Abstract
Zusammenfassung1958 startete vor der kleinasiatischen Küste eines der ersten Vorhaben für eine systematische archäologische Kampagne unter der Wasseroberfläche. Dabei wurde vor dem Kap Gelidonya das Wrack eines bronzezeitlichen Schiffs untersucht. Um die Arbeitsweise und die konkreten Probleme der Unterwasserarchäologie näher zu beleuchten, umfasst dieser Beitrag neben einer Beschreibung der konkreten Forschungsgegenstände und der eingesetzten technischen Hilfsmitteln auch die naturräumlichen Eigenschaften sowie die politischen Rahmenbedingungen jener Zeit. Am Übergang zwischen kolonialem Zeitalter und Kaltem Krieg zeichnet er zudem die biografischen Wege nach, welche die zentralen Akteur*innen der Kampagne am Fundort zusammenführten. Das ist notwendig, um zu verstehen, wieso Taucher*innen, die keine etablierten Archäolog*innen waren, diese Kampagne anstießen und durchführten. Der Artikel analysiert außerdem den Stand der Forschung im Jahr 1960 in diesem Feld und die Schwierigkeiten und Lösungen bei der Arbeit unter Wasser. Er versteht sich als Beitrag zur noch ungeschriebenen Geschichte der Unterwasserarchäologie.