Transzendentale Momente der Physikbegründung deklarieren sich nicht immer offen als solche. Der Autor unternimmt den Versuch, Momente in der Theoriendynamik der Physik als in Wahrheit transzendental zu demaskieren. Fundamentale Merkmale in der Theoriendynamik lassen sich transzendental begründen. In dem Aufsatz werden die Anschlussfähigkeit einer Theorie an schon vorhandene und vergangene Theorien und damit die strukturelle Einheit und Einheitlichkeit wissenschaftlicher Erfahrungen transzendental begründet. Das wirft ein neues Licht auf die Rolle der Analogien in der heuristischen Herleitung von Theorien. Mit solchen analogiebasierten (...) Herleitungen versuchen die Forscher, die Unterbestimmtheit der Theorien durch die Daten zu unterlaufen. (shrink)
Was Ist Ein Naturgesetz?Holm Tetens - 1982 - Journal for General Philosophy of Science / Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 13 (1):70-83.details
Der Geschichte des Begriffs des Naturgesetzes, besonders den Umständen seiner Durchsetzung, wird der systematische Hinweis entnommen, daß die generellen Sätze der Physik methodisch primär von Apparaten gelten. Daraus ergeben sich Gesichtspunkte für eine Hierarchisierung physikalischer Sätze. Eine technik-orientierte Deutung der Physik läßt dann auch die ökologische Dimension physikalischer Forschung in einem kritischeren Licht erscheinen.
Gegen das Programm einer Protophysik, wie es von der kontruktiven Wissenschaftstheorie der "Erlanger Schule" entwickelt worden ist, wird häufig der Einwand erhoben, es unterwerfe die empirische Physik unzulässigen und forschungshemmenden normativen Restriktionen. Demgegenüber will die vorliegende Arbeit zeigen, daß die Protophysik nur eine normative Theorie der Grundgrößen und der "vollkommenen" Meßgeräte ist, und der empirischen Physik damit ein methodisches Fundament verschafft, ansonsten aber ihr jegliche "Freiheit" läßt.
Our fundamental theories about nature have to be established in laboratories under artificial conditions we seldom meet outside the labs. From this methodological fact does not follow that theories developed and tested in laboratories do not describe and explain nature outside the labs. But it is often impossible to apply that theories exactly and in full details to nature outside the laboratories. These limitations set to research on objects outside the labs have serious consequences for our contemporary civilization based on (...) science and technology how to deal with nature. German Die grundlegenden Theorien über die Natur können in der Regel nur unter den künstlichen Bedingungen des Labors aufgestellt werden, weil nur unter Laborbedingungen ablaufende Prozesse die Eigenschaften besitzen, die sie für uns zu theoriefähigen Gegenständen machen. Daraus darf nicht geschlossen werden, die anhand von Laborphänomenen aufgestellten und getesteten Theorien handelten nicht von der Natur außerhalb der Labore. Aber ihrer exakten und detaillierten Anwendung auf Prozesse außerhalb der Labore stehen eine Fülle von Schwierigkeiten entgegen. Insofern markiert das Labor sehr wohl eine Grenze exakter Naturforschung, die für den Umgang der wissenschaftlich-technischen Zivilisation mit der Natur wichtige Konsequenzen hat. (shrink)
Summary This paper examines the three central theses of the Copenhagen interpretation of quantum mechanics. (1) Quantum mechanics must make use of concepts of classical physics; (2) descriptions which in classical physis are mutually exclusive are complementary descriptions of the same objects in quantum mechanics; (3) the uncertainty relations are natural laws which determine the limits of the application of classical concepts to micro-physical objects. Usually, these central theses of the Copenhagen interpretation are interpreted in a realistic-ontological manner. This paper (...) criticizes this position, and, by means of a comparative investigation of the function of models in classical physics and quantum mechanics, proposes a model-theoretic interpretation. This interpretation lays special stress on the fictional status of models in quantum mechanics. (shrink)
SummaryIn this issue, four critical comments on my book “Gott denken. Ein Versuch über rationale Theologie” are published, I try to reply to. More strictly than it is accomplished in “Gott denken”, I outline systematically the fundamental questions and the most pertinent principles of a rational theology as an alternative to naturalism, predominant in our time. In the center of the following considerations, I try to establish a concept of God and a kind of a Kantian “moral” argument, why it (...) would be more reasonable in one’s own life to hope to God as the creator and redeemer of the world and mankind instead of adopting a naturalistic point of view. (shrink)