Abstract
Die philosophische Theorie der Kausalität hat sich bisher stark auf die Analyse des Ursachenidioms „A ist eine Ursache von B“ konzentriert und weitgehend eine entsprechende Relation zwischen Ereignissen als grundlegend für das Phänomen der Kausalität vorausgesetzt. Diese Abhandlung ist ein Plädoyer dafür, die weithin bekannten Schwierigkeiten, die insbesondere in David Lewis’ Umsetzung dieser Strategie zu Tage getreten sind, zum Anlass zu nehmen, die Ursache-Wirkung-Relation als Ausgangspunkt aufzugeben und stattdessen am Begriff des kausalen Einflusses anzusetzen. Außerdem argumentiere ich dafür, dass unter derart veränderten Vorzeichen die bisher eher randständige naturalistische Theorie der Kausalität von Wesley Salmon stark an Attraktivität gewinnt, da sie eine sehr überzeugende Explikation kausaler Einflüsse bereitstellen kann. Der angebliche Nachteil der naturalistischen Theorie, dass sie eine bestimmte physikalische Beschaffenheit der Welt voraussetzt, lässt sich entscheidend relativieren, weil nachgewiesen werden kann, dass auch konkurrierende Explikationen nicht ohne solche Voraussetzungen auskommen