Abstract
Es wird gezeigt, daß der transzendentale Idealismus keinen erkenntnismäßigen Gehalt besitzt und daher überall dort, wo er in kognitiven Zusammenhängen auftritt, in den transzendentalen Realismus hinübergleitet, und zwar vor allem in den empirischen Idealismus. Dieser Sachverhalt ist durch die Mehrdeutigkeit von Ausdrücken wie 'Vorstellung' oder 'Erscheinung' verschleiert, weshalb üin sogar Kant selbst nicht durchschaut und sich energisch dagegen verwahrt hat, wenn seine Lehre als empirischer Idealismus interpretiert wurde. Doch die Versuche des Denkers, diese vermeintliche Fehlinterpretation zu korrigieren, haben folgerichtigerweise genau zu eben jenem Idealismus geführt - oder aber zum empirischen Realismus.