Abstract
Folter gilt weithin als paradigmatisches Beispiel einer Verletzung der Menschenwürde. Doch was macht Folter zu einem so eindeutigen Fall einer Menschenwürdeverletzung? Das ist die Leitfrage dieses Beitrags. Dazu werden zwei Menschenwürdetheorien herangezogen und auf ihr Potential hin untersucht, die Folter als paradigmatische Menschenwürdeverletzung verständlich zu machen: zum einen Ralf Stoeckers Theorie, die die individuelle Identität und die darauf aufbauende kontingente Würde in den Mittelpunkt stellt; zum anderen meine Theorie, die die menschliche Orientierung an einem sinnvollen Leben ins Zentrum rückt.