SUMMARY
The article points to similarities between Radical Orthodoxy and the Post-Structuralist critique of rationalistic secularism together with a shared appraisal of aesthecism. However, although the people of Radical Orthodoxy are sympathetic to the modern experience of immanence, they criticize the flattened immanence which seems to result from a post-structuralist perspective, and claim instead that immanence has to be appreciated as creational (and therefore participating in the divine) in order to withstand the threat of nihilism. Thus, Post-Structuralism is only an ally up until the point where it tends to undermine the foot-hold in pre-modern tradition and the commitment to revealed truth. Yet, the way in which Radical Orthodoxy appeals to the better myth (contrary to the ontology of difference pertaining to Post-Structuralism) still carries with it traits of postmodernism and thereby risks the relativism it strives to avoid.
ZUSAMMENFASSUNG
Dieser Artikel beleuchtet die Ähnlichkeiten zwischen der Bewegung der Radical Orthodoxy und der poststrukturalistischen Kritik am rationalistischen Säkularismus sowie das beiden gemeinsame Lob des Ästhetizismus. Obwohl die Vertreter der Radical Orthodoxy große Sympathien für die moderne Erfahrung der Immanenz hegen, kritisieren sie die entleerte Immanenz, die aus der poststrukturalistischen Perspektive zu resultieren scheint, und behaupten stattdessen, dass Immanenz als geschöpfliche Immanenz (und damit als teilhabend am Göttlichen) wertgeschätzt werden muss, um der Gefahr des Nihilismus zu entgehen. Damit ist der Poststrukturalismus nur bis zu demjenigen Punkt ein Verbündeter der Radical Orthodoxy, an dem er beginnt, die Verankerung in der vormodernen Tradition und die Bindung an offenbarte Wahrheit auszuhöhlen. Dennoch enthält der von der Radical Orthodoxy vorgenommene Verweis auf den eigenen Mythos als den besseren, der im Gegensatz zur Ontologie der Differenz im Poststrukturalismus steht, selbst noch Züge des Postmodernismus. So riskiert die Radical Orthodoxy, gerade demjenigen Relativismus zu verfallen, den sie doch eigentlich zu vermeiden sucht.
© Walter de Gruyter 2009
