Zeitschrift Für Praktische Philosophie 5 (1):153-180 (2018)
Authors | |
Abstract |
Viele Menschen halten Patientenverfügungen für ein geeignetes Mittel, um selbstbestimmt zu entscheiden, wie mit ihnen im Fall schwerer Demenz umgegangen werden soll. Die meisten Bioethiker stimmen ihnen zu: Demenzverfügungen seien Ausdruck der „verlängerten Autonomie“ der Patientin. Doch ob sie recht haben, ist unklar. Dem viel beachteten Identitätseinwand zufolge sind die Ausstellerin der Verfügung und ihre schwer demente Nachfolgerin numerisch verschieden: Sie sind zwei und nicht eins. Wenn das stimmt, kann die Ausstellerin nicht verfügen, wie mit ihr im Falle schwerer Demenz umgegangen werden soll. Die Demenzverfügung ist ungültig. In meinem Aufsatz möchte ich eine neue Replik auf diesen Einwand vorstellen. Ihr Ansatzpunkt ist der menschliche Organismus, den wir sehen, wenn wir in den Spiegel blicken. Er kann schwer dement werden, und auch er hat die Patientenverfügung unterschrieben. Warum sollte sie dann ungültig sein? Auf den ersten Blick hat diese Replik eine Reihe von Vorzügen. Insbesondere akzeptiert sie die populären Annahmen, auf denen der Identitätseinwand basiert. Bei näherem Hinsehen zeigen sich jedoch Probleme, die so gravierend sind, dass wir von ihr Abstand nehmen sollten.
|
Keywords | No keywords specified (fix it) |
Categories |
No categories specified (categorize this paper) |
DOI | 10.22613/zfpp/5.1.7 |
Options |
![]() ![]() ![]() |
Download options
References found in this work BETA
Reasons and Persons.Joseph Margolis - 1986 - Philosophy and Phenomenological Research 47 (2):311-327.
The Human Animal: Personal Identity Without Psychology.Eric T. Olson - 1997 - Oxford University Press.
View all 45 references / Add more references
Citations of this work BETA
No citations found.
Similar books and articles
„Ich habe mich sozusagen selbst verloren“ – Biographische Identität, autobiographisches Gedächtnis und Alzheimer-Demenz.Michael Jungert - 2018 - Zeitschrift Für Praktische Philosophie 5 (1):133-152.
Wie Ist Es, Dement Zu Sein?What is It Like to Have Dementia?Mark Schweda & Lisa Frebel - 2015 - Ethik in der Medizin 27 (1):47-57.
Erzählte Identität? Zur Kritik narrativer Demenz-Theorien.Daniela Ringkamp - 2018 - Zeitschrift Für Praktische Philosophie 5 (1):107-132.
Advance Directives And Surrogate Decision Making. Ethical Questions, Legal Response And Clinical Summary.Johannes Meran - 1996 - Jahrbuch für Recht Und Ethik 4.
Wie sollen wir Patienten mit Demenz behandeln? Die ethisch problematische Funktion der Antidementiva.Matthis Synofzik & Dr Walter Maetzler - 2007 - Ethik in der Medizin 19 (4):270-280.
Die Erinnerung des Leibes. Zur Relevanz und Funktion von Leibzeit bei Alzheimer-Demenz.Julia Meer - 2018 - Zeitschrift Für Praktische Philosophie 5 (1):207-230.
Erkenntnisleitende Metaphern.Georg Friedrich - 2017 - Mensch Sein – Fundament, Imperativ Oder Floskel?:669 –678.
Die Unzulänglichkeit von Richard Swinburnes Versuch, die Existenz einer Seele modallogisch zu beweisen.Ludger Jansen & Niko Strobach - 1999 - Zeitschrift für Philosophische Forschung 53 (2):268 - 277.
Verantwortung in der globalen Wirtschaftsordnung: eine funktionalistische Konzeption.Jens Schnitker - 2017 - Zeitschrift Für Praktische Philosophie 4 (1):239-270.
In dubio pro embryone? Schwierigkeiten eines Vorsichtsarguments gegen embryonale Stammzellenforschung.Dr Hans-Jürgen Link - 2013 - Ethik in der Medizin 25 (2):129-142.
Moores Paradox, Expressivismus und Selbstkenntnis.Simon Dierig - 2008 - Zeitschrift für Philosophische Forschung 62 (2):233-253.
Gedankenexperimente in der Philosophie.Daniel Cohnitz & Sören Häggqvist - 2007 - In M. Staschok (ed.), Abstrakt - Exakt - Obskur: Philosophische Gedankenexperimente & Kunst. Logos.
Analytics
Added to PP index
2018-06-21
Total views
36 ( #283,668 of 2,410,718 )
Recent downloads (6 months)
6 ( #121,955 of 2,410,718 )
2018-06-21
Total views
36 ( #283,668 of 2,410,718 )
Recent downloads (6 months)
6 ( #121,955 of 2,410,718 )
How can I increase my downloads?
Downloads