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Zusammenfassung

Georg Büchners Briefe an Wilhelmine Jaeglé umreißen ein vielschichtiges Liebespro-jekt. Es erhält seine Kontur zunächst in der Sicherung und Bestätigung durch die Schrift und den Schreibfluss; weiterhin in der Inszenierung als Leidens- und Krankengeschichte; zudem im kippenden Spiel mit dem Brief als simultanem Medium von Nähe und Distanz; zuletzt in der wissenspoetischen Kopplung von literarischen und physiologischen Verfahren.

Abstract

Georg Büchner’s letters to Wilhelmine Jaeglé sketch a multifaceted matrix of love. The writings exchanged shape and secure emotions. The love letters stage the lovers’ story as one of suffering and sickness. Taking advantage of the medium’s inherent paradox, they also play with proximity and distance. Lastly, the letters couple literary and physiological strategies in order to model love.

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Literature

  1. Zitate aus den Briefen Büchners werden direkt im Haupttext nachgewiesen. Durch-gängig liegt ihnen die von Henri Poschmann besorgte Frankfurter Ausgabe (FA) zugrunde. Georg Büchner, Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente in zwei Bänden, hrsg. Henri Poschmann unter Mitarbeit von Rosemarie Poschmann, Frankfurt a.M. 1992–1999. Die Briefe von und an Büchner finden sich im zweiten Band.

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  2. Vergleichend zum Briefwechsel berücksichtigt ist: Georg Büchner, Briefwechsel. Kritische Studienausgabe, hrsg. Jan-Christoph Hauschild, Basel 1993 (HB).

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  3. In der Marburger Ausgabe (MBA) ist der Briefwechsel noch nicht erschienen: Georg Büchner, Sämtliche Werke und Schriften. Historisch-kritische Ausgabe mit Quellendokumentation und Kommentar (Marburger Ausgabe), im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz hrsg. Burghard Dedner, Thomas Michael Mayer, 10 Bände und 4 Ergänzungsbände, Darmstadt 2000ff.

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  4. Johannes Müller, Ueber die phantastischen Gesichtserscheinungen, Coblenz 1826 [Neudruck Leipzig 1927]. Neben Müller liefern Goethe in der Farbenlehre, besonders im Abschnitt zu den so genannten physiologischen Farben, und der tschechische Physiologe Johannes (Jan) Evangelista Purkyně entscheidende Beiträge zur frühen Sinnesphysiologie. Dazu eingehender im letzten Abschnitt dieser Arbeit.

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  5. Abgesehen von Fragen der Biografie und der Textphilologie hat sich die Büchner- Forschung dem Briefwerk eher zögerlich genähert. Der Herausgeber der Hamburger Historisch-kritischen Ausgabe, Werner Lehmann, begnügt sich damit, das Thema in Umlauf zu bringen: „Büchner als Briefschreiber: ein ungemein interessantes und vermutlich nicht ausschöpfbares Thema“ (Nachwort zu: Georg Büchner, Werke und Briefe, München 1980, 560).

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  6. Verstreute Fussnoten und „Anmerkungen zu Georg Büchners Briefen“ liefert: Heinz Fischer, Georg Büchner. Untersuchungen und Marginalien, Bonn 1972, 89–102.

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  7. Hinweise zu politischen Aspekten des Briefwechsels finden sich bei: Gerhard Jancke, Georg Büchner. Genese und Aktualität seines Werkes, 3. Aufl., Königstein/ Ts. 1979, 107–123

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  8. sowie Volker Braun, „Büchners Briefe“, Georg Büchner Jahrbuch 1 (1981), 11–21.

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  9. Die rhetorische Organisation der Briefe deutet an: Gerhard Schaub, „Georg Büchner. ‚Poeta rhetor‘. Eine Forschungsperspektive“, Georg Büchner Jahrbuch 2 (1982), 170–195, bes. 191–194.

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  10. Die Briefe an die Eltern untersucht: Thomas Michael Mayer, „‚Wegen mir könnt ihr ganz ruhig sein …‘. Die Argumentationslist in Georg Büchners Briefen an die Eltern“, Georg Büchner Jahrbuch 2 (1982), 249–280.

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  11. Eine erste sorgfältig sondierende Studie zum Gesamtkomplex des Briefwerks bietet: Gerhard Knapp, Georg Büchner, 3. Aufl., Stuttgart 2000, 49–67.

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  12. Hinter den Anforderungen des Themas zurück bleibt hingegen: Elisabeth Ziegler Trump, The Elitist Revolutionary. Georg Büchner in his Letters, Phil. Diss. Columbia University 1979.

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  13. Der Satz fällt in einem Brief an Wilhelmine Jaeglé vom 14. September 1837. Zitiert nach: Charles Andler (Hrsg.), „Briefe Gutzkows an Georg Büchner und dessen Braut“, Euphorion 4 (1897) 3. Ergänzungsheft, 181–193, hier: 192.

  14. Vgl. zur Geschichte des Nachlasses im Zusammenhang der Editionsgeschichte bis 1850: Jan-Christoph Hauschild, Georg Büchner. Studien und neue Quellen zu Leben, Werk und Wirkung, König- stein/Ts. 1985, bes. 33–106.

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  15. Walter Benjamin, „Deutsche Menschen. Eine Folge von Briefen“, Gesammelte Schriften, 12 Bde., hrsg. Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a.M. 1980, IV/1, 149–233, hier: 213.

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  16. HB (Anm. 1), IX. Vgl. zum anzunehmenden Umfang des Briefwechsels auch: Mayer (Anm.4), 274. Zu jüngeren Funden vgl. Erika Gillmann, Thomas Michael Mayer, Reinhard Pabst, Dieter Wolf (Hrsg.), Georg Büchner an „Hund“ und „Kater“. Unbekannte Briefe des Exils, Marburg 1993.

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  17. Nachgelassene Schriften von Georg Büchner, hrsg. Ludwig Büchner, Frankfurt a.M. 1850, 50 (N). Zur Überlieferung und zum Abdruck in den Nachgelassenen Schriften vgl. Hauschild (Anm.5), 101–104 sowie zur Textgrundlage und zu den besonderen Schwierigkeiten der Textsicherung von Büchners Briefen allgemein: Forschungsstelle Georg Büchner — Literatur und Geschichte des Vormärz — im Institut für Neuere deutsche Literatur der Philipps-Universität Marburg und der Georg Büchner Gesellschaft (Hrsg.), Marburger Denkschrift über Voraussetzungen und Prinzipien einer Historisch-kriti schen Ausgabe der Sämtlichen Werke und Schriften Georg Büchners. Erste Fassung, Marburg 1984,171–181; Hauschild (Anm. 5), bes. 61–84,101–106; Susanne Lehmann, „Der Brand im Haus der Büchners 1851“, Georg Büchner Jahrbuch 6 (1986/87), 303–313; HB (Anm. 1), VII–XXI; FA (Anm. 1) II, 1050–1064.

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  18. N (Anm. 10), 50. Für seinen Nachruf stützt Gutzkow sich u.a. auf „ein Heft von Briefen, die ohne Absicht geschrieben und doch voll künstlerischen und poetischen Werthes sind.“ Zitiert nach: Georg Büchner, Gesammelte Werke. Erstausdrucke und Einzel ausgaben in Faksimiles, hrsg. Thomas Michael Mayer, 10 Bde., Frankfurt a.M. 1987, IX.

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  19. Vgl. zur so genannten ‚Brautbriefe-Affäre‘: Hauschild (Anm. 5), 73f., 80–82 sowie zur Geschichte des Nachlasses ausführlich: Hauschild (Anm. 5), 291–303. Zu einer Ehrenrettung von Büchners Braut, die ebenso spekulativ bleibt wie ihre Verdammung vgl. ihr ‚Porträt ‘in: Jan-Christoph Hauschild, „Büchners Braut“, in: Susanne Lehmann u.a. (Hrsg.), Georg Büchner. Revolutionär, Dichter, Wissenschaftler 1813–1837. Der Katalog, Ausstellung Mathildenhöhe, Darmstadt, 2. August bis 27. September 1987, Basel 1987, 124–131.

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  20. Wegen der stellenweise problematischen Anlage von Hauschilds Studienausgabe der Briefe, zitiere ich die Briefe durchgängig nach FA (Anm. 1) IL Die Angabe der Num mer bei HB in dieser Übersicht soll für Vergleichbarkeit und leichte Zugänglichkeit sor gen. Vgl. die kritischen Glossen von Thomas Michael Mayer zu Hauschilds Ausgabe: „Zur Datierung von Georg Büchners philosophischen Skripten und Woyzeck H3,l“, Georg Büchner Jahrbuch 9 (1995–1999), 281–329, bes. 289f. und Ders., „Jan-Chris toph Hauschilds Büchner-Biographie(n). Einwendungen zu Methode, Ergebnissen und Forschungspolitik“, Georg Büchner Jahrbuch 9 (1995–1999), 382–500.

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  21. Vgl. zu diesen Briefwechseln: Elke Gauss, Liebeskunst. Untersuchungen zum Lie besbrief im 18. Jahrhundert, Stuttgart, Weimar 1993. Zu Kleist außerdem: Hans-Jürgen Schrader, „Unsägliche Liebesbriefe. Heinrich von Kleist an Wilhelmine von Zenge“, Kleist-Jahrbuch (1981/82), 86–96; Ders., „>Denke Du wärest in das Schiff meines Glücks gestiegene Widerrufene Rollenentwürfe in Kleists Briefen an die Braut“, Kleist- Jahrbuch (1983), 122–179.

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  22. Vgl. Gabriele Brandstetter, Gerhard Neumann, „Liebesbriefe als romantische Büh ne. Sophie Mereaus und Clemens Brentanos Schreibprojekt“, in: Annegret Heitmann u.a. (Hrsg.), Bi-Textualität. Inszenierung des Paares. Ein Buch für Ina Schabert, Berlin 2001, 45–56

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  23. sowie Karl-Heinz Bohrer, Der romantische Brief Frankfurt a.M. 1989,65–75, 103–115, 164–179.

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  24. Vgl. Bettina Marxer, Liebesbriefe, und was nun einmal so genannt wird. Korre spondenzen zwischen Arthur Schnitzler, Olga Waissnix und Marie Reinhard. Eine literatur- und kulturwissenschaftliche Lektüre, Würzburg 2001.

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  25. Aus der Fülle der Literatur sei hier nur auf diese Studie verwiesen: Elias Canetti, Der andere Prozeß. Kafkas Briefe an Feiice, München 1969.

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  26. Vgl. zur wissenschaftlichen Etablierung der Physiologie und den diesen Prozess begleitenden Wechselwirkungen: Philipp Sarasin, Jakob Tanner (Hrsg.), Physiologie und industrielle Gesellschaft. Studien zur Verwissenschaftlichung des Körpers im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 1998. Zur Stellung des Naturforschers Georg Büchner in diesem Prozess umfassend: Udo Roth, Georg Büchners naturwissenschaftliche Schriften. Ein Beitrag zur Geschichte der Wissenschaften vom Lebendigen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Tübingen 2004. Zur Modegattung der Physiologien mit Bezug auf Büchner siehe: Günter Oesterle, „Das Komischwerden der Philosophie in der Poesie. Literatur-, philosophie- und gesellschaftliche Konsequenzen der ‚voie physiologique ‘in Georg Büchners Woyzeck“, Georg Büchner Jahrbuch 3 (1983), 200–239, bes. 229–237. Außerdem die Übersicht bei: Hans-Rüdiger van Biesbrock, Die literarische Mode der Physiologien in Frankreich (1840–1842), Frankfurt a.M. etc. 1978.

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  27. Selbst die ihr gewidmete kurze Studie „Büchners Braut“ von Jan-Christoph Hauschild (Anm. 12) muss sich ihr auf dem Umweg über andere, ihren Vater, die Liebesgeschichte mit Georg und die Auseinandersetzung um Büchners Nachlass mit Emil Franzos, nähern. Geradezu vom Gegenteil des liebenden Blicks, der vervollkommnet, was er betrachtet, ist das Porträt geprägt, das Ludwig Büchner von der seines Bruders „ganz unwürdigein] Braut“ zeichnet: „Sie war eines Pfarrers Tochter, pietistisch erzogen, nicht schön, weit älter als Georg“. Dies schreibt Ludwig Büchner Anfang 1899 nach Jahrzehntender Feindschaft verursacht durch die Veröffentlichung der Brautbriefe an Hans Landsberg. Zitiert nach: Hauschild (Anm. 5), 299. Umgekehrt spricht Wilhelm Schulz in seinem Nekrolog davon, dass Minna „durch Geist und Herz in jeder Beziehung seiner würdig war“. Zitiert nach: Walter Grab unter Mitarbeit von Thomas Michael Mayer, Georg Büchner und die Revolution von 1848. Der Büchner-Essay von Wilhelm Schulz aus dem Jahr 1851. Text und Kommentar, Königstein/Ts. 1985, 139–142, hier: 139.

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  28. Vgl. dazu: Burghard Dedner (Hrsg.), Der widerständige Klassiker. Einleitungen zu Büchner vom Nachmärz bis zur Weimarer Republik, Frankfurt a.M. 1990, 24, 55–57.

  29. Christian Fürchtegott Geliert, Briefe, nebst einer praktischen Abhandlung von dem guten Geschmacke in Briefen, Gesammelte Schriften, 6 Bde., hrsg. Bernd Witte, Berlin, New York 1989ff., IV, 105–221.

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  30. Vgl. zur Krise die biografischen Auswertungen, Abwägungen und Zusammenfassungen: Thomas Michael Mayer, „Georg Büchner. Eine kurze Chronik zu Leben und Werk“, in: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.), Text + Kritik. Georg Büchner I/II, München 1979, 357–425, hier: 370–376

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  31. Jan-Christoph Hauschild, Georg Büchner. Biographie, Stuttgart 1993, 263–276; Mayer, Datierung (Anm.13), 304–308; Mayer, Hauschilds Büchner-Biographie(n) (Anm. 13), 392–397; FA (Anm. 1) II, 1094–1098.

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  32. Vgl. zum Problemzusammenhang bei Büchner: Silvio Vietta, „Selbsterfahrung bei Büchner und Descartes“, DVjs 53 (1979), 417–428 sowie zum weiteren Bezugsrahmen: Manfred Frank, Selbstgefühl. Eine historisch-systematische Erkundung, Frankfurt a.M. 2002.

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  33. Vgl. zum Motivzusammenhang von Automaten und Marionetten bei Büchner: Rudolf Drux, Marionette Mensch. Ein Metaphernkomplex und sein Kontext von Hoff mann bis Büchner, München 1986, 109–146. Zu ihrem naturkundlichen Umfeld: Roth (Anm. 24), 178–194.

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  34. Vgl. zum motivgeschichtlichen Zusammenhang dieser Phantasien in der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts: Manfred Frank, „Das Motiv des ‚kalten Herzens ‘in der romantisch-symbolistischen Dichtung“, in: Ders., Kaltes Herz, Unendliche Fahrt, Neue Mythologie. Motiv-Untersuchungen zur Pathogenese der Moderne, Frankfurt a.M. 1989, 11–49.

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  35. Sigmund Freud, „Das Unheimliche“, Gesammelte Werke, Chronologisch geord net, hrsg. Anna Freud u.a., 18 Bde., 4. Aufl. 1972, Frankfurt a.M. 1968–1978, XII, 227–268.

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  36. Zum Bezugfeld des Pietismus vgl. Heinrich Anz, „‚Leiden sey all mein Gewinnst ‘Zur Aufnahme und Kritik christlicher Leidenstheologie bei Georg Büchner“, Georg Büchner Jahrbuch 1 (1981), 160–168, bes. 164f. Zum Epikureismus: Reinhart Meyer- Kalkus, „Wollust“, Historisches Wörterbuch der Philosophie, hrsg. Joachim Ritter, 12 Bde. u. 1 Reg.-Bd., Basel 1971–2007, XII [2004], 1018–1023, bes. 1021.

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  37. Büchners Briefstelle führt zwei kulturgeschichtliche Komplexe zusammen, die Rudolf Majut in seiner Studie zum Thema getrennt abhandelt: Rudolf Majut, Lebensbühne und Marionette. Ein Beitrag zur seelengeschichtlichen Entwicklung von der Genie-Zeit bis zum Biedermeier, Germanistische Studien 100, Berlin 1931.

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  38. Da E.T.A. Hoffmann im Umkreis einer Transformation des Menschen zum Maschinenmenschen erscheint, ist auf die zahlreichen Automaten hinzuweisen, die Hoffmanns Erzählungen bevölkern, besonders prominent in Der Sandmann (1816) und Die Automate (1819). Zudem ist zu berücksichtigen, dass Büchner zwar die Fantasiestückenamhaft macht, sich aber mit den Angsterfahrungen und Schreckensszenarien, die er beschreibt, eher im Horizont der Nachtstücke bewegt, die in der Erstausgabe mit den Zusatz herausgegeben vom Verfasser der Fantasiestücke in Callots Manier erscheinen. Vgl. zum Verhältnis zu Callot, das Hoffmann bis in seine letzte Erzählung Des Vetters Eckfenster (1822) kultiviert: Olaf Schmidt, „Callots fantastisch karikierte Blätter“. Interme diale Inszenierungen und romantische Kunsttheorie im Werk E.T.A. Hoffmanns, Berlin 2003, 85–140.

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  39. Die Kommentare und die quellenkundlichen Studien haben den Korrespondenzen bis zu den Motivregungen und den Wortentsprechungen nachgespürt. Vgl. zum Nachweis von Parallelstellen die Auswahl aus den keinesfalls deckungsgleichen Ergebnissen zu Dantons Tod: FA (Anm. 1), I, 518f., 524, 542, 579–581; MBA (Anm. 1), III/4, 109, 111, 140f., 228; zu Lenz: FA (Anm. 1), I, 822f., 826f., 828f., 858f.; MBA (Anm. 1), V, 403, 406f., 433f., 436; Michael Will, „Autopsie“ und „reproduktive Phantasie“. Quellenstudien zu Georg Büchners Erzählung ‚Lenz‘, 2 Bde., Würzburg 2000, II, 388, 403, 406f., 421, 433f., 436, 447, 453; sowie zu Léonce und Lena: FA (Anm. 1) I, 660f. und MBA (Anm. 1) VI, 530.

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  40. Wilhelm Schulz im Nekrolog: Grab (Anm. 29), 139–142; Caroline Schulz, in: Grab (Anm. 29), 132–138; Wilhelmine Jaeglé, in: Georg Büchner, Werke und Briefe. Gesamt ausgabe, hrsg. Fritz Bergemann, 8. Aufl. Wiesbaden 1958, 587f. (B); sowie Wilhelm Baum: Jan-Christoph Hauschild, „Büchners letzte Stunden. Ein unbekannter Brief von Wilhelm Baum“, Georg Büchner Jahrbuch 7 (1988/89), 381f.; wieder in: FA (Anm. 1) II, 685L

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  41. Vgl. dazu: Wolfgang G. Müller, „Der Brief als Spiegel der Seele. Zur Geschichte eines Topos der Epistolartheorie von der Antike bis zu Samuel Richardson“, Antike und Abendland 26 (1980), 138–1

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  42. Mit dem Pietismus kommt Büchner weniger durch seinen Religionsunterricht in Darmstadt, als vielmehr seine Straßburger Umgebung in Berührung, nämlich durch den Pfarrer Jaeglé, durch die Elternhäuser seiner Freunde aus der Studentenverbindung ‚Eugenia‘, namentlich der Väter Jonas Boeckel und Daniel Ehrenfried Stöber, und nicht zuletzt durch seine Studien zur Kultfigur der elsässischen Erweckung, Johann Friedrich Oberlin. Vgl. zu Büchners Religionsunterricht: Wendy Wagner, Georg Büchners Reli gionsunterricht, 1821–1831. Christlich-protestantische Wurzeln Sozialrevolutionären Engagements, New York 2000. Zu den Straßburger Freunden und zur ‚Eugenia‘: Hau schild (Anm.38), 147–152, 185–192. Zu Oberlin umfassend mit Bezug auf Lenz: Will (Anm.49), 1,186–242.

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  43. Vgl. die semantische und lexikalische Beschreibung dieses Felds bei: August Langen, Der Wortschatz des deutschen Pietismus, 2. erg. Aufl. Tübingen 1968, bes. 107–300.

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  44. Vgl. zu diesen Praktiken: Albrecht Koschorke, Körperströme und Schriftverkehr. Mediologie des 18. Jahrhunderts, München 1999, 146.

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  45. Vgl. zum Problem des männlichen Sangs: Christiane Lubkoll, „Männlicher Gesang und Weiblicher Text? Das Verwirrspiel der Autorschaft in Clemens Brentanos Der Sän ger“, in: Ina Schabert, Barbara Schaff (Hrsg.), Autorschaft. Genus und Genie in der Zeit um 1800, Berlin 1994, 191–212.

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  46. Roland Barthes, Fragments d’un discours amoureux, Paris 1977, 176: „Je-t-aime n’est pas une phrase: il ne transmet pas un sens, mais s’approche à une situation limite: ‚celle où le subjet est suspendu dans un rapport spéculaire à Pautre‘. C’est une holophrase.“

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  47. Vgl. zur Imaginationsgeschichte die nach wie vor unerlässliche Zusammenstellung des Materials bis zum frühen 20. Jahrhundert bei: Charlotte Charrier, Héloïse dans l’histoire et dans la légende, Paris 1933, bes. 397–565 sowie 597–655 mit Bibliografie und Ikonografie.

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  48. Robert Darnton, „Rousseau und sein Leser“, LiLi. Zeitschrift für Literaturwissen schaft und Linguistik 5 (1985), 111–146, bes. 138.

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  49. J.T. Muckle (Hrsg.), „EPISTOLA 04: RESCRIPTUM HELOISSAE AD ABAE- LARDUM“, Mediaeval Studies 15 (1953), 77–82, hier: 80f.: „In tantum uero illae, quas pariter exercuimus, amantium uoluptates dulces mihi fuerunt ut nee displicere mihi, nee uix a memoria labi possint. Quocumque loco me uertam, semper se oculis meis cum suis ingerunt desideriis. Nee etiam dormienti suis illusionibus pareunt. Inter ipsa missarum solemnia, ubi purior esse debet oratio, obscena earum uoluptatum phantasmata ita sibi penitus miserrimam captiuant animam ut turpitudinibus illis magis quam orationi uacem. Quae cum ingemiscere debeam de commissis. suspiro potius de amissis. Nee solum quae egimus, sed loca pariter et tempora in quibus haec egimus, ita tecum nostro infixa sunt animo ut in ipsis omnia tecum agam, nee dormiens etiam ab his quiescam. Nonnumquam etiam ipso motu corporis animi mei cogitationes deprehenduntur, nee a uerbis tempérant improuisis.“

  50. Ludwig Tieck, Schriften in zwölf Bänden, hrsg. Manfred Frank u.a., Frankfurt a.M. 1985ff., VI, 113.

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  51. Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Sämtliche Werke in sechs Bänden, hrsg. Wulf Segebrecht, Ursula Segebrecht, Frankfurt a.M. 1985–2004, IV, 308, 720.

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  52. Vgl. zu dieser Konstellation: Jutta Müller-Tamm, Abstraktion als Einfühlung. Zur Denkfigur der Projektion in Psychophysiologie, Kulturtheorie, Ästhetik und Literatur der frühen Moderne, Freiburg i. Br. 2005.

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  53. Johannes Müller, Zur vergleichenden Physiologie des Gesichtssinnes des Menschen und der Tiere, nebst einem Versuch über die Bewegungen der Augen und über den menschlichen Blick, Leipzig 1826, 44f.

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  54. Johann Wolfgang Goethe, Zur Farbenlehre, hrsg. Manfred Wenzel, Sämtliche Wer ke. Briefe, Tagebücher und Gespräche, Frankfurt a.M. 1985ff., XXIII/1, 31–69.

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  55. Jan Evangelista Purkyně, Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjectiver Hinsicht, Prag 1819

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  56. sowie Johann Wolfgang Goethe, Das Sehen in subjektiver Hinsicht von Pur kinje. 1819, hrsg. Wolf von Engelhardt, Manfred Wenzel, Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche, Frankfurt a.M. 1985ff., XXV, 817–827.

  57. Jan Evangelista Purkyně, Beobachtungen und Versuche zur Physiologie der Sinne. 2. Bändchen: Neue Beiträge zur Kenntniss des Sehens in subjektiver Hinsicht, Berlin 1825.

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Fortmann, P. Büchners Briefe an seine Braut. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 81, 405–439 (2007). https://doi.org/10.1007/BF03374637

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