In Mario Grizelj & Oliver Jahraus (eds.),
TheorieTheorie. München: Fink. pp. 397–416 (
2011)
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Abstract
Robert Brandom unterscheidet im Anschluss an Heidegger zwischen einer objektivistischen Ontologie (‚Vulgärontologie‘) und einer selbst-reflexiven Form der Ontologie (‚Fundamentalontologie‘), die das ontologische Fragen vertieft und auf sich selbst zurückwendet. Der neuerdings erhobene ontologische Ton in der Philosophie scheint mir problematisch, insofern er im Modus einer objektivistischen Ontologie zu sprechen scheint und grundlegende Seinsarten schlechthin fixiert. Dieser ontologische Ton fragt nicht zu- reichend, wie dies eine ‚Fundamentalontologie‘ in Brandoms Sinne erfordert, nach demjenigen Seienden, das der Unterscheidung der verschiedenen Seinsarten und den ontologischen Kategorien zugrunde liegt und nach der selbstbezüglichen Form, in der ontologische Erkenntnis gegeben ist. In einem zweiten Schritt kennzeichne ich dasjenige Seiende, das die ontologischen Unterschiede wesentlich trägt, mit Brandom als „eigengesetzlich“. Aus diesen Überlegungen resultiert drittens eine Konzeption von Fundamentalontologie als „Studium der Natur sozialen Seins“. Ich schließe mit einer Bemerkung zum Verhältnis dieses Typs von Ontologie zu dem neuerdings erhobenen Ton.