Successful Enhancement: A Messy Case
Abstract
Anhand des fiktiven Falles eines jungen Mannes, dessen Leben trotz der vermeintlichen Vorteile von verbesserten genetischen Anlagen nicht so gerät, wie es sich die Eltern vorgestellt haben, fragen wir nach dem Maßstab des Erfolgs von genetischen Interventionen am Menschen. Wir kommen zu dem Schluß, daß die bisherigen Erfahrungen, die wir an anderen, weniger komplizierten Organismen wie Algen schon gesammelt haben, darauf hindeuten, daß die Resultate von Genmanipulationen viel weniger vorhersagbar sind und damit die Risiken für die Menschen viel höher und unüberschaubarer sein werden, als die Optimisten aus der Genforschung bisher anzunehmen scheinen. Außerdem stellen wir die Frage, ob diese Richtung der vermeintlichen Verbesserung des menschlichen Lebens wirklich geeignet ist, tatsächlich die Leben der einzelnen Menschen oder der Menschheit insgesamt besser zu machen, oder ob sie nicht vielmehr auf einem engen Begriff des Lebenserfolgs beruht, der von den eigentlich ethischen Fragen nach dem besseren Leben für die Menschen eher ablenkt. Wenn dies der Fall wäre, würde sich die Suche nach den entscheidenden Verbesserungen des menschlichen Lebens auf dem Wege der genetischen Intervention nicht nur aus technischen, sondern auch aus ethischen Gründen als bedenklich erweisen