Die Methodologien des Erklärens und Verstehens hängen miteinander zusammen: vom pragmatischen Standpunkt aus gesehen kann das Erklären als Operationalisierung des Verstehens aufgefaßt werden, sodaß das Verstehen damit den Charakter einer Disposition hat. - Den Arten des Verstehens entsprechen damit eindeutig Arten des Erklärens, von denen dann einige nach pragmatischen Gesichtspunkten weiterentwickelt werden. — Ein pragmatischer Gesichtspunkt ist es auch, der zur Unterscheidung von realen und irrealen Konditionalsätzen führt, wobei die Frage, welchen Wahrheitswert ein vorgegebener irrealer Konditionalsatz hat, von der Frage (...) abhängig gemacht wird, in welchem deduktiven Zusammenhang er mit entsprechenden Naturgesetzen steht, die für seine Erklärung in Frage kommen; wegen dieses Zusammenhangs mit dem logischen Folgerungsbegriff sind sowohl irreale Konditionalsätze als auch singuläre Kausalurteile als metasprachliche Urteile anzusehen. (shrink)
Die Methodologien des Erklärens und Verstehens hängen miteinander zusammen: vom pragmatischen Standpunkt aus gesehen kann das Erklären als Operationalisierung des Verstehens aufgefaßt werden, sodaß das Verstehen damit den Charakter einer Disposition hat. - Den Arten des Verstehens entsprechen damit eindeutig Arten des Erklärens, von denen dann einige nach pragmatischen Gesichtspunkten weiterentwickelt werden. — Ein pragmatischer Gesichtspunkt ist es auch, der zur Unterscheidung von realen und irrealen Konditionalsätzen führt, wobei die Frage, welchen Wahrheitswert ein vorgegebener irrealer Konditionalsatz hat, von der Frage (...) abhängig gemacht wird, in welchem deduktiven Zusammenhang er mit entsprechenden Naturgesetzen steht, die für seine Erklärung in Frage kommen; wegen dieses Zusammenhangs mit dem logischen Folgerungsbegriff sind sowohl irreale Konditionalsätze als auch singuläre Kausalurteile als metasprachliche Urteile anzusehen. (shrink)
First, the paper argues that Tarski's theory of language levels is best understood not only as a method for avoiding semantic paradoxes by rigidly restricting the expressive power of a language, but as a natural expression of an epistemological process of reflection which is more adequately understood as a process and not by its result. Second, it is argued that the apparent philosophical controversy between materialism and idealism dissolves whithin this process of reflection. If one has raised above the lowest (...) level, one always is a materialist as well as an idealist; however, one is so in relation to different levels. (shrink)
It was 250 years ago that Immanuel Kant’s “Kritik der reinen Vernunft” was published first. Generations of philosophers regarded this work as the ne plus ultra in epistemology or metaphysics of knowledge. Since central parts of his doctrine can, to say the least, be considered to be incompatible with fundamentals in current physical theorizing, many philosophers have continued to explore his ideas. Some of them do so believing that Kant’s convictions have definitely been proved to be true and that therefore (...) physical theories contradicting them are either flatly wrong or at least inadequately formulated; others try to reformulate his ideas in a way appropriate to provide a Letztbegründung for physical theories in general. Still others, and that includes the larger part of all the Kant researchers, are not interested mainly in these questions of truth but in all kinds of philological and historical questions concerning the position of his work in the flow of philosophical thinking. (shrink)
Die Platonische Position des mengentheoretischen Universalismus, nach der das Mengenuniversum sprachunabhängig existiert, durch reine Anschauung erkannt und sprachlich mitteilbar ist, kann aus folgenden Gründen nicht aufrechterhalten werden: Die metalogischen Ergebnisse von Skolem und Löwenheim zeigen, daß die von einem Platonisten verwendete Sprache der engeren Quantorenlogik NichtStandard-Modelle besitzt, so daß er daher insbesondere nicht mitteilen kann, was er mit ,Allklasse', ,leere Klasse' und ,Element' meint, da es nicht intendierte Interpretationen für diese Ausdrücke gibt. Hieraus folgt, daß der Zermelosche Mengentrichter, den der (...) Platonist als durch reine Anschauung zu erkennen vorgibt, auch im Sinne einer von ihm nicht intendierten Sprache der einfachen Typentheorie interpretierbar ist. Des weiteren gibt es weder die absolute Folge der Sprachstufen noch die dabei vorausgesetzten Ontologien. Diese Argumente stärken die Auffassung eines ontologischen Relativismus im Sinne von Gorgias. (shrink)
Die Platonische Position des mengentheoretischen Universalismus, nach der das Mengenuniversum sprachunabhängig existiert, durch reine Anschauung erkannt und sprachlich mitteilbar ist, kann aus folgenden Gründen nicht aufrechterhalten werden: Die metalogischen Ergebnisse von Skolem und Löwenheim zeigen, daß die von einem Platonisten verwendete Sprache der engeren Quantorenlogik NichtStandard-Modelle besitzt, so daß er daher insbesondere nicht mitteilen kann, was er mit,Allklasse',,leere Klasse' und,Element' meint, da es nicht intendierte Interpretationen für diese Ausdrücke gibt. Hieraus folgt, daß der Zermelosche Mengentrichter, den der Platonist als durch (...) reine Anschauung zu erkennen vorgibt, auch im Sinne einer von ihm nicht intendierten Sprache der einfachen Typentheorie interpretierbar ist. Des weiteren gibt es weder die absolute Folge der Sprachstufen noch die dabei vorausgesetzten Ontologien. Diese Argumente stärken die Auffassung eines ontologischen Relativismus im Sinne von Gorgias. (shrink)
ZusammenfassungAusgehend von einer operational vorgehenden Wissenschaftstheorie, die die kantische Ein‐teilung der erfahrungswissenschaftlichen Urteile auf den heutigen Stand dieser philosophischen Disziplin überträgt, wird eine Epistemologie entwickelt, welche sich sowohl an den Ergebnissen der Metalogik und philosophischen Semantik als auch an den empirischen Hypothesen der gegen‐wärtigen Wahrnehmungspsychologie orientiert. In bezug auf den Inhalt des zugrundegelegten Universums der zu interpretierenden Sprache wird hierbei eine Position des Suppositionismus vertreten, welche von einem sprachabhängigen Erkennen der Objekte ausgeht, deren Existenz somit nur vorausgesetzt werden kann. Bezüglich (...) der Form des Universums wird eine extensionali‐stische Haltung eingenommen, und die Frage nach der Rechtfertigung der Voraussetzungen empi‐rischer Erkenntnis wird im Sinne eines Kondilionalismus entschieden, welcher insbesondere ein apriorisches Beweisen dieser Voraussetzungen ablehnt und somit auch epistemologische Umschichtungen beim Wechsel von Erfahrungserkenntnis berücksichtigt. (shrink)
It was shown by Frege that four of the five axioms of Peano can be regarded as analytical truths; and it was shown by Russell that the remaining axiom cannot be regarded as being analytically true or even as being analytically false, that this axiom thus is to be regarded as a synthetic statement. In using the concept of apriority in the sense of Reichenbach, it can be shown that this synthetic axiom is to be regarded as an apriorical truth (...) within the usual background theory of measuring theories, which are used not as generalizations of empirical results but as— not moreover provable— preconditions of receiving measuring results and of ordering these results. Furthermore, the systems of numbers, starting with the natural numbers, are developed in a way such that the pre-rational numbers— but not the rational ones— turn out to be those ones which are used in performing measurements according to such theories, while the pre-real numbers— but not the real ones— then turn out to be those ones which are used in using such measuring theories together with their background theories for purely theoretical reasons. (shrink)
ZusammenfassungOhne Zweifel stehen Sprachen und Konventionen in engen Beziehungen zueinander; grosse Teile der Oberflächenstrukturen unserer natürlichen Sprachen hängen von Konventionen ab, und um aussersprachliches Verhalten durch Konventionen zu regeln, benötigt man eine gemeinsame Sprache. Zu fragen ist dann, ob eine reale oder idealisierte Gemeinschaft von Personen sich eine gemeinsame Sprache durch irgendeine Art von Konvention erstmals schaffen kann, ohne dabei bereits ausdrücklich oder stillschweigend eine gemeinsame Sprache zu benützen, die nicht weniger ausdrücksreich als die zu kreierende ist. Es wird gezeigt, (...) dass dies in unserer faktischen Welt nicht der Fall ist, und diese empirischen Gründe werden durch philosophische Argumente erhärtet, die sich auf Ergebnisse der Metalogik und der Wissenschaftstheorie beziehen, wonach eine Erstschaffung einer gemeinsamen Sprache ohne Voraussetzung einer mindestens genauso aus‐drucksreichen Sprache der Teilnehmer – vom logischen Gesichtspunkt aus gesehen unmöglich ist, d. h. in keiner möglichen Welt vorkommt.SummaryThere can be no doubt that languages and conventions are interrelated one to another; large parts of the surface structure of some given natural language depends on conventions, and some common language is necessary to create conventions with regard to non‐lingual behaviour. Then the question arises, whether or not some real or idealized community may create a common language via some kind of convention without using explicitely or implicitely some common language being at least as rich as the language to be created. It is pointed out that this does not hold in our factual world, and those empirical reasons are supported by philosophical arguments referring to results of metalogic and philosophy of science indicating that radical creation of some common language without using some common language being at least as rich as the other is impossible from a logical point of view, i. e. will never occur in any possible world.RésuméSans aucun doute, langues et conventions sont en relation étroite les unes avec les autres; pour une grande part, les structures superficielles de nos langues naturelles dépendent de conventions et, pour régler par conventions notre comportement non linguistique, il faut un langage commun. On peut ensuite se demander si une communauté réelle ou idéalisée peut se constituer, par quelque genre de convention, un langage commun sans pour cela utiliser, explicitement ou implicitement, un langage commun qui n'est pas moins riche en potentialités expressives que celui qu'il s'agit ?on;établir. On montre que cela ne se produit pas dans un monde factuel, et ces arguments empiriques sont confirmés par des arguments philosophiques se référant à des résultats de la métalogique et de la théorie de la science, selon lesquels la création originelle ?on;une langue commune est, du point de vue logique, impossible sans supposer chez les participants un langage au moins aussi riche. (shrink)
Kants erkenntnistheoretisches Instrumentarium wird antiabsolutistisch reformuliert und für eine Metaphysik der Erfahrung, die das Nachdenken über das Denkenzum Ausgangspunkt hat, fruchtbar gemacht. Diese philosophische Aufgabe fiihrt zum Vorgehen eines stufenweisen Reflexionsprozesses, in dem die ontologischen und semantischen Voraussetzungen der jeweils vorher benützten Sprache untersucht werden. Auf diese Weise werden die im Benützen einer Sprache unreflektierten materialistschen Annahmen uber die Sprachunabhängigkeit der Welt als Illusion enttarnt. Aber auch die hierbei benützte Reflexionssprache setzt wiederum materielle Dinge voraus usw.; jede Erfahrungserkenntnis vollzieht sich (...) demnach auf einer jeweiligen metaphysischen Grundlage. (shrink)