Skip to main content
Log in

Hermeneutische und hypothetisch-deduktive Methode

  • Aufsätze
  • Published:
Zeitschrift für allgemeine Wissenschaftstheorie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Der Wissenschaftsbegriff kann nicht einseitig auf den Begriff von „science“ eingeengt werden. Eine strenge Scheidung in naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Methoden ist nicht möglich. Paradigmatisch für die Naturwissenschaften ist die hypothetisch-deduktive für die Geisteswissenschaften die hermeneutische Methode. Praktisch sind beide Methodenschemata immer ineinander verschränkt. Da die hermeneutische Methode auch nicht-wissenschaftlich verwendet wird, ist es notwendig Kriterien ihrer Wissenschaftlichkeit anzugeben. Der Vergleich beider Methoden zeigt, daß beide hypothetisch sind. Konkurrierenden Modellen entsprechen konkurrierende Deutungen. Die naturwissenschaftliche Methode kann im allgemeinen Entscheidungen erzwingen, da sie immer neue Erfahrungen erzeugen kann. Demgegenüber ist das Erfahrungsmaterial in den Geisteswissenschaften vorgegeben und nicht beliebig vermehrbar. Entscheidungen zwischen konkurrierenden Deutungen sind daher nicht erzwingbar.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

  1. Man vergleiche das methodische Prinzip des Aktualismus, z.B. G. Frey,Gesetz und Entwicklung in der Natur, Hamburg 1958, S. 156f.

  2. Vgl. V. Kraft,Erkenntnislehre, Wien 1960, S. 220ff.

  3. In diesem Zusammenhang ist auf die phänomenologischen Voraussetzungen im naturwissenschaftlichen Entwicklungsbegriff hinzuweisen. Vgl. G. Frey,Gesetz und Entwicklung in der Natur, Hamburg 1958, S. 128ff., 205ff.

  4. P. Natorp behauptet in seinem Platonbuch, daß es ihm nur auf das Philosophische, nicht auf das Platonische bei Platon ankomme. Siehe E. Rothacker,Logik und Systematik der Geisteswissenschaften, Bonn 1948, S. 122.

  5. E. Betti,Allgemeine Auslegungslehre als Methodik der Geisteswissenschaften, Tübingen 1967.

  6. E. Rothacker, a.a.O., S. 130ff.

  7. Jos. 10, 13: „Da stand die Sonne und der Mond still, bis daß sich das Volk an seinen Feinden rächte.“

  8. E. Rothacker, a.a.O., S. 130ff.

  9. H. Dingler,Die Methode der Physik, München 1938.

  10. Vgl. dazu G. Frey,Gesetz und Entwicklung in der Natur, Hamburg 1958, S. 23f.

  11. Vgl. Th. S. Kuhn,The Structure of Scientific Revolution, Chicago and London 1964.

  12. K. R. Popper,Logik der Forschung, Tübingen2 1966.

  13. A. C. Danto,Analytical Philosophy of History, Cambridge 1965, S. 143ff.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Frey, G. Hermeneutische und hypothetisch-deduktive Methode. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 1, 24–40 (1970). https://doi.org/10.1007/BF01801440

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01801440

Navigation