Abstract
Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag analysiert die Bedeutung der Idee der umma in der „Muslimischen Jugend in Deutschland e. V.“ und der sie umgebenden pop-islamischen Szene entlang der Frage sozialer Grenzziehungsprozesse. Es soll gezeigt werden, dass soziale Grenzen nicht nur durch Zuschreibungs- und Exklusionsprozesse von außen konstruiert, sondern auch entlang von gemeinschaftsbildenden Identifikationsprozessen junger Musliminnen und Muslime hergestellt werden. Indem individuelle und kollektive Bedeutungen der Umma im Kontext des Untersuchungsfeldes erfasst werden, werden Prozesse der Vergemeinschaftung ebenso in den Blick genommen wie damit verbundene soziale Distinktionen, Exklusionen und Abwertungen. Dabei zeigt sich, dass soziale Grenzziehungsprozesse der pop-islamischen Szene sowohl gegenüber der deutschen Mehrheitsgesellschaft als auch gegenüber verschiedenen islamischen Strömungen je situations- und kontextabhängig ausgehandelt werden und sich als gleichzeitige Suche nach Partizipation und Abgrenzung bzw. Inklusion und Exklusion beschreiben lassen.