Abstract
Hannes Worthmanns Praktische Intelligenz und die Zweiteilung des Wissens ist in vielerlei Hinsicht ein exzellentes Buch: Es ist kristallklar formuliert, schön geschrieben, leicht zu lesen und liefert eine wohlinformierte Übersicht über den state of art in der Debatte um Wissen-Wie. Vor allem aber argumentiert der Autor fair und gründlich gegen nahezu sämtliche Positionen in der Debatte, um an ihre Stelle dann seine eigene spannende und originelle Neu-Konzeptualisierung von Wissen-Wie zu setzen. All diese Faktoren zusammen – kristallklare Thesen, Argumente gegen alle anderen, eine grundlegende Neu-Konzeptionalisierung – können nur zu einem führen: Man fühlt sich provoziert und will umgehend kritisch mit dem Autor diskutieren. Und das ist natürlich genau die Reaktion, die ein gelungener Debattenbeitrag in der Analytischen Philosophie auslösen sollte. Ich bin froh, an dieser Stelle die Gelegenheit zu haben, exemplarisch einige mögliche Stränge einer solchen kritischen Diskussion vorführen zu können. Dabei werde ich mich nicht scheuen, in den beiden Teilen dieses Textes das herauszufordern, was man als die beiden Hauptthesen Worthmanns ansehen könnte.