Paderborn: mentis Verlag (
2010)
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Abstract
Wendet man sich der Frage nach den Quellen unseres Wissens zu, so muss
man feststellen, dass wir zweifelsohne einen großen Teil unseres Wissens
über die Welt aus dem Zeugnis anderer gewinnen. In der gegenwärtigen erkenntnistheoretischen Diskussion wird nicht in Frage gestellt, dass das
Zeugnis anderer zur Genese unseres Wissens beiträgt. Umstritten ist dagegen,ob die Anführung des Ursprungs solcher Überzeugungen auch zu deren
Rechtfertigung in hinreichendem Maße beiträgt.
Dieses Buch bietet einen systematischen Einblick in die verschiedenen
epistemologischen Positionen dieser Debatte – sowohl klassische Ansätze
als auch neuere Entwicklungen werden vorgestellt und kritisch diskutiert.
Darüber hinaus wird der Zeugnisbegriff selbst – als epistemisch funktionaler Begriff – eingehend analysiert. Aufbauend auf den Untersuchungsergebnissen des systematischen Teils des Buches wird dann in einer Fallstudie zur Berichterstattung der Tagesschau ein Sonderfall des Zeugnisses anderer genauer in den Blick genommen, der in der bisherigen epistemologischen Debatte erstaunlicherweise nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat: die mediale Berichterstattung.