Abstract
Zweifellos ist es normalerweise moralisch falsch, eine Person zu töten. Was jedoch sind die Gründe? Im ersten Kapitel rekonstruiere ich einen der elaboriertesten Ansätze zur Ethik des Tötens: den zweigleisigen Ansatz Jeff McMahans. Das erste Gleis dieses Ansatzes basiert auf der konsequentialistischen Annahme, dass Töten insofern pro tanto falsch ist, als es beim Opfer objektiven Schaden erzeugt, indem es dieses der Güter beraubt, die es erlangt hätte, hätte es weiterleben können. Das zweite Gleis ist für Personen reserviert: Es baut auf der kantianischen These auf, dass es stets im gleichem Maße falsch ist, Personen zu töten. Im zweiten Abschnitt erläutere ich, worin meiner Ansicht nach die Schwierigkeiten dieses Ansatzes liegen, und plädiere für eine Differenzierung zwischen subjektivem und objektivem Schaden. Im dritten Abschnitt argumentiere ich bezüglich des ersten Gleises für eine subjektivistische Variante des schadensbasierten Ansatzes. Im vierten Abschnitt diskutiere ich das zweite Gleis: die These der gleichen Schlechtigkeit der Tötung von Personen, und komme zu einem skeptischen Resultat