Abstract
Der Aufsatz diskutiert Beziehungen zwischen aktuellen Debatten einerseits zur Tugend ethik, andererseits zur Phänomenologie der Gabe. Im Fokus des Interesses steht das Phänomen der Verdienstlichkeit, welches in Form von pflichtüberschreitenden Handlungen oder Akten »reinen Gebens« Gestalt gewinnt. Während die Diskussion im französischen und deutschen Sprachraum sich weitgehend auf phänomenologische und sozialphilosophische Aspekte der Gabe beschränkt, steht im Zentrum der parallel dazu verlaufenden englischsprachigen Diskussion vor allem die metaethische Untersuchung des Status von super ero gato - rischen Handlungen. Angesichts der Parallelen zwischen diesen Debatten gilt es zunächst, grundlegende Berührungspunkte beider Theoriefelder zu thematisieren und zu evaluieren. Welche Relevanz die dabei sich ergebenden Schnittmengen für eine philosophische Ethik besitzen, bleibt abschließend zu prüfen.