The goal of this paper is to interpret Fichte’s terminology of ‚light‘ and ‚imaging‘ in the WL-1804-ii as a rendition of transcendental principles. This analysis is intended as a contribution to the discussion concerning the theoretical status and methodology of the later doctrines of science. i begin with an exposition of four criteria for transcendentally constitutive principles: 1. presuppositional character, 2. constitutivity, 3. categorial difference between conditions and conditioned, 4. immanent justification. The systematic function of ‘light’ is exemplarily reconstructed according (...) to these criteria. The focus of analysis lies on the fourth criterion, which is framed as the philosophical problem which Fichte’s conception of a ‘law of imaging’ in the 24th and 25th lectures answers to. The ‘law of imaging’ is reconstructed as a special form of performative self-validation which is intended to satisfy the criterion of immanent justification. A further upshot of this reading is a reappraisal of Fichte’s treatment of light’s perpetual ‘objectivization’. (shrink)

Fichtes Wissenschaftslehre läßt sich sicherlich nicht unter den klassischen Begriff der Affektenlehre bringen, schon weil sie eine systematische Grundlegung des gesamten Wissens enthält und nicht nur eine Lehre von der Ordnung und der Regelung der Affekte, die ja nur den Bereich der Ethik betrifft. Es soll auch hier gar nicht versucht werden, sie so zu interpretieren. Vielmehr geht es um einen neuen Sinn von Affektenlehre, wenn im Titel davon die Rede ist, die Wissenschaftslehre könnte sich in ihr vollenden.

Fichtes Wissenschaftslehre läßt sich sicherlich nicht unter den klassischen Begriff der Affektenlehre bringen, schon weil sie eine systematische Grundlegung des gesamten Wissens enthält und nicht nur eine Lehre von der Ordnung und der Regelung der Affekte, die ja nur den Bereich der Ethik betrifft. Es soll auch hier gar nicht versucht werden, sie so zu interpretieren. Vielmehr geht es um einen neuen Sinn von Affektenlehre, wenn im Titel davon die Rede ist, die Wissenschaftslehre könnte sich in ihr vollenden.

ZusammenfassungDas Verhältnis zwischen Fichtes WL und Schleiermachers Reden wurde heftig diskutiert. Dieser Aufsatz hält den Einfluss von Fichtes Wissenschaftslehre auf Schleiermacher für nicht stichhaltig. Es wird darauf hingewiesen, dass es verschiedene Modelle der Beziehung zwischen dem Gefühl und dem Absoluten bei Fichte und bei Schleiermacher gibt: Fichte betrachtet das „Gefühl der Abhängigkeit“ vom Absoluten oder vom absoluten Sein als eine Selbstvernichtung der formalen Freiheit, während Schleiermacher zufolge das Individuum mit dem Absoluten im Gefühl vereinigt wird.

Spinoza exerted a strong pull on many of the German idealists. This paper explores the evidence of Spinoza's influence on Fichte in the latter's 1804 lectures on his Wissenschaftslehre (the second series). Fichte explicitly mentions Spinoza's names only three times, and each of these references is critical of Spinoza. However, there are other important resonances connecting the thinking of these two philosophers, each of whom faced charges of atheism. These include the priority each grants to practical reason, the accounts each (...) gives of what is genuinely ultimate, and their views about how human beings come into relation with the ultimate. (shrink)

In seiner WL nova methodo charakterisiert Fichte die Aufgabe der Transzendentalphilosophie wie folgt: »die Bedingungen des Bewußtseins nach den schon bekannten Regeln zusammen zu setzen, und das Bewußtsein vor unseren Augen zu construieren«. Dieses Zitat bringt das Herzstück der frühen Fichteschen WL zum Vorschein und vermag auch das Grundanliegen der GWL präzise zu charakterisieren. Die WL strebt nach der genetischen Einsicht des wirklichen Bewußtseins und kann daher nicht vom Bewußtsein ausgehen; sie muß hinter das Bewußtsein zurückgehen, um es vor unseren (...) Augen konstruieren zu können. Fichtes Konzeption der produktiven Vernunft hat, wie im folgenden gezeigt werden soll, das Programm einer genetischen bzw. konstruktiven Deduktion des Bewußtseins erst möglich gemacht. Denn die von Fichte gedachten produktiven bzw. schlechthin setzenden Handlungen der Vernunft stellen ein systematisches Gefüge dar, aus dem eine vollständige Totalität von Produkten hervorgeht. Für die Genese des wirklichen Bewußtseins und Selbstbewußtseins erweist sich jener Wendepunkt als entscheidend, an dem die Produktion selbst den Charakter der Reflexion annimmt, nämlich der Reflexion auf ihre eigenen Produkte. Und weil die ursprüngliche Reflexion einer noch ursprünglicheren Produktion entspringt, hat sie selbst produktiven Charakter, ist sie re-produktiv; sie setzt gleichsam noch einmal, was bereits gesetzt ist. Die Reflexion bringt auf diese Weise neue Produkte mit sich, die das produzierend-reflektierende Ich zunächst ebenfalls nicht als seine eigenen Produkte erkennt, weshalb die Reflexion, wie gezeigt werden soll, eine ebenso ursprüngliche Projektion ist. Das systematische Wechselspiel von Reflexion und Projektion macht, ab einem gewissen Reflexionspunkte, Gegenstands- und Selbstbewußtsein für das Ich unterscheidbar und damit als solche erst möglich. (shrink)

In seiner WL nova methodo charakterisiert Fichte die Aufgabe der Transzendentalphilosophie wie folgt: »die Bedingungen des Bewußtseins nach den schon bekannten Regeln zusammen zu setzen, und das Bewußtsein vor unseren Augen zu construieren«. Dieses Zitat bringt das Herzstück der frühen Fichteschen WL zum Vorschein und vermag auch das Grundanliegen der GWL präzise zu charakterisieren. Die WL strebt nach der genetischen Einsicht des wirklichen Bewußtseins und kann daher nicht vom Bewußtsein ausgehen; sie muß hinter das Bewußtsein zurückgehen, um es vor unseren (...) Augen konstruieren zu können. Fichtes Konzeption der produktiven Vernunft hat, wie im folgenden gezeigt werden soll, das Programm einer genetischen bzw. konstruktiven Deduktion des Bewußtseins erst möglich gemacht. Denn die von Fichte gedachten produktiven bzw. schlechthin setzenden Handlungen der Vernunft stellen ein systematisches Gefüge dar, aus dem eine vollständige Totalität von Produkten hervorgeht. Für die Genese des wirklichen Bewußtseins und Selbstbewußtseins erweist sich jener Wendepunkt als entscheidend, an dem die Produktion selbst den Charakter der Reflexion annimmt, nämlich der Reflexion auf ihre eigenen Produkte. Und weil die ursprüngliche Reflexion einer noch ursprünglicheren Produktion entspringt, hat sie selbst produktiven Charakter, ist sie re-produktiv; sie setzt gleichsam noch einmal, was bereits gesetzt ist. Die Reflexion bringt auf diese Weise neue Produkte mit sich, die das produzierend-reflektierende Ich zunächst ebenfalls nicht als seine eigenen Produkte erkennt, weshalb die Reflexion, wie gezeigt werden soll, eine ebenso ursprüngliche Projektion ist. Das systematische Wechselspiel von Reflexion und Projektion macht, ab einem gewissen Reflexionspunkte, Gegenstands- und Selbstbewußtsein für das Ich unterscheidbar und damit als solche erst möglich. (shrink)

The most popular concepts of happiness among psychologists and philosophers nowadays are concepts of happiness according to which happiness is defined as " satisfaction with life as a whole ". Such concepts are " Whole Life Satisfaction " concepts of happiness. I show that there are hundreds of non-equivalent ways in which a WLS conception of happiness can be developed. However, every precise conception either requires actual satisfaction with life as a whole or requires hypothetical satisfaction with life as a (...) whole. I show that a person can be "happy" at a time even though he is not actually satisfied with his life as a whole at that time. I also show that a person can be "happy" at a time even though it is not correct to say that if he were to think about his life at that time, he would be satisfied with it as a whole. My thesis is that if you think that happiness is the Good, you should avoid defining happiness as whole life satisfaction. (shrink)

Words and Life (= WL) is a bulky collection of 29 essays, edited and introduced by James Conant. Pragmatism: An Open Question (= P) is a much thinner collection, dedicated to Conant, of just three lectures. Taken together, the two books constitute an argument for pragmatism as a viable option in contemporary philosophy, and a new (pragmatic) basis for what remains viable in the philosophical and political ideals of the Enlightenment. As in a previous collection of essays (Putnam 1990), Conant’s (...) role appears to be more than just editorial. In his own lengthy introductions, he gives Putnam’s work an interpretive ‘spin’, of which Putnam, for his part, seems to approve. Together, Putnam and Conant develop a strain of pragmatism which is well worth looking into.1 Putnam’s pragmatism is best captured by the quote from Cavell (1979: p. 125) which appears as the motto on the title page of the 1994 collection, and from which its title – ‘Words and Life’ – is derived. It is the view that although philosophy is an open ended practice of reflection, rather than a purely contemplative theory of one kind or another, the practice in question is at one and the same time a part of culture (immanence) and a step beyond it (transcendence). In Cavell’s language, the task of such reflection (‘philosophizing’) is ‘to confront culture with itself, along the lines in which it meets in me’, where the self in question – the individual qua philosopher – appears to be engulfed by culture even as he is confronting it from the outside. On this interpretation, Putnam’s appeal to practice in philosophy is part of an attempt to keep its transcendent, or critical, dimension alive, even while recognizing philosophy’s radical embeddedness in culture and tradition, and the futility of seeking some God’s-eye view from which reality as such is to be viewed.2 The question is whether, and how, these two perspectives can be held together. If our standards of rational criticism transcend any particular culture in terms of their scope and authority, how can they also be embedded in culture and immanent to it? Can pragmatism offer a coherent synthesis of these two dimensions.. (shrink)

In §12 of his 1837 magnum opus, the Wissenschaftslehre, Bolzano remarks that “In the new logic textbooks one reads almost constantly that ‘in logic one must consider not the material of thought but the mere form of thought, for which reason logic deserves the title of a purely formal science’” (WL §12, 46).1 The sentence Bolzano quotes is his own summary of others’ philosophical views; he goes on to cite Jakob, Hoffbauer, Metz, and Krug as examples of thinkers who held (...) that logic abstracts from the matter of thought and considers only its form. Although Bolzano does not mention Kant by name here, Kant does of course hold that “pure general logic”, what Bolzano would consider logic in the traditional sense (the theory of propositions, representations, inferences, etc.), is formal. As Kant remarks in the Introduction to the 2nd edition of Kritik der reinen Vernunft , (pure general) logic is “justified in abstracting – is indeed obliged to abstract – from all objects of cognition and all of their differences; and in logic, therefore, the understanding has to do with nothing further than itself and its own form” (KrV, Bix).2. (shrink)