenzen zu diskutieren. Realistische Argumente zur Erklärung von den durch Mackies „Relativitätsargument“ ins Spiel gebrachten Divergenzen werden verworfen, was bestimmte Formen des Relativismus erhärtet. So lässt sich z.B. selbst unter weitgehend idealen Diskursbedingungen in einem Seminar über Ethik kein Konsens erzielen, ob deontologische oder utilitaristische Meinungen richtig sind. Dies lässt die realistische Verteidigung unplausibel werden, dass Reflexion auf der Ebene der Moraltheorie die meisten Divergenzen auflöse. Zudem werden einige z.B. sprachliche „Phänomene“, die Realisten gern für sich in Anspruch nehmen, kritisch diskutiert. Der Aufsatz soll Evidenzen für den Realismus erschüttern und zumindest eine Variante des Relativismus, den „pessimistischen, deskriptiven Relativismus“ stützen