Abstract

The article traces the origin of Kant's distinction between the right to a good name in the Doctrine of Right and the right to respect for human dignity in the Doctrine of Virtrue. The story begins with Pufendorf's distinction between existimatio simplex and existimatio intensiva. "Existimatio" for Pufendorf means "worth." Accordingly, existimatio simplex is plain human worth, whereas existimatio intensiva is the worth of dignitaries, meaning of persons who are ascribed special worth. For Thomasius and Barbeyrac "existimatio" becomes "respect." Existimatio simplex then becomes, for example for Achenwall, simple respect, which the law requires everyone to give his fellow human beings. Existimatio intensiva becomes recognition, among other things, of another's probity. The latter existimatio intensiva is a part of ethics. Kant then looks for the existimatio simplex that can be contrasted to this existimatio intensiva. He finds it in the respect for the dignity of all of mankind.Der Beitrag sucht den Ursprung von Kants Unterscheidung zwischen dem Recht der Unbescholtenheit, das in die Rechtslehre, und dem Recht auf Achtung vor der Würde des Nebenmenschen, das in die Tugendlehre gehört. Die Geschichte beginnt mit Pufendorfs Unterscheidung von existimatio simplex und existimatio intensiva. "Existimatio" bedeutet bei Pufendorf "Würde". Existimatio simplex ist danach die schlichte Menschenwürde, existimatio intensiva die Würde von Würdenträgern , also von Personen, denen eine besondere Würde zukommt. Bei Thomasius und Barbeyrac wird "existimatio" zu "Achtung". Die existimatio simplex wird dadurch, etwa bei Achenwall, zu der schlichten Achtung, die dem Nebenmenschen entgegenzubringen das Recht fordert. Die existimatio intensiva wird zur Anerkennung unter anderem der Rechtschaffenheit eines Menschen. Die letztere existimatio intensiva gehört in die Ethik. Kant sucht die existimatio simplex zu dieser existimatio intensiva, die er in der Achtung vor der Menschenwürde des anderen findet