In den letzten Jahren hat sich eine Vielfalt unterschiedlicher Gremien zur Ethikberatung entwickelt: vom Konsil mit einem einzelnen Berater bis zum Ethikkomitee. In dem Band werden die Ethikberatung, ihre Entwicklung und Anwendung, sowie die Gründung von Gremien in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Hospizen und von niedergelassenen Ärzten anhand von Fallbeispielen erläutert. Dabei schlagen die Autoren eine Brücke zwischen traditioneller philosophischer Ethik und anwendungsbezogener klinischer Ethik. Auch rechtliche Fragen werden erörtert.
Since Clinical Ethics Consultation has become important in the public health sector in the last decade in Germany, there are on-going questions about effectiveness. Targets have been established by the Ethics Committees, in regard to assisting patients, families and health care teams at times of ethical conflicts during the decision-making process in medical care. Of all the ethics consultations over the last eight years at Erlangen University Hospital the consultations carried out in the pediatric department were chosen to be reviewed (...) by a pediatrician and an ethicist. These were evaluated on the basis of team formation, interdisciplinary orientation, ethical criteria, completeness and methods of documentation. Results of the analysis of those records show a well-organized consultation team with regard to its personnel composition. Discrepancies with ethical questions posed in the literature are revealed, and also some partially incomplete documentation regarding medical facts and descriptions of the patients' or parents' opinion. (shrink)
There is no doubt that emotions have an important effect on practices of moral reasoning such as clinical ethics consultation. Empathy is not only a basic human emotion but also an important and learnable skill for health care professionals. A basic amount of empathy is essential both in patient care and in clinical ethics consultation. This article debates the “adequate dose” of empathy in ethics consultations in clinical settings and tries to identify possible situations within the process of consultation in (...) which this crucial feeling is at risk. (shrink)
Die ärztliche Schweigepflicht ist für die Vertrauensbeziehung zwischen Arzt und Patient von grundlegender Bedeutung. Von besonderer Brisanz sind Fälle, bei denen das Schweigegebot eine Gefährdung Dritter bewirkt. Ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichtes Frankfurt hat eine erhebliche medizinrechtliche und ethische Debatte ausgelöst: Eine Frau als Klägerin verlangte vom Hausarzt der Familie die Feststellung der Schadensersatzpflicht und ein hohes Schmerzensgeld aufgrund einer Pflichtverletzung, da der Arzt von der Aids-Erkrankung ihres uneinsichtigen Lebensgefährten wusste, die Patientin aber mit Verweis auf seine Schweigepflicht nicht über (...) die Gefahr informiert hatte. Problematisch ist die von den Richtern neben dem Offenbarungsrecht vertretene Rechtspflicht des Arztes zur Mitteilung des Sachverhaltes. Der Beitrag erörtert die ethischen und rechtlichen Implikationen dieses Urteils sowie die grundlegenden Regelungen des neuen Schuld- und Schadenersatzrechts in Bezug auf die ärztliche Schweigepflicht. Aus medizinethischer Perspektive ist bei der Güterabwägung für die höher rangigen Werte zu entscheiden (Prinzipien des Nichtschadens und der Benefizienz, "Tarasoff-Pflicht" zur Warnung), gleichwohl zeigen der genannte und andere Fälle Defizite in der Patient-Arzt-Beziehung in Bezug auf einen reflektierten Dialog und die Notwendigkeit von klaren Empfehlungen für den Alltag. Ein interdisziplinärer Ansatz kann medizinrechtliche und ethische Aspekte sinnvoll integrieren. (shrink)
The “Universal Declaration of Human Rights” and the “Geneva Declaration” by the World Medical Association, both in 1948, were preceded by the foundation of the United Nations in New York (1945), the World Medical Association in London (1946) and the World Health Organization in Geneva (1948). After the end of World War II the community of nations strove to achieve and sustain their primary goals of peace and security, as well as their basic premise, namely the health of human beings. (...) All these associations were well aware of the crimes by medicine, in particular by the accused Nazi physicians at the Nuremberg Doctors Trial (1946/47, sentence: August 1947). During the first conference of the World Medical Association (September 1947) issues of medical ethics played a major role: and a new document was drafted concerning the values of the medical profession. After the catastrophe of the War and the criminal activities of scientists, the late 1940s saw increased scrutiny paid to fundamental questions of human rights and medical ethics, which are still highly relevant for today’s medicine and morality. The article focuses on the development of medical ethics and human rights reflected in the statement of important persons, codes and institutions in the field. (shrink)
Fragen der Korruption von Vertragsärzten sind seit längerer Zeit höchst umstritten: Nach dem so genannten „Herzklappenskandal“ sind in den vergangenen Jahren wiederholt Pharma-Konzerne mit dem Vorwurf der Bestechung von Ärzten in die Schlagzeilen geraten. Das Thema wirft nicht nur juristische oder sozialpolitische, sondern auch ethische Fragen auf. Bislang gab es dazu in Deutschland jedoch nur wenig Reflexion. Bewertungen wurden von der Ärzteschaft vor allem Politikern und Juristen überlassen. Dabei bleibt die Frage der strafbaren Bestechlichkeit im Kern ein Problem, das Ärzteschaft (...) und Medizinethik betrifft. Im Alltag ist es oft schwer zu entscheiden, wann es sich bei Zuwendungen um mögliche Bestechung handelt. Die Übergänge zwischen dem unproblematischen Annehmen kleiner Geschenke und Korruption sind fließend. Es bleibt fast ausschließlich dem moralischen Empfinden der Ärzte überlassen, die Grenze zwischen Kooperation und Korruption im Umgang mit Pharmaunternehmen zu ziehen: Unausweichlich vorhandene Konflikte zwischen privaten und berufsethischen Interessen müssen von den Ärzten angesichts unzureichender allgemeingültiger Richtlinien für angemessenes Verhalten individuell gelöst werden. Das Bewusstsein für die sozialpolitische und berufsethische Bedeutung von Interessenkonflikten unter Ärzten und Studierenden sollte erhöht werden. Eine offensivere Auseinandersetzung mit der Frage der Bestechlichkeit in der Medizin ist wünschenswert und erforderlich. (shrink)
The so-called Istanbul Protocol, a Manual on the Effective Investigation and Documentation of Torture and other Cruel, Inhumane or Degrading Treatment or Punishment was adopted by the United Nations soon after its completion in 1999 and since then has become an acknowledged standard for documenting cases of alleged torture and other forms of severe maltreatment. In 2009 the “Forum for medicine and human rights” at the Medical Faculty at the University Erlangen-Nuremburg has provided the first German edition of this manual. (...) The article traces back the development of the protocol taking into account the general background as well as the factual occasion of its initiation. The main ethical and legal principles of the manual are introduced as well as the projects for implementing the rules provided in the protocol that have been carried out so far. From this the urgent need for implementation of the Istanbul Protocol guidelines also in Europe and in German-speaking countries and here not exclusively but especially within asylum procedures becomes clear. (shrink)
Wie können Menschenrechte im Gesundheitswesen respektiert und umgesetzt werden? Dieser Band, der aus einer Forschungsgruppe der »Emerging Fields Initiative« hervorgegangen ist und Ergebnisse einer langjährigen Kooperation von Expert_innen vorstellt, legt theoretische Grundlagen für das Recht auf Gesundheit und zeigt praktische Anwendungen in nationalen wie auch globalen Zusammenhängen. In Kooperation von Autor_innen aus Philosophie, Medizin, Ethik, Recht und Politikwissenschaft sowie unter Beachtung internationaler Perspektiven - u.a. aus der Weltgesundheitsorganisation - werden zentrale Fragen an der Schnittstelle von Menschenrechten und Medizinethik erörtert. Mit (...) Beiträgen von Heiner Bielefeldt, Lotta Eriksson, Andreas Frewer, Christina Heinicke, Michael Krennerich, Amrei Müller, Andreas Reis, Abha Saxena, Martina Schmidhuber und Caroline Welsh sowie einem Anhang mit der deutschen Übersetzung des General Comment 14 »Das Recht auf ein Höchstmaß an Gesundheit« des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte. (shrink)
Die Frage der »guten Behandlung im Alter« gehört zu den Schlüsselthemen unserer Gesellschaft. Wie können wir gute Pflege für ältere Menschen, eine adäquate medizinische Versorgung im Alter und ganz allgemein Generationengerechtigkeit erreichen? Wie kann Inklusion auch für Menschen mit Demenz oder stigmatisierenden psychischen Erkrankungen erreicht werden? Dieser Band versammelt Expert*innen aus Philosophie, Soziologie, Medizin, Ethik, Psychogerontologie und Pflegewissenschaft sowie weiteren Feldern, die Möglichkeiten gelingender Therapie für Ältere - und damit auch Grundfragen von Menschenrechten und Ethik auf allen gesellschaftlichen Ebenen - (...) diskutieren. (shrink)
Wissenschaftsreflexion: eine neue interdisziplinäre Perspektive auf die Geschichte, Theorie und Ethik der Wissenschaften sowie auf die praktischen Auswirkungen von wissenschaftlicher Forschung und Erkenntnis. Die Wissenschaften sehen sich gegenwärtig mit Blick auf ihre Geltungs- und Wahrheitsansprüche, ihre Vertrauenswürdigkeit und ihre Rolle in der Gesellschaft vor grundlegende Herausforderungen gestellt. Die Diskussionen betreffen dabei so unterschiedliche Themen wie Unsicherheit, Scheitern oder "Fake News“ in den Wissenschaften, Klimawandel, Gentechnik, Impfungen und Alternativmedizin oder Evolutionstheorien. Nur eine interdisziplinär angelegte Reflexion über die Rolle der Wissenschaften, ihren (...) Erkenntnisanspruch und ihre Methoden wird diesen neuen Herausforderungen gerecht. Mit dem vorliegenden Band wird erstmals der Begriff der Wissenschaftsreflexion differenziert eingeführt und interdisziplinär diskutiert. Der Band umfasst vielfältige Beiträge zu Grundlagen- und Anwendungsfragen aus unterschiedlichen Disziplinen, die gemeinsam eine pluralistische Perspektive eröffnen und konkrete Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Mit Beiträgen von: Michael Jungert, Andreas Frewer, Erasmus Mayr, Miguel Ohnesorge, Nina Janich, Jon Leefmann, Rainer Bromme, Sebastian Schuol, Kärin Nickelsen, Caterina Schürch, Julia Carina Böttcher, Bernd Flessner, Christoph Merdes, Martina Schmidhuber, Katrin Götz-Votteler, Simone Hespers, Alexander Christian, Alexander Reutlinger, Martin Carrier, Martin Kusch und Carsten Könneker. (shrink)
Wie wollen wir sterben? Diese Frage steht im Mittelpunkt zahlreicher Diskurse und Publikationen: Was ist ein 'guter Tod' fuer den individuellen Patienten, was versteht unsere Gesellschaft darunter? Welche 'Sterbekultur' hat die Gegenwart? Autoren aus Medizin, Philosophie, Theologie, Psychologie, Soziologie, Geschichte, Ethik, Palliativmedizin, Hospizbewegung und weiteren Gebieten diskutieren im vorliegenden Band eine sinnvolle und menschenwuerdige Gestaltung am Lebensende. Der Vorschlag der Herausgeber zu einer "Ars moriendi nova" als neue Sterbekultur wird interdisziplinär eingebettet und mit Bezug zur gesellschaftlichen Praxis erörtert.
ZusammenfassungGegenwärtig gibt es eine intensive internationale Diskussion zum Stellenwert der Sedierungsbehandlung am Lebensende. Auch in Deutschland sind der grundsätzliche Status und die medizinethische Bewertung palliativer bzw. terminaler Sedierung noch nicht ausreichend geklärt. Der vorliegende Beitrag stellt anhand der Analyse sechs möglicher klinischer Szenarien differenzierte Beispiele für die Situation von Patienten vor einer Sedierungsbehandlung dar. Dazu wird ein Vergleich mit Standardsituationen der Sterbehilfe vorgenommen. Für die moralische Bewertung werden Aktionen und Intentionen der Sedierungsformen unter besonderer Berücksichtigung von Aufklärung und Autonomie diskutiert. (...) Aus Perspektive einer klinisch orientierten Ethik sind eine differenzierte Entscheidungsanalyse, die Form informierter Zustimmung sowie der Ablauf der Sedierungs- und Ernährungsbehandlung von Bedeutung. Eine kritische Debatte zur moralischen Legitimität der Sedierung am Lebensende ist notwendig für die medizinethische Kultur ärztlicher Praxis. (shrink)
Obduktionen waren und sind ein Grundpfeiler der wissenschaftlichen Medizin, so dass von Befürwortern eindringlich eine ausreichend hohe Sektionsfrequenz gefordert wird. Dennoch bestehen vielfach Vorbehalte von Seiten der Patienten und der Angehörigen. In diesem Zusammenhang ergeben sich Konfliktfelder zwischen Aufklärung mit Zustimmung, Allgemeinwohl und Individualrechten. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich exemplarisch mit der Entwicklung der Sektionszahlen an der Universität Göttingen unter dem Wirken des Pathologen und Medizinethikers Georg Benno Gruber (1884-1977). Hierbei werden ethische, gesellschaftliche und politische Einflussfaktoren auf das Sektionswesen während (...) der Zeit der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und im Nachkriegsdeutschland dargestellt, analysiert und in ihrer moralischen Verwendung oder Instrumentalisierung bewertet. Besonderes Augenmerk soll der jeweiligen medizinethischen Fundierung gegeben werden, die Gruber vertrat. Vor diesem Hintergrund zeigt die historische und theoretische Studie wichtige Ansatzpunkte für die heutige medizinethische Diskussion um das Sektionswesen sowie Interessenkonflikte ethisch argumentierender Fachwissenschaftler. (shrink)
Gegenwärtig gibt es eine intensive internationale Diskussion zum Stellenwert der Sedierungsbehandlung am Lebensende. Auch in Deutschland sind der grundsätzliche Status und die medizinethische Bewertung palliativer bzw. terminaler Sedierung noch nicht ausreichend geklärt. Der vorliegende Beitrag stellt anhand der Analyse sechs möglicher klinischer Szenarien differenzierte Beispiele für die Situation von Patienten vor einer Sedierungsbehandlung dar. Dazu wird ein Vergleich mit Standardsituationen der Sterbehilfe vorgenommen. Für die moralische Bewertung werden Aktionen und Intentionen der Sedierungsformen unter besonderer Berücksichtigung von Aufklärung und Autonomie diskutiert. (...) Aus Perspektive einer klinisch orientierten Ethik sind eine differenzierte Entscheidungsanalyse, die Form informierter Zustimmung sowie der Ablauf der Sedierungs- und Ernährungsbehandlung von Bedeutung. Eine kritische Debatte zur moralischen Legitimität der Sedierung am Lebensende ist notwendig für die medizinethische Kultur ärztlicher Praxis. (shrink)
In recent years, the rights of patients have assumed a more pivotal role in international discussion. Stricter laws on the protection of patients place greater priority on the perspective and the status of patients. The purpose of this study is to emphasize ethical aspects in communication, the role of patient advocates as contacts for the concerns and suggestions of patients, and how many problems of ethics disappear when communication is highlighted. We reviewed 680 documented cases of consultation in a 10-year (...) period of patient advocates’ activity at a big German university hospital with 1,300 beds. On the basis of this extensive material, the article will focus on the intersection of the advocate’s work with the problems of patients in hospitals. Deficits in the level of communication between health care professionals and patients were frequently uncovered. Patients primarily complain about the lack of dialogue and empathy. Middle-aged patients consulted the patients’ advocate disproportionately more often. Measured against this baseline, the group of 65 and older complained less frequently. Besides complaints the advocate was asked in more than one-third of all cases for information about medical matters, hospital regulations or administrative problems. Patients obviously see the advocate as a well-connected and ideally unbiased contact person for uncertainties concerning their malady or a potential stay in hospital. Those seeking help often set hope in the information given by the voluntary patient representative. It should be highly recommended for every German hospital to establish the position of a patient advocate. Furthermore, patients can profit from regular exchange between the advocate and the Ethics Committee, also, to help ensure that their rights are taken into account and implemented in an ethically desirable context. (shrink)
ZusammenfassungFragen der Korruption von Vertragsärzten sind seit längerer Zeit höchst umstritten: Nach dem so genannten „Herzklappenskandal“ sind in den vergangenen Jahren wiederholt Pharma-Konzerne mit dem Vorwurf der Bestechung von Ärzten in die Schlagzeilen geraten. Das Thema wirft nicht nur juristische oder sozialpolitische, sondern auch ethische Fragen auf. Bislang gab es dazu in Deutschland jedoch nur wenig Reflexion. Bewertungen wurden von der Ärzteschaft vor allem Politikern und Juristen überlassen. Dabei bleibt die Frage der strafbaren Bestechlichkeit im Kern ein Problem, das Ärzteschaft (...) und Medizinethik betrifft. Im Alltag ist es oft schwer zu entscheiden, wann es sich bei Zuwendungen um mögliche Bestechung handelt. Die Übergänge zwischen dem unproblematischen Annehmen kleiner Geschenke und Korruption sind fließend. Es bleibt fast ausschließlich dem moralischen Empfinden der Ärzte überlassen, die Grenze zwischen Kooperation und Korruption im Umgang mit Pharmaunternehmen zu ziehen: Unausweichlich vorhandene Konflikte zwischen privaten und berufsethischen Interessen müssen von den Ärzten angesichts unzureichender allgemeingültiger Richtlinien für angemessenes Verhalten individuell gelöst werden. Das Bewusstsein für die sozialpolitische und berufsethische Bedeutung von Interessenkonflikten unter Ärzten und Studierenden sollte erhöht werden. Eine offensivere Auseinandersetzung mit der Frage der Bestechlichkeit in der Medizin ist wünschenswert und erforderlich. (shrink)
Zusammenfassung: Die Covid-19-Pandemie und der politische Umgang mit ihr beeinflussen sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens auf vielfältige Weise. Ziel dieses Artikels ist es, eine Güterabwägung am Beispiel schwerkranker Kinder und ihrer Familien als vulnerabler Gruppe durchzuführen, um politische Entscheidungen ethisch zu reflektieren. Dafür wird herausgearbeitet, was die Kinderpalliativmedizin im Vergleich zu anderen medizinischen Fachbereichen auszeichnet, und dargestellt, dass ihr Fokus auf der Linderung des „Total Pain“ nach Cicely Saunders liegt. Anhand einer Kasuistik wird ersichtlich, dass die Kinderpalliativmedizin aus diesem Grund (...) durch die vielfältigen Einflüsse der Pandemie auf die physische, psychische, soziale und spirituelle Dimension betreuter Familien vor besondere Herausforderungen gestellt wird. In diesem Zuge wird ebenfalls erläutert, dass Familien mit kinderpalliativmedizinischem Bedarf im Kontext der Covid-19-Pandemie als vulnerable Gruppe angesehen werden können und weshalb die Notwendigkeit einer ausführlichen Güterabwägung besteht. Im Rahmen einer anschließenden ethischen Diskussion wird eine derartige Güterabwägung unter der Einschränkung von Unsicherheit durchgeführt und auf die Problematik der politischen Situation als eines „tragischen Dilemmas“ eingegangen. (shrink)