„Je crois que la métaphore seule peut donner une sorte d’éternité au style.“
Marcel Proust
Literatur
E. R. Curtius, ‘Schrift- und Buchmetaphorik in der Weltliteratur’ (D. Vj. XX 1942 S. 361).
H. Hildebrand, Der Tempel Ta-chüeh-sy (Tempel des großen Erkennens) bei Peking, aufgenommen und beschrieben … Berlin 1897.
Vgl. auch W. Otto, Priester und Tempel im hellenistischen Ägypten, 1. 2. Leipzig-Berlin 1905–1908. Für Herder war die Bauhütte des ersten Menschen das Urbild. Vgl. Karl Borinski, Die Antike in Poetik und Kunsttheorie, Leipzig 1914, S. 58.
Jacob Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen (hrsg. v. R. Marx, Leipzig 1935) S. 225.
Vgl. L. Deubner, ‘Der homerische Apollonhymnus’ (Sitzb. d. Preuß. Akad. d. Wiss., Phü.-Hist. Kl. 1938, 24) Berlin 1938.
Vgl. zur Geschichte des Topos „selige Weltüberschau“: E. R. Curtius, ‘Dante und das lateinische Mittelalter’ (Mittelalter-Studien XX), in ‘Romanische Forschungen’ Bd. 57, H. 2/3, 1943, S. 180–185.
De re publica VI, 15. Vgl. dazu nunmehr E. R. Curtius, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter (Bern (1948) S. 363 und zum Begriff der contemplatio Franz Boll, ‘Vita Contemplativa’ (Sitzungsber. d. Heidelb. Akad. d. Wiss. Phil.-hist. KL, 1920, 8. Abh.) S. 25–26. S. 27: „An einer ganzen Fülle von Stellen ist also die Verbindung von contemplor mit dem großen templum dem Welt-all festgehalten.“
3, 8, 29. Vgl. G. Assfahl, Vergleich und Metapher bei Quintilian (Stuttgart 1932) S. 77.
Vgl. die Arbeit von H. Wenschkewitz, Die Spiritualisierung der Kultusbegriffe Tempel, Priester und Opfer im Neuen Testament. Leipzig 1932.
A. v. Sannkt Viktor, Sämtliche Sequenzen. Lateinisch-Deutsche Ausgabe von Franz Wellner (Wien 1937) XXVIII, XV.
Vgl. auch J. Sauer, Symbolik des Kirchengebäudes und seiner Ausstattung in der Auffassung des Mittelalters. Freiburg 1902.
Vgl. Luis de León, Obras poéticas. Ed. José Llobera. T. I., Cuenca 1931.1
S. Vincent de Paul, Entretiens, T. IX (p. p. Pierre Coste, Paris, 1923) p. 144, 150.
Charles de Condren, Discours et Lettres, 3. édition, Paris 1648, p. 638.
V. Discours (Oeuvres p. p. L. Moreau, Paris 1854, I, 284).
Zit. nach Paul Hazard, ‘La Crise de la Conscience Européenne’, Paris 1935, p. 78. — Nach all diesen Belegen aus der französischen Literatur des 17. Jahrhunderts sollen aus der englischen wenigstens zwei Zeilen eines ihrer größten Dichter angeführt sein. 1630 schreibt Milton über Shakespeare: Thou in our wonder and astonishment / Hast built thyself a livelong monument. (On Shakespeare.)
Zit. nach E. R. Curtius, ‘Balzac’, Bonn 1923, S. 355. — Auch das Gesamtwerk eines Dichters wird zuweilen als Tempel dargestellt. Sainte-Beuve nennt das Werk Racines einen Tempel. (Die Anthologie, welcher der Beleg entnommen wurde, war — wie so viele Werke — z. Zt. nicht zugänglich.)
Vgl. W. Naumann, ‘Der Sprachgebrauch Mallarmés’, Marburg 1936, S. 52, 113. — Mallarmés Bildlichkeit führt uns zu jener Verwendung des Tempels hin, die in der Weltliteratur eine Fülle der Anwendung aufzuweisen hat und die eben wegen dieses Reichtums hier nur in einer Übersicht angedeutet werden kann. Viel reicher als an Vergleichen konkreter oder abstrakter, in Begriffen noch faßbarer oder ihnen gänzlich entrinnender Dinge mit einem Tempel ist die Weltliteratur an solchen Tempeln, die erstrebenswerten oder zuweilen auch Ablehnung gebietenden Eigenschaften (oder den sie symbolisierenden Gottheiten) geweiht sind. Hier steht nicht mehr die Gleichung — dies ist wie ein Tempel — im Mittelpunkt, sondern die Absicht, einem Ideal Verehrung zu bezeugen. Der wirkliche Vergleich braucht jedoch nicht völlig ausgeschaltet zu sein. Einige charakteristische Belege seien angeführt: Tempel des Wissens (von Franz I. eröffnet). Tempel der Malerei (G. P. Lomazzo, Idea del Tempio della Pittura 1590, vgl. E. Panofsky, Idea, 1924, S. 53–54). Tempel der Ernüchterung (Lope de Vega, Arcadia. Vgl. K. Voßler, Lope de Vega. München 1932. S. 145). Tempel der Schamhaftigkeit (id. Rosa blanca. Vgl. id., ibid. S. 127). Tempel der Schönheit (H. d’Urfé, ‘Astrée’ I, 114). Tempel des Ruhms (A. Pope). Tempel des Götzendienstes (H. Herrick, Hesperides, The Temple). Tempel der Philosophie, im Park von Ermenonville; er kann einen der Philosophie geweihten und die Philosophie als einen aus philosophischen Bemühungen gebauten, stets unvollendet bleibenden Tempel bezeichnen. Vgl. die Charakteristik Gérard de Nervals, ‘Sylvie’ (IX: Ermenonville.) Tempel der Schönheit (M. J. Lermontov, ‘Dämon’, s. A. Luther, Geschichte der russischen Literatur, Leipzig 1924, S. 192). Tempel der Gewißheit (Goethe, ‘Faust’, 1990ff.). Tempel des himmlischen Todes (Novalis, ‘Hymnen an die Nacht’, 5. Hymne, letzte Prosazeile). Tempel der allumfassenden Tätigkeit (Novalis, Fragmentenhefte, ed. P. Kluck-hohn, Schriften Bd. III, S. 108 Nr. 296). Tempel des Vergnügens (Keats, Ode to Melancholy). Tempel der Weisheit (Gérard de Nerval, ‘Sylvie’, XIII zu Beginn). Tempel des Denkens (J. Burckhardt, ‘Weltgeschichtliche Betrachtungen’ 1. c. S. 278). Tempel des Mutes (Marcel Proust, ‘Les Plaisirs et les Jours’. Portraits de Peintres et de Musiciens. Gluck).
Gustave Cohen, Ecrivains français en Hollande dans la première moitié du XVIIe siècle, Paris 1920, p. 667.
Vgl. dazu das Buch von R. Monner Sans, La religión en el idioma. Ensayo paremiólögico. Buenos Aires 1899.
E. R. Curtius, Goethe ou le Classique Allemand, Paris NRF 1932, p. 1–2
F. Heiler, Das Gebet, München 1921, S. 415.
Adam Müller, Zum Gedächtnis der verewigten Königin von Preußen. Berlin 1810.
Adam Müller, Zwölf Reden über die Beredsamkeit und deren Verfall in Deutschland (Leipzig 1816) S. 179.
ibid. S. 193.
ibid. S. 255.
Lorenz Oken, Abriß der Naturphilosophie, Göttingen 1805, S. IV.
Zit. nach E. Lewalter, Spanisch-jesuitische und deutsch-lutherische Metaphysik des 17. Jahrhunderts, Hamburg 1935, S. 82.
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Die in den Psalmen (CXLIII, 12) gebrauchte Wendung greift z. B. Bernhard v. Clairvaux wieder auf (Ep. 330, P. L. 132, col. 535).
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Flasche, H. Similitudo Templi. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 23, 81–125 (1949). https://doi.org/10.1007/BF03374918
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