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Der dritte Mann

Der Verleger Hermann Niemeyer und die ökonomische Basis der DVjs

The Third Man:

The Publisher Hermann Niemeyer and the economic basis of the DVjs

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Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Ohne den Verleger Hermann Niemeyer hätte es keine DVjs gegeben. Am Beispiel dieser Zeitschrift untersucht der Beitrag auf der Grundlage unveröffentlichter Korrespondenzen, unter welchen historischen Bedingungen und Konstellationen eine funktionierende Infrastruktur für wissenschaftliches Publizieren im Deutschland der 1920er und 1930er Jahre geschaffen und unterhalten wurde.

Abstract

Without the publisher Hermann Niemeyer, there would have been no DVjs. Using this journal as an example, the article examines, on the basis of unpublished correspondence, the historical conditions and constellations under which a functioning infrastructure for scholarly publishing was created and maintained in Germany in the 1920s and 1930s.

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Notes

  1. Rudolf Stichweh, Zur Entstehung des modernen Systems wissenschaftlicher Disziplinen. Physik in Deutschland 1740-1890, Frankfurt a. M. 1984, 420.

  2. Ebd.

  3. Ebd.

  4. Hier kann man als Beispiel die Zeitschrift für celtische Philologie nennen, die seit 1897 im Max Niemeyer Verlag erscheint.

  5. Wer in den Verlagskatalog von Max Niemeyer in Halle-Saale 1870-1930 (Halle 1930) schaut, wird feststellen, dass die meisten Bücher und Zeitschriften des Verlags selbst aus seiner Gründungsphase noch nicht vergriffen waren. Zu dieser »Lieferkonstanz« vgl. auch Clemens Zimmermann, »Der Wissenschaftsverlag Carl Winter im Nationalsozialismus«, in: Peter Thorau (Hrsg.), Regionen in Europa – Europa der Regionen. Festschrift für Kurt-Ulrich Jäschke zum 65. Geburtstag, Köln 2003, 247-263, hier: 252.

  6. Vgl. Andrea Albrecht u. a. (Hrsg.), »Zwischenvölkische Aussprache«. Internationaler Austausch in wissenschaftlichen Zeitschriften 1933-1945, Berlin, Boston 2020 mit zahlreichen Literaturhinweisen.

  7. Hermann Niemeyer an Paul Kluckhohn und Erich Rothacker, 19.1.1938, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar, A: DVjs-Kluckhohn 78.8874/4 (Briefe aus diesem Bestand werden im Folgenden unter der Sigle »DLA« zitiert. Offensichtliche Schreibfehler wurden stillschweigend korrigiert).

  8. Erich Rothacker an Hermann Niemeyer, 4.4.1935, Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Bonn, Rothacker I.

  9. Rüdiger Kramme, »Philosophische Kultur als Programm. Die Konstituierungsphase des LOGOS«, in: Hubert Treiber, Karol Sauerland (Hrsg.), Heidelberg im Schnittpunkt intellektueller Kreise. Zur Topographie der »geistigen Geselligkeit« eines »Weltdorfes«: 1850–1950, Opladen 1995, 119-149, hier: 143.

  10. Vgl. Holger Dainat, Rainer Kolk, »Das Forum der Geistesgeschichte. Die ›Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte‹ (1923-1944)«, in: Robert Harsch-Niemeyer (Hrsg.), Beiträge zur Methodengeschichte der neueren Philologien. Zum 125jährigen Bestehen des Max Niemeyer Verlages, Tübingen 1995, 111-134.

  11. Vgl. dazu den Beitrag von Hans-Harald Müller in diesem Heft. – Keine Erwähnung findet der Verleger bei Christoph König, »›Made in Heidelberg‹. Erich Rothacker und die Anfänge der ›Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte‹«, in: Treiber, Sauerland (Hrsg.) (Anm. 9), 170-182.

  12. Vgl. Elke Dubbels, »Zum Verhältnis von wissenschaftlicher Tradition und Politik im ›Dritten Reich‹: Die ›Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte‹ in den Jahren 1933-1944«, DVjs 78 (2004), 672-706; Holger Dainat, »›wir müssen ja trotzdem weiter arbeiten‹. Die ›Deutsche Vierteljahrsschrift‹ vor und nach 1945«, DVjs 68 (1994), 562-582.

  13. Harsch-Niemeyer (Hrsg.) (Anm. 10).

  14. Verlagskatalog (Anm. 5).

  15. Frau Christine Becker, Frau Heidi Gidion und Herrn Ulrich Rothacker sowie dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach und der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn danke ich für die freundliche Abdruckgenehmigung.

  16. Vgl. als idealtypische Ausprägungen für diese beiden Formen, über wissenschaftliche Zeitschriften zu schreiben: Sebastian Neumeister, »Germanisch-Romanische Monatsschrift«, in: Romanische Forschung 100 (1988), 78-86; Max Pfister, »Zeitschrift für romanische Philologie«, in: ebd., 332-339.

  17. Besonders Friedrich Zarncke spielte hier eine zentrale Rolle; seine Ausgabe des »Nibelungenliedes« wurde vom Leipziger Verlag G. Wigand ins Programm übernommen. Damit positionierte sich der preußische Verleger auf der Seite der ›Leipziger‹ im ›Nibelungenstreit‹, der die Germanistik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachhaltig spaltete. Vgl. dazu Rainer Kolk, Berlin oder Leipzig? Eine Studie zur sozialen Organisation der Germanistik im »Nibelungenstreit«, Tübingen 1990. Kolk beschreibt den Prozess der Gruppenbildung in der Germanistik am Leitfaden der Zeitschriften.

  18. Die Englischen Studien erschienen im Verlag der Gebrüder Henninger in Heilbronn, ab Bd. 14 bei O.R. Reisland in Leipzig. – Vgl. Gunta Haenicke, Thomas Finkenstaedt, Anglistenlexikon 1825-1990. Biographische und bibliographische Angaben zu 318 Anglisten, Augsburg 1992.

  19. Thomas Finkenstaedt, Kleine Geschichte der Anglistik in Deutschland. Eine Einführung, Darmstadt 1983, 78; vgl. 114 und die Tabelle 23 auf 254.

  20. Levin Ludwig Schücking, »Memorabilia«, Anglia 76 (1958), 1‑26, hier: 2.

  21. Ebd. – Ludwig Hatvany, Die Wissenschaft des Nicht-Wissenswerten. Ein Kollegheft, Leipzig 1908, lässt keinen Topos der Philologiekritik aus.

  22. Schücking (Anm. 20), 3.

  23. Die Darstellung erinnert an den jungen Kai Graf Mölln in den Buddenbrooks (Elfter Teil, 2. Kapitel), der sich gegen die stupide Schule mit Edgar Allan Poe wappnete – im Unterschied zu Hanno, dem die ›Zeilen und Buchstaben‹ der Unterrichtslektüre zu einem ›schwärzlichen Gewimmel‹ verschwimmen. – Vgl. zum polemischen Charakter der Kulturkritik um 1900, dem der geistesgeschichtliche Positivismus-Diskurs verpflichtet ist: Dirk Rose, Polemische Moderne. Stationen einer literarischen Kommunikationsform vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Göttingen 2020, 317 ff. sowie seinen Beitrag in diesem Heft.

  24. René Wellek, »Die Auflehnung gegen den Positivismus in der neueren europäischen Literaturwissenschaft«, in: Ders., Grundbegriffe der Literaturkritik, Stuttgart u. a. 1965, 183-199, 261-264. Vgl. den Forschungsbericht von Jan Eckel, Geist der Zeit. Deutsche Geisteswissenschaften seit 1870, Göttingen 2008.

  25. Schücking (Anm. 20), 6.

  26. Vgl. dazu den Beitrag von Hans-Harald Müller in diesem Heft.

  27. Vgl. Holger Dainat, »Von der Neueren deutschen Literaturgeschichte zur Literaturwissenschaft. Die Fachentwicklung von 1890 bis 1913/14«, in: Jürgen Fohrmann, Wilhelm Voßkamp (Hrsg.), Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im 19. Jahrhundert, Stuttgart und Weimar 1994, 494-537.

  28. Conrad Wiedemann, »Hundert Jahre Germanisch-Romanische Monatsschrift. Gedanken eines scheidenden Herausgebers und Dank an Heinrich Schröder«, GRM N.F. 59 (2009), 3‑7. Vgl. Neumeister (Anm. 16).

  29. Vgl. nur Oskar Walzel, »Analytische und synthetische Literaturforschung«, GRM 2 (1910), 257-274, 321-341; Richard Moritz Meyer, »Alte und neue Literaturgeschichte«, ebd., 342-347; Levin L. Schücking, »Literaturgeschichte und Geschmacksgeschichte«, GRM 5 (1913), 561-577; Julius Petersen, »Literaturgeschichte und Philologie«, ebd., 625-640; ders., »Der Aufbau der Literaturgeschichte«, GRM 6 (1914), 1‑16, 129-152.

  30. Paul Kluckhohn war seit 1914 an den Gesprächen beteiligt, wie sich Niemeyer 25 Jahre später erinnerte (Niemeyer an Kluckhohn, 20.1.1939, DLA 78.8875/2); vgl. Anm. 93.

  31. Vgl. Rainer Rosenberg, Zehn Kapitel zur Geschichte der Germanistik. Literaturgeschichtsschreibung, Berlin 1981, 202 ff.; Walter Schmitz, »Oskar Walzel (1864-1944)«, in: Christoph König u. a. (Hrsg.), Wissenschaftsgeschichte der Germanistik in Porträts, Berlin und New York 2000, 115-127.

  32. Vgl. Oskar Walzels Programmentwurf im Dokumenten-Anhang.

  33. Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 23.3.1922, DLA 78.8852/4: »Ich habe mehrere Fachphilosophen gesprochen, die das Buch von Rothacker Einleitung in die Geisteswissenschaften als nicht erschöpfend hinstellten.«

  34. Vgl. dazu der Beitrag von Hans-Harald Müller in diesem Heft.

  35. Niemeyer an Rothacker, 5.12.1922, ULB Bonn, Rothacker I.

  36. Niemeyer an Kluckhohn, 20.10.1923, DLA 78.8853/15.

  37. DVjs-Verlagskontrakt im Dokumenten-Anhang.

  38. Die folgenden Angaben nach: »Das Einkommen der Hochschullehrer. Denkschrift des Verbandes der Deutschen Hochschulen«, in: Mitteilungen des Verbandes der Deutschen Hochschulen 2, H. 19 (01.10.1922), 247-266, hier: 250. Vgl. Michael Grüttner, »Nachkriegszeit«, in: Rüdiger vom Bruch, Heinz-Elmar Tenorth (Hrsg.), Geschichte der Universität Unter den Linden 1810-2010, Berlin 2010, Bd. 2, 7‑65, hier: 36 f.; Patrick Wagner, Notgemeinschaften der Wissenschaften. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft in drei politischen Systemen, 1920-1973, Stuttgart 2021, 28 ff.

  39. »Selbst Aufsätze in Fachzeitschriften wurden um 1900 gut bezahlt. Auch gab es beachtliche Honorare für Monographien. Troeltsch verdiente als außergewöhnlich produktiver Autor viel Geld. Das schnelle Schreiben und die zahlreichen Vorträge machten ihn bis zum Beginn des Krieges zu einem wohlhabenden Bildungsbürger«, schreibt Friedrich Wilhelm Graf, Ernst Troeltsch. Theologe im Welthorizont. Eine Biographie, München 2022, 339; vgl. die Auflistung auf 339-343 und 334 (Gehalt, Kolleggelder, Prüfungsgebühren usw.).

  40. »Gratisvorträge halte ich prinzipiell keine, ich halte das einfach für eine Ehrensache. Früher wo die Senatoren noch Latifundien hatten, war das umgekehrt. Heute ist das deutlich ein Zeichen von Missachtung wenn man nichts angeboten bekommt. Die Leute die etwas gelten lassen sich kräftig bezahlen.« (Rothacker an Kluckhohn, 13.8.1938, DLA 78.9029/1).

  41. Michael Grüttner, »Der Lehrkörper 1918-1932«, in: vom Bruch, Tenorth (Hrsg.) (Anm. 38), 135-185, hier: 164.

  42. Ebd.

  43. Ebd., 165.

  44. Georg Minde-Pouet, »Die Notlage der großen öffentlichen Bibliotheken und der Forschungsinstitute«, in: Die Not der wissenschaftlichen Forschung in Deutschland. Vier Referate […], Frankfurt a. M. 1921, 9‑20, hier: 11. – Vgl. Peter Vodosek, »Bibliotheken als Institutionen der Literaturvermittlung«, in: Georg Jäger (Hrsg.), Geschichte des deutschen Buchhandels, Bd. 2.1, Frankfurt a. M. 2007, 197-222; zur Situation der wissenschaftlichen Bibliotheken: 215-218; Wagner (Anm. 38), 28.

  45. Minde-Pouet (Anm. 44), 17.

  46. Ebd., 18.

  47. Ebd., 19.

  48. Ute Schneider, »Der wissenschaftliche Verlag«, in: Jäger (Hrsg.) (Anm. 44), 379-440, hier: 425.

  49. »Im Ausland müssen wir uns noch durchsetzen. Für Amerika u. England scheint die Richtung der V.J.Schr. zu modern. Dort wird noch reine Philologie betrieben.« (Niemeyer an Kluckhohn, 27.12.1923, DLA 78.8854/21). Vgl. Holger Dainat, »›Durch die Eigenkultur des Volkes hindurch der Menschheit dienen‹. Die Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte und ihre internationalen Beiträge(rinnen) von 1923 bis 1956«, in: Albrecht u. a. (Hrsg.) (Anm. 6), 181-212.

  50. Vgl. dazu den Beitrag von Daniela Gretz in diesem Heft.

  51. Rothacker an Kluckhohn, 4.10.1922, DLA 78.9006/16.

  52. Niemeyer an Kluckhohn, 20.1.1939, DLA 78/8875/2.

  53. Mit Blick auf die Schulen heißt es: »Ich hoffe aber, der Inhalt der V.J.Schr. wird doch auch schliesslich diese Kreise zwingen, den Bezug der Zeitschrift aufzunehmen. Das wäre dann ein sehr wesentlicher Ruck vorwärts.« (Niemeyer an Kluckhohn, 29.10.1924, DLA 78.8856/17).

  54. Später hinzu kamen der Freiburger Historiker Heinrich Finke (1855-1938) und der Freiburger Musikwissenschaftler Wilibald Gurlitt (1889-1963). – Ein Vergleich mit dem Herausgebergremium des Logos verdeutlicht die neuphilologisch-philosophische Ausrichtung gegenüber einer philosophisch-sozialwissenschaftlichen: Beim Logos handelte es sich um »den Philosophen Rudolf Eucken (1846-1926), den Juristen Otto von Gierke (1841-1921), den Philosophen Edmund Husserl (1859-1938), den Historiker Friedrich Meinecke (1862-1954), den Philosophen Heinrich Rickert (1863-1936), den Philosophen und Soziologen Georg Simmel (1858-1918), den Religionswissenschaftler und Kulturphilosophen Ernst Troeltsch (1865-1923), den Juristen, Nationalökonom und Soziologen Max Weber (1864-1920), den Philosophen Wilhelm Windelband (1848-1915) und schließlich den Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin (1864-1945)« (Kramme [Anm. 9], 120).

  55. Keinen Artikel lieferten Bäumker, Saran, Spranger und der bereits 1923 verstorbene Troeltsch, jeweils einen Heusler, Oncken und Strich, zwei Neumann und drei Schücking. Als fleißige Beiträger erwiesen sich Brecht (4), Naumann (6), Voßler (6) und Unger (7).

  56. Niemeyer an Rothacker, 2.11.1922 (Abschrift), DLA 78.9351/1.

  57. Niemeyer an Kluckhohn, 31.1.1936, DLA 78.8872/2.

  58. Verlagskatalog von Max Niemeyer in Halle-Saale, 1931-1940, [Halle] Dezember 1941, 56.

  59. [Vorwort], in: DVjs 1 (1923), unpag.

  60. Rothacker an Niemeyer, 24.10.1922, ULB Bonn, Rothacker I. Ähnliche Formulierungen in Rothacker an Kluckhohn, 24.10.1922, DLA 78.9006/19. – Vgl. Konrad Burdach, Reformation, Renaissance, Humanismus. Zwei Abhandlungen über die Grundlage moderner Bildung und Sprachkunst, Berlin 1918.

  61. Rothackers Dilthey-Rezeption setzte erst nach der Dissertation ein, die Lamprecht gewidmet war und die mit dem Hinweis auf Dilthey endete. Ebenso ist bei Kluckhohn zu vermuten, dass die Dilthey-Rezeption erst nach dem Buch über die Liebesauffassungen einsetzte; vgl. dazu den Beitrag von Ludwig Stockinger in diesem Heft. Vgl. auch Christoph König, »Individualität, Autonomie, Originalität. Zur Rezeption Diltheys in den ersten Jahren der Deutschen Vierteljahrsschrift«, DVjs 67 (1993), 197-220; Tom Kindt, Hans-Harald Müller, »Konstruierte Ahnen. Forschungsprogramme und ihre ›Vorläufer‹. Dargestellt am Beispiel des Verhältnisses der geistesgeschichtlichen Literaturwissenschaft zu Wilhelm Dilthey«, in: Jörg Schönert (Hrsg.), Literaturwissenschaft und Wissenschaftsforschung, Stuttgart, Weimar 2000, 150-173.

  62. Niemeyer an Rothacker, 21.12.1922, ULB Bonn, Rothacker I.

  63. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  64. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  65. Niemeyer an Kluckhohn, 16.1.1925, DLA 78.8857/2.

  66. Niemeyer an Kluckhohn, o.D. Ende 1922 [recte: 1923], DLA 78.8852/27.

  67. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I. – Am 30.3.1925 schrieb Niemeyer an Kluckhohn (DLA 78.8857/9): »Mir gegenüber hat er immer tausend schöne Worte gemacht, alles mögliche versprochen. Ich habe ihm sowohl die Vierteljahrsschrift, so wie viele Bücher meines Verlages zugeschickt mit dem Erfolg, dass noch kein einziger Hinweis in einem Ministerial-Blatt erschienen ist.«

  68. Niemeyer an Kluckhohn, 16.1.1925, DLA 78.8857/2.

  69. 1925 übernahmen Wolfgang Stammler und Paul Merker die Redaktion der ZfdPh, um »der etwas Gealterten frisches Blut einzuflössen. Sie soll vor allem geistesgeschichtliche Untersuchungen enthalten, […]. Gerade die Sprachgeschichte möchte ich in der angedeuteten Richtung weiter ausbauen.« (Wolfgang Stammler an Konrad Burdach, 31.10.1925, zit. n. Agnes Ziegengeist, »Der Konrad-Burdach-Nachlaß im Berliner Akademie-Archiv [mit ungedruckten Texten von K. Burdach, R. Hildebrand, E. Schmidt, W. Stammler]«, Zeitschrift für Germanistik N.F. 2 [1992], 670-683, hier: 681 f.) – Vgl. Werner Besch, Hartmut Steinecke, »Zur Geschichte der Zeitschrift für deutsche Philologie«, Zeitschrift für deutsche Philologie. Register zu den Bänden 1‑100, Berlin 1988, 19-33, hier: 30 f.

  70. Wolfgang Adam, »Einhundert Jahre Euphorion. Wissenschaftsgeschichte im Spiegel einer germanistischen Fachzeitschrift«, Euphorion 88 (1994), 1‑72, hier: 33 ff.

  71. Vgl. Burkhard Stenzel, »Goethe. Schwierigkeiten bei der Umwandlung einer literarhistorischen Zeitschrift im Nationalsozialismus«, in: Holger Dainat, Lutz Danneberg (Hrsg.), Literaturwissenschaft und Nationalsozialismus, Tübingen 2003, 127-146.

  72. Niemeyer an Kluckhohn, 13.5.1930, DLA 78.8866/7, und 13.5.1931, DLA 78.8867/12.

  73. Niemeyer an Kluckhohn, 21.1.1926, DLA 78.8859/2.

  74. Vgl. Joachim Seng, Goethe-Enthusiasmus und Bürgersinn. Das Freie Deutsche Hochstift – Frankfurter Goethe-Museum 1881-1960, Göttingen 2009, 304 ff. Vgl. auch Holger Dainat, »Literarische Vereinsforschung. Über die Organisation kulturellen Engagements«, Scientia Poetica 24 (2020), 337-359. – Für »englisch-amerikanische Verhältnisse« sei es typisch, so Niemeyer (an Kluckhohn, 13.9.1928, DLA 78.8864/6), dass »eigentliche wissenschaftliche Werke nur noch auf Kosten gelehrter Gesellschaften gedruckt werden.« Sie würden auch den Autoren und Herausgebern keinerlei Honorare zahlen sowie fast jede Abbildung und jeden Sonderdruck in Rechnung stellen, so die Begründung der deutschen Wissenschaftsverlage für ihr vom Ausland kritisiertes hohes Preisniveau, vgl. Schneider (Anm. 48), 426 f.

  75. Niemeyer an Kluckhohn, 29.12.1926, DLA 78.8860/16. Dort auch das folgende Zitat.

  76. Im Oktober 1924 erwägt Niemeyer die Auflage auf 1500 Exemplare zu reduzieren (Niemeyer an Rothacker, 27.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I).

  77. »Wir haben von Band I und II insgesamt etwa 1000 bis 1100 Exemplare abgesetzt, davon wären etwa 70 Exemplare abzurechnen, die als Frei- oder Rezensionsstücke versandt worden sind. An festen Abonnenten haben wir etwa 650.« (Niemeyer an Kluckhohn, 6.3.1925, DLA78.8857/6).

  78. »Der Verlag hat ausserdem ein Interesse, dass dem Sortimenter die Zeitschriften als gut und absatzfähig bekannt bleiben.« (Niemeyer an Kluckhohn, 5.2.1935, DLA 78.8871/5).

  79. Vgl. Steffen Martus, Carlos Spoerhase, Geistesarbeit. Eine Praxeologie der Geisteswissenschaften, Berlin 2022, 427 ff.

  80. Niemeyer an Kluckhohn, 6.5.1924, DLA 78.8855/19. – Zur Bedeutung von Sonderdrucken im wissenschaftlichen Arbeitsprozess vgl. auch Rothackers Bemerkung in seinem Brief an Niemeyer vom 16.9.1943 (ULB Bonn, Rothacker I): »Praktisch benutze ich beim Arbeiten überhaupt nur im Notfalle Zeitschriftenhefte, sondern vielmehr Sonderdrucke (! die deshalb unendlich wertvoll sind.), bzw. benutze ich, was die DVJ. angeht, die Korrekturbogen, die ich nach Autoren, bzw. Fachgebieten geordnet in Mappen lege, deren Inhalt viel leichter im Gedächtnis bleibt als der Inhalt eines Heftes.«

  81. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I. – Die »partienweise« Bestellung war insofern ein »gutes Geschäft«, weil damit ein Staffelrabatt verbunden war.

  82. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  83. Wie der Handel, so orientieren sich auch die Bibliotheken am Format des Buches. – Zur Bedeutung des Formats für Druckschriften vgl. Carlos Spoerhase, Das Format der Literatur. Praktiken materieller Textualität zwischen 1740 und 1830, Göttingen 2018.

  84. Über die Honorare der Herausgeber wurde sehr viel seltener diskutiert.

  85. Niemeyer an Rothacker, 20.8.1924, ULB Bonn, Rothacker I. – Die 1000 RM, die der Verlagskontrakt in § 5 als Bogenhonorar nennt, waren inflationsbedingt.

  86. Niemeyer an Rothacker, 27.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I. Diese Aussage bekräftigte er in seinem Brief an Rothacker vom 1.11.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  87. Niemeyer an Rothacker, 1.11.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  88. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  89. Niemeyer an Kluckhohn, 29.12.1926, DLA 78.8860/16.

  90. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  91. Schneider (Anm. 48), 387 ff.

  92. Vgl. Paul Merker, Neuere deutsche Literaturgeschichte, Stuttgart und Gotha 1922.

  93. Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 20.1.1939, DLA 78.8875/2. Kluckhohn war nahezu von Beginn an in die Gründung der Zeitschrift involviert. Vgl. auch seinen Brief an Herman Nohl vom 15.10.1922, den Hans-Harald Müller in seinem Beitrag in diesem Heft zitiert.

  94. Niemeyer an Kluckhohn, 7.1.1937, DLA 78.8873/2.

  95. Vgl. Dainat (Anm. 27), 521 f.

  96. Bereits 1906 wurde der Kontrakt über eine mehrbändige Geschichte der deutschen Literatur zwischen dem Heidelberger Winter-Verlag und Albert Köster geschlossen, von der 1925 nur ein Band von Hermann Schneider erschienen ist. Zu den Autoren, mit denen Verträge abgeschlossen wurden, gehörten Oskar Walzel, Walther Brecht und später auch Paul Kluckhohn; keiner dieser Autoren lieferte seinen Band ab. – 1912 erschien der erste Band der von Julius Zeitler hrsg. Epochen der deutschen Literatur. Geschichtliche Darstellungen im Stuttgarter Metzler Verlag; zu den Verfassern zählten neben Wolfgang Golther, Ferdinand Josef Schneider, Hugo Bieber und Franz Schultz auch die prominenten DVjs-Autoren Hans Naumann, Wolfgang Stammler und Paul Hankamer. – Ab 1923 gab Oskar Walzel das zwanzigbändige Handbuch der Literaturwissenschaft in der Potsdamer Verlagsgesellschaft Athenaion heraus; auch hier waren neben Walzel prominente DVjs-Autoren wie Andreas Heusler, Günther Müller und Julius Schwietering mit eigenen Bänden vertreten. – Vgl. den sehr informativen Aufsatz von Wolfgang Adam, »Literaturgeschichte als Gemeinschaftsprojekt. Neue Quellen zur Fachgeschichte der Germanistik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts«, Euphorion 95 (2001), 357-422.

  97. »Der Plan der Geschichte des deutschen Geistes ist prachtvoll«, so Niemeyer an Kluckhohn am 4.7.1926, DLA 78.8859/10. Der Verleger wollte 1928 den gemeinsam von Kluckhohn und Rothacker zu schreibenden dritten Band ankündigen (Niemeyer an Kluckhohn, 10.4.1928, DLA 78.8863/8). – Dieses Verlagsprojekt hätte konkurriert mit dem von Heinz Kindermann von 1934 bis 1939 hrsg. Handbuch der Kulturgeschichte in der Potsdamer Verlagsgesellschaft Athenaion (Mitarbeiter u. a. Hans Naumann, Willi Flemming, Franz Koch, Gustav Neckel); vgl. dazu Petra Boden, »Kulturgeschichte im Wechsel der Zeiten? Ein Projekt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und bildungsbürgerlicher Öffentlichkeit«, in: Georg Bollenbeck, Clemens Knobloch (Hrsg.), Semantischer Umbau der Geisteswissenschaften nach 1933 und 1945, Heidelberg 2001, 97-121.

  98. Alle Argumente in den Abschriften der beiden Briefe Gerhard Ritters an Hermann Niemeyer vom 24.5. und vom 6.6.1926 (DLA 78.8859/16). – Mit den gleichen Schwierigkeiten kämpften die Literaturgeschichten, vgl. Adam (Anm. 96).

  99. Niemeyer an Kluckhohn, 27.12.1934, DLA 78.8870/20.

  100. Niemeyer an Kluckhohn, 30.12.1937, DLA 78.8873/21. – Seit 1934 gab Rothacker zusammen mit dem Heerespsychologen Hans R.G. Günther die Buchreihe Neue Deutsche Forschung im Junker & Dünnhaupt Verlag heraus. »Die Liste der Autoren [dieses Verlags] liest sich wie ein ›Who is who‹ der nationalsozialistischen Elite«, schreibt Ute Schneider, »Der wissenschaftliche Verlag«, in: Georg Jäger u. a. (Hrsg.), Geschichte des deutschen Buchhandels, Bd. 3.1, Frankfurt a. M. 2015, 381-424, hier: 395. – Vgl. dazu auch den Brief von Rothacker an Kluckhohn vom 30.4.1934, DLA 78.9024/4.

  101. Niemeyer an Kluckhohn, 24.9.1925, DLA 78.8858/13.

  102. Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 19.5.1927, DLA 78.8861/16.

  103. Niemeyer an Kluckhohn, 3.7.1924, DLA 78.8856/2.

  104. Niemeyer an Kluckhohn, 5.12.1930, DLA 78.8866/18.

  105. Niemeyer an Kluckhohn, 24.4.1931, DLA 78.8867/11.

  106. Niemeyer an Kluckhohn, 7.6.1933, DLA 78.8869/11.

  107. Niemeyer an Kluckhohn, 3.5.1928, DLA 78.8863/9.

  108. Niemeyer an Kluckhohn, 23.12.1931, DLA 78.8867/27.

  109. »Ich beobachte ja die Kaufkraft des Publikums in meiner Buchhandlung sehr genau«, so Niemeyer an Kluckhohn, 22.12.1925, DLA 78.8858/24.

  110. Niemeyer an Kluckhohn, 26.6.1924, DLA 78.8855/27.

  111. Niemeyer an Kluckhohn, 18.6.1925, DLA 78.8857/17.

  112. Niemeyer an Kluckhohn, 8.4.1924, DLA 78.8855/14.

  113. Niemeyer an Kluckhohn, 15.9.1937, DLA 78.8873/13.

  114. »Die Wirtschaft ist durch Steuern ausgepumpt, während immer noch die öffentliche Hand schamlos verschwendet. Dieser Bankrott der Wirtschaft muss sich auf die geistige Kultur immer mehr auswirken, der Buchabsatz wird weiter zusammenschrumpfen u. damit wird die Produktion weiter unterbunden. Das Schicksal des Buches teilt die Kunst.« (Niemeyer an Kluckhohn, 6.11.1929, DLA 78.8865/24).

  115. Niemeyer an Kluckhohn, 24.1.1931, DLA 78.8867/1.

  116. Niemeyer an Kluckhohn, 18.8.1932, DLA 78.8868/18. – Vgl. zum Folgenden Anm. 12.

  117. Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 11.12.1945, DLA 78.888/5: »Sie haben recht, uns beide hat ein glücklicher Instinkt von der Nazi-Partei abgehalten. Mir ist der Beitritt 2 x nahegelegt und ich winkte ab, nachdem die Judenverfolgung und die Besetzung von wichtigen Ämtern mit Unfähigen so grosse Ausmasse annahmen.« Vgl. Kluckhohn an Niemeyer, 24.11.1945, DLA 78.7959/3.

  118. Niemeyer an Kluckhohn, 18.8.1932, DLA 78.8868/18.

  119. Niemeyer an Kluckhohn, 16.9.1932, DLA 78.8868/19.

  120. Anlässlich von Kluckhohns Auswahlband Schrifttum der Deutschen Bewegung schrieb Niemeyer an Kluckhohn: »Mit Staunen sieht man die Ähnlichkeit der Probleme in damaliger u. heutiger Zeit. Hoffentlich erwachsen uns bald ebenso viele ›berufene‹ Künder der neuen Ideen, wie es damals der Fall war. Jedenfalls in Ihrer Auswahl wird man Phrasen u. Dilettantismus vergeblich suchen. Ich glaube der Band ist vorzüglich geeignet für Übungszwecke u. zur Lektüre in höheren Schulen.« (Niemeyer an Kluckhohn, 16.11.1934, DLA 78.8870/13).

  121. Niemeyer an Kluckhohn, 11.4.1933, DLA 78.8869/8.

  122. Niemeyer an Kluckhohn 11.4.1933, DLA 78.8869/8. – Hier ist an Husserls Phänomenologie zu denken; von Heideggers NS-Engagement konnte Niemeyer offensichtlich nicht profitieren.

  123. Erich Rothacker, »Die Grundlagen und Zielgedanken der nationalsozialistischen Kulturpolitik«, in: Erziehung im nationalsozialistischen Staat. Vorträge, gehalten auf der Tagung des Pädagogisch-psychologischen Instituts in München (1.-5. August 1933), Leipzig o.J. [1933], 15-37, Zitate auf 29, 22, 28 und 24.

  124. Ralph Stöwer, Erich Rothacker. Sein Leben und seine Wissenschaft vom Menschen, Göttingen 2012, 176 ff.

  125. Vgl. dazu Niemeyers Kommentar im Brief an Kluckhohn vom 30.5.1933 (DLA 78.8869/10): »Es ist natürlich in mancherlei Beziehung schade, dass er [Rothacker] die Tätigkeit im Ministerium schon einstellen musste. Ich bezweifle aber, ob ihm dieser aufregende Betrieb auf die Dauer zugesagt hätte. Politik ist oft unerfreulich und nicht jedermanns Sache. So ist es vielleicht für die Vertiefung der jetzigen Regierung besser, wenn Köpfe wie Rothacker für ihre eigentlichen wissenschaftlichen Aufgaben volle Freiheit haben. Schade, dass ich seine Geschichtsphilosophie nicht verlegen kann.«

  126. Vgl. dazu den Beitrag von Jürgen Fohrmann in diesem Heft.

  127. Niemeyer an Kluckhohn, 30.5.1933, DLA 78.8869/10. Zu den »Volkskunde«-Plänen vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 18.10.1933, DLA 78.8869/20. – Vgl. zu Kluckhohns Bekenntnis zur Bücherverbrennung Franziska Bomski, »Überindividuelle Mächte und die Idee des Menschen. Zu Paul Kluckhohns Romantikkonzeption«, in: Matthias Löwe, Gregor Streim (Hrsg.), ›Humanismus‹ in der Krise. Debatten und Diskurse zwischen Weimarer Republik und geteiltem Deutschland, Berlin, Boston 2017, 57-77, hier: 72. Noch entschiedener zeigte sich Rothacker in seiner vertraulichen Denkschrift vom 15. März 1934 für das Reichsinnenministerium: »Ich brauche nicht zu bemerken, dass ich die untragbare Persönlichkeit Einsteins, trotz ihrer wissenschaftlichen Bedeutung nicht minder rasch hinausgeworfen hätte, als das geschehen ist. Ferner, dass ich mit allen gegen Juden ergriffenen Maßnahmen voll einverstanden bin. Höchstens in der Durchführung aus aussenpolitischen Erwägungen etwas konzilianter gewesen wäre.« (Bundesarchiv Koblenz, R 018 / 005455 fol. 1, Bll. 69-91, hier Bl. 83).

  128. Paul Kluckhohn, »Die konservative Revolution in der Dichtung der Gegenwart«, Zeitschrift für Deutsche Bildung 9 (1933), 177-190.

  129. Niemeyer an Kluckhohn, 30.5.1933, DLA 78.8869/10. Niemeyer fügte noch hinzu: »N.B. arbeitet die Lippert’sche Buchhandlung jetzt mit Ihrem Aufsatz, sämtliche Angestellte müssen ihn lesen, um ihre Anschauungen über den neuen Dichterkreis zu vertiefen.«

  130. Niemeyer an Kluckhohn, 22.5.1939, DLA 78.8875/15. – Zu Niemeyers Kampf mit der NS-Schrifttumsbürokratie vgl. die in Anm. 12 genannten Arbeiten.

  131. Niemeyer an Kluckhohn, 18.4.1939, DLA 78.8875/9.

  132. In: DVjs 14 (1936), 1‑30.

  133. Niemeyer an Kluckhohn, 27.11.1935, DLA 78.8871/25. – Sieben Jahre später fühlte sich der Verleger nach einer Sitzung im Propaganda-Ministerium in seiner Auffassung bestätigt: »Die erfreulichste Tatsache war, dass mir gesagt wurde, das wiss. Buch sollte stark in den Vordergrund gerückt werden. Ernste Wissenschaft sei die beste Propaganda für das zukünftige Deutschland. Späte Erkenntnisse! Wir wussten das schon mit dem 1. Weltkrieg.« (Niemeyer an Kluckhohn, 5.9.1942, DLA 78.8881/1).

  134. Niemeyer an Kluckhohn, 2.6.1934, DLA 78.8870/6.

  135. Niemeyer an Kluckhohn, 27.12.1934, DLA 78.8870/20.

  136. Niemeyer an Kluckhohn, 28.12.1936, DLA 78.8872/28.

  137. Niemeyer an Kluckhohn, 15.10.1935, DLA 78.8871/17.

  138. Niemeyer an Kluckhohn, 8.1.1932, DLA 78.8868/1.

  139. Ebd. – Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 4.1.1936, DLA 78.8872/1: »Am Honorar möchte ich erst kürzen, wenn die Abonnentenzahl auf 300 Ex. herabgesunken ist. Diese Zahl gilt für reine Forschungsorgane als Norm u. ist meist keinen weiteren Schwankungen unterworfen, da sie die Bibliotheken u. Fachgelehrten umfasst.«

  140. Niemeyer an Kluckhohn, 8.1.1932, DLA 78.8868/1. – »Im Kreise der wissenschaftliche Verleger wurde von allen Seiten betont, dass die Umfangkürzung das beste Mittel sei, die wissenschaftliche Zeitschriften über die Krisenzeit hinweg zu retten.« (Niemeyer an Kluckhohn, 4.5.1932, DLA 78.8868/10).

  141. Niemeyer an Kluckhohn, 8.1.1932, DLA 78.8868/1.

  142. »Wie sehr mir die Vierteljahrsschrift am Herzen liegt, können Sie aus dem letzten Prospekt ersehen. Ich habe 4000 Stück davon versandt, erfreulicherweise wenigstens mit dem Erfolg, dass ich meine Vertriebskosten wieder einbrachte. Wir haben 3 Serien und eine bescheidende Anzahl Buchreihen-Bände abgesetzt. Wir haben 3 oder 4 neue Abonnenten erhalten. Diese Zahlen beweisen aber, wie schwer es ist, heut Absatz zu erzielen.« (Niemeyer an Rothacker, 5.4.1935, ULB Bonn, Rothacker I).

  143. Niemeyer an Kluckhohn, 19.12.1935, DLA 78.8871/28.

  144. Ebd. – Wolfdietrich Rasch verzichtete übrigens für die ersten 300 Exemplare auf ein Honorar, um die Veröffentlichung zu ermöglichen, und erhielt dafür »als Entschädigung eine Dt. Vierteljahrsschrift Bd. 1‑13. Das tue ich mit in der Hoffnung, für später einen Abonnenten zu gewinnen.« (ebd.) 1940 war die gesamte Auflage von Raschs Freundschaftsbuch bereits vergriffen.

  145. Schneider (Anm. 48), 381.

  146. Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 29.12.1928, DLA 78.886419.

  147. Niemeyer an Kluckhohn, 2.6.1934, DLA 78.8870/6.

  148. Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 10.3.1934, DLA 78.8870/3: »Die Umstellung des ›Euphorion‹ halte ich für unglücklich. Das Ausland springt sicher ab u. in Jena sagten mir neulich 2 Herren, dass ›Euphorion‹ jetzt nicht mehr für sie in Frage käme. Es ist allerdings möglich, dass die Ztschr. nun in Schulkreisen an Boden gewinnt.«

  149. Die folgenden Angaben nach: Max Niemeyer Verlag, Rechnung für die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom 27.10.1936, in: Bundesarchiv Koblenz R73/15354; J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung an die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom 28.12.1936, in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701.

  150. Deutsche Forschungsgemeinschaft an die J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung vom 10.1.1936; und das Antwortschreiben vom 23.1.1936, beide in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701.

  151. Ein fünftes (Referaten‑)Heft kam erst im nächsten Jahrgang hinzu.

  152. Ein Druckkostenzuschuss in gleicher Höhe wurde bereits für die Jahrgänge 1934 und 1935 gezahlt. Vgl. J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung an die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom 28.12.1936, in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701.

  153. Der Antrag von Metzler vom 4.1.1936 wird am 16.5.1936 bewilligt; am 13.6.1936 bestätigt der Verlag, dass er die erste Rate in Höhe von 1250,– RM erhalten hat. Niemeyer stellt seinen Antrag am 2.12.1935; er wird am 23.5.1936 bewilligt und der Betrag von 500,– RM am 24.12.1936 überwiesen, obwohl bereits am 27.10.1935 die entsprechenden Unterlagen übersandt wurden. Angaben in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701 und R73/15354.

  154. Deutsche Forschungsgemeinschaft an den Max Niemeyer Verlag, 23.05.1936, in: Bundesarchiv Koblenz R73/15354.

  155. Alle Angaben nach: J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung an die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom 28.12.1936, in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701.

  156. Abrechnungsformular der DFG vom 10.12.1935, in: Bundesarchiv Koblenz R73/15354.

  157. Julius Petersen und Hermann Pongs an die Deutsche Forschungsgemeinschaft, 21.12.1935, in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701. – Im Abschlussbericht für den Jahrgang 1936 heißt es: Im Vergleich zum Vorjahr sei »die Zahl der Abonnenten um eine Kleinigkeit gestiegen, aber dieser Zuwachs ist so minimal, daß er wesentlich hinter den erhöhten Aufwendungen zurückbleibt.« (J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung an die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom 28.12.1936, in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701).

  158. Julius Petersen und Hermann Pongs an die Deutsche Forschungsgemeinschaft, 21.12.1935, in: Bundesarchiv Koblenz R73/10701.

  159. Lothar Mertens, »Nur politisch Würdige«. Die DFG-Forschungsförderung im Dritten Reich 1933-1937, Berlin 2004, 121 f.; vgl. Adam (Anm. 70), 52 f. – Die beiden Herausgeber Pongs und Naumann gehörten zu den relativ wenigen germanistischen Professoren, denen nach 1945 eine Rückkehr an die Universität verweigert wurde.

  160. Niemeyer an Kluckhohn, 4.5.1936, DLA 78.8872/9. – Vgl. Niemeyer an Kluckhohn, 6.3.1935, DLA 78.8871/6: »Ihre Mitteilung über die neue Zeitschrift bei Kohlhammer ist mir sehr interessant. Ohne staatl. Unterstützung lässt sich diese Ztschr. natürlich nicht machen, jedenfalls nicht unterhalten. Ich nehme mit Bestimmtheit an, dass K. starke Zuschüsse bekommt. Trotzdem bleibe ich lieber bei der objektiven wissenschaftl. Leistung der D.V.J.Schr., die nach keiner Konjunktur schielt«.

  161. »Warum sollen wir von der Notgemeinschaft keinen Zuschuss mehr erhalten? Ich wüsste darüber ganz gern näheres, weil ich Wildhagen zu stellen gedenke. Schliesslich ist nicht aller Tage Ende und eines Tages kann uns Herr Wildhagen genau so brauchen wie wir heute ihn. Er ist sonst immer entgegenkommend gegen meine Wünsche. Sollte das eindeutig mit der Frage unserer Mitherausgeber zusammenhängen, so habe ich Kluckhohn längst geschrieben, dass ich dafür wäre die Herausgeber glatt zu streichen. Aber wenigstens z. T. noch weiter mit der Zeitschrift zu beliefern. Es wäre damit wenigstens eine gewisse Ersparnis möglich. Da das Titelblatt des Jahrganges schliesslich das Maßgebende ist, und nicht das Titelblatt der einzelnen Hefte, fände ich das nicht übermässig bedenklich. Die einzige Arbeit von einem Nichtarier, die wir m.W. gesetzt haben, ist die von Pevsner.« (Rothacker an Niemeyer, 9.5.1936, ULB Bonn, Rothacker I). – Vgl. dazu den Beitrag von Elke Dubbels in diesem Heft.

  162. Kluckhohn an Rothacker, 18.5.1936, DLA 78.8033/6.

  163. Vgl. Kluckhohn an Rothacker, 30.12.1934, ULB Bonn, Rothacker I.

  164. Niemeyer an Rothacker, 29.5.1936, ULB Bonn, Rothacker I.

  165. Kluckhohn an Rothacker, 8.6.1936, DLA 78.8033/9. – Am 7.12.1937 schrieb Kluckhohn an Niemeyer (DLA 78.7956/18): »Dass das Referatenheft fast allgemein von den Abonnenten angenommen ist, ist ja wirklich sehr erfreulich. Also können wir bei diesem Verfahren bleiben.«

  166. Niemeyer an Kluckhohn, 5.2.1935, DLA 78.8871/5.

  167. Niemeyer an Kluckhohn, 8.5.1935, DLA 78.8871/10.

  168. Niemeyer an Kluckhohn, 19.1.1938, DLA 788874/4.

  169. Niemeyer an Kluckhohn, 27.12.1934, DLA 78.8870/20.

  170. Niemeyer an Kluckhohn, 23.10.1939, DLA 78.8876/16.

  171. Zum schwierigen Wiederbeginn nach 1945 mit dem Verlagswechsel zu Metzler vgl. Dainat (Anm. 12) sowie die vier Briefe im Dokumenten-Anhang.

  172. Niemeyer an Kluckhohn, 5.1.1928, DLA 78.8863/1. Das folgende Zitat ebd.

  173. Niemeyer an Kluckhohn, 23.10.1939, DLA 78.8876/16. – Vgl. Niemeyer an Rothacker, 9.10.1924, ULB Bonn, Rothacker I.

  174. Niemeyer an Kluckhohn, 4.1.1936, DLA 78.8872/1.

  175. Niemeyer an Kluckhohn, 20.1.1939, DLA 78/8875/2.

  176. Niemeyer an Kluckhohn, 5.2.1938, DLA 78.8874/7.

  177. Niemeyer an Kluckhohn, 19.8.1925, DLA 78.8858/9.

  178. Vgl. Niemeyer an Rothacker, 1.11.1924, ULB Bonn, Rothacker I: »Der Leserkreis ist schon da, sonst würde die Zeitschrift nicht dauernd auf den Bibliotheken ausgeliehen sein, aber der normale Käuferkreis fehlt leider; nicht einmal die höheren Schulen sind in der Lage, die Zeitschrift anzuschaffen, da ihr Etat es nicht gestattet.«

  179. Niemeyer an Kluckhohn, 29.12.1928, DLA 78.8864/19.

  180. Karl Viëtor an Rothacker, 3.10.1934, ULB Bonn, Rothacker I.

  181. Niemeyer an Kluckhohn, 24.1.1935, DLA 78.8871/3.

  182. Niemeyer an Kluckhohn, 27.12.1934, DLA 78.8870/20. Es heißt dann weiter: »Knaur ist übrigens vorzüglich u. ein grosser Erfolg. Das Buch hat Stüves Dtsch. Gesch. bei Oldenbourg völlig totgemacht, da der grösste Teil des Publikums nicht nach Inhalt, sondern nach kg. = Preis einkauft. Lebendige Dichtung tausche ich dafür ein!«.

  183. Niemeyer an Kluckhohn vom 10.12.1942, DLA 78.8881/12.

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Dainat, H. Der dritte Mann. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 97, 589–629 (2023). https://doi.org/10.1007/s41245-023-00209-6

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