Leiblichkeit und Wille in Fichtes Wissenschaftslehre nova methodo [Book Review]

Fichte-Studien 19:266-269 (2002)
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Abstract

Die vorliegende überarbeitete Diss. des Verfassers hat sich den Nachweis zum Ziel gesetzt, daß Fichtes Deduktion des Leibes in seinen Vorlesungen über die »Wissenschaftslehre nova methodo« im Ausgang von der Willens- und Handlungstheorie geschieht. Zu diesem Zweck legt der Verf. eine detallierte Analyse derjenigen Paragraphen vor, in denen Fichte die Herleitung des Leibes systematisch mit der Darlegung seiner Willenslehre verknüpft. Es handelt sich dabei um §§ 11–15 der »Wissenschaftslehre nova methodo«, die uns nur in zwei Nachschriften vorliegt, die in den Ausgaben der Philosophischen Bibliothek und in der Akademieausgabe publiziert sind und weitgehend miteinander übereinstimmen. Da Fichtes Werke bekanntlich nicht leicht zu lesen und zu verstehen sind, was auch für seine Vorlesungen gilt, um die es sich im Fall der »Wissenschaftslehre nova methodo« handelt, ist es besonders zu begrüßen, wenn in einer Arbeit wie der vorliegenden Diss. möglichst textnah praktisch ein Kommentar zu Fichtes Text geliefert wird, der die Argumentationsstruktur transparent macht und so eine entscheidende Lese- und Verständnishilfe darstellt. Der Verf. erwähnt, daß Fichte schon in früheren Paragraphen seiner Vorlesung vom Leib als dem System der Sinnlichkeit gesprochen hatte, und daß auch nach § 15 noch vom menschlichen Leib die Rede ist. Es handelt sich also bei der vorliegenden Diss. nicht um eine Gesamtdarstellung von Fichtes Lehre von Leib, wie er sie in seiner »Wissenschaftslehre nova methodo« vorgetragen hat, sondern nur um deren Kernstück, nämlich die Deduktion des Leibes im Zusammenhang mit der Analyse unseres Wollens und Handelns. Dies soll hier auch deshalb erwähnt werden, weil im Lauf der Lektüre leicht der falsche Eindruck entstehen könnte, mit dem Ende von § 15 sei auch Fichtes definitive Darstellung des menschlichen Leibes erreicht. Dies ist jedoch nicht der Fall, sondern in späteren Kapiteln gelangt Fichte zu einer Parallelisierung von Seele und Leib als zwei Aspekten des Ich, die über das in der vom Verf. behandelten Deduktion des Leibes hinausgeht. Diese Aussagen Fichtes kommen in dem vorliegenden Werk nicht mehr zur Sprache. Dies gilt auch für die gesamte Parallelisierung des Realen und Idealen, die in den späteren Paragraphen der »Wissenschaftslehre nova methodo« eine wichtige Rolle spielt.

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