Abstract
ZusammenfassungDas Verhältnis zwischen Ethikkonsultation und der bspw. in psychiatrischen Arbeitsfeldern und im Palliativbereich etablierten psychologischen Supervision ist bisher wenig untersucht. Dieser Vergleich und die Abgrenzung von Ethikkonsultation stellen eine Forschungslücke dar. Anhand von zwei Fallvignetten aus der Praxis von EK und PS werden unter Kontrastierung mit dem jeweils anderen Ansatz Unterschiede und Gemeinsamkeiten im methodischen und praktischen Vorgehen sowie Kriterien der Unterscheidung analysiert. Als Ergebnis wird eine systematische Gegenüberstellung präsentiert, die folgende Merkmale umfasst: 1. Ziele jedes Ansatzes, 2. Einberufung, 3. Gegenstand, 4. Fokus, 5. Methode/Prozess, 6. Rolle des Beraters, 7. Ergebnisse, 8. Dokumentation, 9. Bearbeiten von Emotionen, 10. Bearbeiten ethischer Fragestellungen. Trotz Überschneidungen der beiden Arbeitsformen erscheinen EK und PS nicht wechselseitig austauschbar; eine Vermischung wird nicht empfohlen. Als Fazit werden Hinweise zur Indikationsstellung von EK oder PS gegeben; dabei spielen auch die Motivation der Teilnehmenden und die zeitnahe Verfügbarkeit der Beratungsangebote eine Rolle.