Logische en phenomenologische analyse der bewegingsverschijnselen

Tijdschrift Voor Filosofie 12 (4):668-728 (1950)
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Abstract

Es gibt in der Psychologie noch wenig Uebereinstimmung über das Wesen der sinnlich gegebenen Bewegung. Die psychologischen Auffassungen stützen sich meistens auf Betrachtungen die nicht unmittelbar am phänomenalen Gehalt der Erscheinungen anschlieszen. Wir brauchen in der Psychologie eine autologische Methode. Eine Grundlage zu einer Theorie der Bewegungswahrnehmung finden wir in der Zuwendung zu den alltäglichen, unreflektierten Bewegungserscheinungen. Die üblichen Bewegungstheorien stützen sich auf einen Bewegungsbegriff der sich von den unmittelbar gegebenen Erscheinungen entfremdet hat. Das läszt sich nachweisen indem wir den üblichen Begriff der Bewegung — kontinuierliche Lageveränderung eines identischen Etwas — auf verschiedene Bewegungserscheinungen anwenden die unmittelbar als solche aufgefaszt werden ohne die Merkmale des Bewegungsbegriffes aufzuweisen. Anschlieszend wird ausgeführt dasz die Bestimmung der wesentlichen Struktur der Bewegungserscheinungen in der experimentellen Psychologie nur durch eine phänomenologische Analyse, die die Erkenntnis des Eidos anstrebt, geschehen kann. Es liegt ein prinzipieller Unterschied vor zwischen der Idee und dem Begriff der Bewegung. Bevor eine phänomenologische Analyse mit Erfolg durchgeführt werden kann, sollen die Vorurteile der kritisch-rationalistischen Haltung aufgegeben werden. Zuerst haben wir das thematische Vorurteil betrachtet, d.h. jenen in der Psychologie vielfach herrschenden Irrtum dasz die logischen Merkmalen des Bewegungsbegriffes in der wahrgenommenen Bewegung auch tatsächlich als psychologische Elementen nachweisbar sein sollen. Dieser Irrtum beruht auf einer unerlaubten Verwechslung des Wahrnehmungsund Denkgegenstandes. Zweitens haben wir eine vorgefaszte Meinung betrachtet welche wir das statische Vorurteil genannt haben, d.h. die Meinung dasz jede Bewegung unbedingt einer Sukzession von Lagen entspricht. Beide Vorurteile zusammen schlieszen eine Theorie der Bewegungswahrnehmung von vornherein aus ; mehr noch, sie erschweren schon die freie Zuwendung zu den Phänomenen. Die Diskrepanz zwischen Bewegungsbegriff und Bewegungswahrnehmung führte uns zu einer Untersuchung der Sprache. Nachgewiesen wurde dasz das Bewegungsphänomen wie es die Sprache darstellt, nicht in Elementen zerlegt wird. Was in der Sprache geschieht ist, dasz jeder Satz in dem von Bewegung die Rede ist, die Erscheinung in ihrer Ganzheit vergegenwärtigt. Diese hinweisende Funktion der Sprache stützt in beträchtlicher Weise die phänomenologische Analyse. Eine Betrachtung der Phänomenen führte zu einer Ausarbeitung von fünf Grundformen der Bewegung, die jedoch das Gebiet der Bewegungserscheinungen nicht erschöpfen. Wir nannten sie das « Bewegen », die « Bewegung », den « Transport », den « Blitz » und die « Bewogenheit » . 1. Das « Bewegen » ist eine Bewegung ohne Ortsänderung und ohne ein spezifisch sich bewegendes Etwas. Wir meinen damit etwas anderes als Wertheimer mit seinem Begriff der reinen Bewegung. Im « Bewegen » ist ein unspezifisch Bewegtes phänomenal erkennbar, d.h. amodal gegeben, und zwar insoweit es bewegt. 2. « Bewegung » ist ein Geschehnis in der Etwas sich irgendwohin begibt, also eine Distanz überbrückt. Wir konnten nachweisen dasz der Raum dieser Bewegung nicht der homogene, physische Raum ist, sondern der Raum des Verhaltens, der sich auf einen Boden formiert. Dieser Boden steht in seiner begründenden Funktion auszerhalb des Gegensatzes von Bewegung und Ruhe. Die Analyse der « Bewegung » wird entwickelt in Gegenüberstellung zum physischen Bewegungsberiff. Dieser Begrilff entfremdet uns von der « Bewegung », die in der Wahrnehmung als eine lebendige gegeben ist. Die letzte Behauptung erfordert eine nähere Ausarbeitung des phänomenologischen Unterschieds zwischen lebendiger und toter Bewegung. Die sich in der Erscheinung verwirklichende Idee der Bewegung ist Ausdruck von, und weist hin auf Leben, d.h. Spontaneität und Intentionalität. Zeigt sich jedoch in der Situation dasz eine « Bewegung » sich nicht in einer Gesamtfunktion des Bewegenden einordnet, so wird sie Ausdruck einer leblosen Subjektivität. Diese Differenzierung geschieht schon in der kommunikativen, unreflektierten Wahrnehmung. 3. Eine dritte Form der Bewegungserscheinungen, der « Transport », wobei nur das Fahrzeug in « Bewegung » ist und nicht das Transpoprtierte, wird einer Untersuchung nur unterzogen weil in bestimmten Fällen, wie beim Radfahren, das Transportierte aktiv an die « Bewegung » des Fahrzeugs beteiligt ist. In diesem Zusammenhang wird der Unterschied erwähnt zwischen meiner Selbstbewegung díe mir nicht als Bewegung eines Gegenstandes sondern nur in der Depassierung meines selbst bewuszt ist, und der wahrnehmbaren « Bewegung » eines Gegenstandes. 4. Als vierte Form haben wir den « Blitz » betrachtet ; der « Blitz » ist phänomenal zu gleicher Zeit hier und dort, jedoch ohne Simultaneität. 5. Schlieszlich wird die « Bewogenheit » untersucht, die passive Bewegung eines Gegenstandes der einem ihn Bewegenden ausgeliefert ist. Zum Schlusz wird gesichert dasz die untersuchten Bewegungsformen nicht notwendig im Optischen erscheinen, dasz man sie überhaupt nicht für primär sinnliche Erscheinungen halten kann. Das Bewegungsphänomen hat nur Sinn in der Welt des « perspektivischen Daseins » . Eine Theorie der Bewegungswahrnehmung ist daher nicht innerhalb der experimentellen Psychologie zu entwickeln, sondern erfordert eine Verbindung mit einer philosophischen Durchdenkung der Existenz, unter Anwendung der phänomenologischen Methode

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