Skip to main content
Log in

Zusammenfassung

Die bis heute maßgebliche Piatondeutung Schlegels wurzelt im Ideenkreis der Bewußtseins- und Bildungsgeschichte des neuzeitlichen Subjekts. Ihre Genesis erklärt ihren Erfolg in einer sich gern an Piaton spiegelnden Moderne, erweist sie aber als historisch inadäquat. Der gegenwärtige Wechsel vom romantischen zum postromantischen Platon-Paradigma wird dadurch argumentativ gestützt.

Abstract

F. Schlegel’s still very influential interpretation of Plato’s philosophy has its roots in Fichte’s ideas of a developmental and educational process of the modern Ego. The genesis of this interpretation explains its success in modern times, but reveals it to be historically inadequate. This supports the recent shift from a paradigma of Plato shaped by Romanticism to a postromantic one.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literature

  1. Giovanni Reale, Per una nuova interpretazione di Piatone: Rilettura della metafisica dei grandi dialoghi alia luce délie ‘Dottrine non scritte,’ 5. Aufl. (1987), Parte prima, S. 19–144 (1988 auch in deutscher übersetzung).

    Google Scholar 

  2. Vgl. die Würdigung des Verf., “Mutamento di paradigma nelle ricerche su Piatone: Riflessioni intorno al nuovo libro su Piatone di Giovanni Reale,” Rivista di Filosofia neoscolastica, 78 (1986), 341 ff., wiederabgedruckt in der 5. Auflage von Reales Buch, S. 707ff.

    Google Scholar 

  3. Dieter Henrich, Fichtes ursprüngliche Einsicht, zuerst in Subjektivität und Metaphysik, Festschrift f. Wolfgang Cramer, hrsg. Dieter Henrich und Hans Wagner (1966), S. 188–232, dann separat (1967). Unter den Nachfolgearbeiten seien hervorgehoben

  4. Ulrich Pothast, Über einige Fragen der Selbstbeziehung (1971)

    Google Scholar 

  5. Manfred Frank, Das individuelle Allgemeine (1977), S. 94–114

    Google Scholar 

  6. Jürgen Stolzenberg, Fichtes Begriff der intellektuellen Anschauung (1986)

    Google Scholar 

  7. Manfred Frank, “Intellektuelle Anschauung,” Die Aktualität der Frühromantik, hrsg. Ernst Behler und Jochen Hörisch (1987), S. 96–126.

    Google Scholar 

  8. Daß Fichtes Infinitismus mit dem reflexionsphilosophischen Grundansatz kantischer Provenienz zusammengehört, zeigt Hegel mehrfach in der Differenzschrift auf (G.W. F. Hegel, Differenz des Fickte’schen und Schelling’sehen Systems der Philosophie [1801], hrsg. Lasson, Nachdruck [1962], Philosophische Bibliothek, Bd. 62a, S. 54, 59, 68, 73).

  9. Vgl. die Darstellung Ernst Behlers, “Schlegels frühe Position in der Ausbildung der idealistischen Philosophie,” Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe, 35 Bde. (1958 ff.) (im folgenden K.A.), VIII (1975), XXI–LXIX, und an älteren Arbeiten

    Google Scholar 

  10. Carl Enders, Friedrich Schlegel: Die Quellen seines Wesens und Werdens (1913), S. 296ff.

    Google Scholar 

  11. Nicolai Hartmann, Die Philosophie des Deutschen Idealismus (1923), 3. Aufl. (1974), S. 170–184

    Google Scholar 

  12. Helmut Folwartschny, Friedrich Schlegels Verhältnis zur Philosophie, I. Prolegomena, Diss. Breslau (1930)

    Google Scholar 

  13. Otto Rothermel, Friedrich Schlegel und Fichte, Diss. Gießen (1934), 2. Aufl. (1968)

    Google Scholar 

  14. Oskar Walzel, Romantisches 1: Frühe Kunstschau Friedrich Schlegels (1934)

    Google Scholar 

  15. Josef Körner, Friedrich Schlegel: Neue philosophische Schriften (1935), S. 1–114

    Google Scholar 

  16. Ludwig Wirz, Friedrich Schlegels philosophische Entwicklung (1939)

    Google Scholar 

  17. Stefan Summerer, Wirkliche Sittlichkeit und Asthetische Illusion: Die Fichterezeption in den Fragmenten und Aufzeichnungen Friedrich Schlegels und Hardenbergs (1974) (im folgenden Wirkliche Sittlichkeit…)

    Google Scholar 

  18. Kurt Röttgers, “Fichtes Wirkung auf die Frühromantiker, am Beispiel Friedrich Schlegels,” DVjs, 51 (1977), 55–77

    Google Scholar 

  19. Gerda Heinrich, “Zur Fichte-Rezeption der Deutschen Frühromantik,” Arbeiten zur Deutschen Philologie, 12 (1978), 57ff.

    Google Scholar 

  20. K.A., XVIII, 518, Nr. 16, 521, Nr. 22 (Philosophische Lehrjahre), K.A., II, 72 (Rezension von Jacobis Woldemar), zur Klärung K.A., I, 630–632 (Wechselwirkung und Wechselbegriff von Natur und Freiheit), vgl. Windischmann, Fr. Schlegels philosophische Vorlesungen, II, 407, 416f. (Identität des Idealen und Realen, des Positiven und Negativen, wechselweise Ermöglichung von Vorstellung und Gegenstand, mit der Berufung auf Ansätze Schellings. Dahin gehört Schlegels Symbolisierung der Philosophie als Ellipse mit den Brennpunkten der Vernunft und des Universums: Ideen Nr. 117, K.A., II, 267). Zur Frage vgl. Friedrich Lederbogen, Fr. Schlegels Geschichtsphilosophie (1908), S. 51 f., 58; Nicolai Hartmann, Philosophie des deutschen Idealismus, S. 173; Otto Rothermel, Fr. Schlegel und Fichte, S. 29ff.; anders Manfred Frank, Das Problem ‘Zeit’ in der deutschen Romantik, S. 27 f. — Zum Philosophiebegriff des frühen Schlegel zusammenfassend

    Google Scholar 

  21. Ernst Behler, Friedrich Schlegels Theorie der Universalpoesie (1957), nachgedruckt in

    Google Scholar 

  22. Friedrich Schlegel und die Kunsttheorie seiner Zeit, hrsg. Helmut Schanze, Wege der Forschung, Bd. 609 (1985), bes. 204ff. (im folgenden F.S. und die Kunsttheorie…).

    Google Scholar 

  23. Möglicherweise hat Schlegel schon vor seiner Bekanntschaft mit Fichte einige verwandte Anregungen dem pantheistischen Gefühlsphilosophen und skeptischen Sokratiker Franz Hemsterhuis entnommen, der in seiner “Lettre sur les désirs” (Oeuvres, I [1809], 90) die Vereinigung mit Gott (und analog mit anderen Wesen) auf eine unendliche “asymptotische” Approximation eingeschränkt und in seinem Dialog “Sophyle” (a.a.O., 291) der Perspektivität philosophischer Systeme das eine System der ganzen Wahrheit gegenübergestellt hatte. Freilich ist es “sehr schwer, ja undurchführbar, klar und sauber die Gedanken zu errechnen, die Schlegel mit Hemsterhuis verbinden” (Oskar Walzel, Romantisches I: Frühe Kunstschau Friedrich Schlegels, Mnemosyne, 18 [1934], 94). Die dafür gelegentlich in Anspruch genommenen (Enders, Körner) Briefe Friedrichs an August Wilhelm Schlegel vom 28. 8. und 13. 10. 1793

    Google Scholar 

  24. (in: Friedrich Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm, hrsg. Oskar Walzel [1890], S. 111 und 126) lassen sich jedenfalls, wie Oskar Walzel überzeugend gezeigt hat (Romantisches I, Mnemosyne, 18 [1934], “1. Fr. Schlegel, Kant und Fichte,” 17f., 22ff.) fast durchweg auf Kant beziehen, dessen Begriffe von System und Ideal Schlegel gegen den Irrationalismus August Wilhelms verteidigt (nicht ohne ihm terminologisch entgegenzukommen) und von dem er im Brief vom 13. 10. bekennt, daß seine “Lehre die erste war so ich etwas verstand, und die einzige ist, aus der ich noch viel zu lernen hoffe” (S. 123). In der Tat weisen Formulierungen wie die, daß “die Wahrheit, die vollendete Einheit das notwendige obschon nie erreichbare Ziel alles Denkens ist” oder die: “Was ist Vernunft als Vermögen der Ideale?… und was ist Ideal, als Vernunftbegriff?” (126, im Kontext: “Streben nach dem Unerreichbaren”) auf Kants Kritik der reinen Vernunft und zwar auf die ‘Architektonik’ mit der nur approximativ anzustrebenden Idee des philosophischen Systems (B 866 = Akademieausgabe S. 542), aber auch auf die für die Wissenschaft regulative Idee systematischer Natureinheit im Anhang zur Transzendentalen Dialektik (B 721 ff. = Akademieausgabe 456ff.) und ferner auf die Darlegungen “Von dem transzendentalen Ideal” (B 599 ff. = Akademieausgabe 385ff.) zurück. Dagegen sind bei Hemsterhuis im Unterschied zu Kant die Gedanken der Approximation und des idealen Systems unverbunden — Hemsterhuis spricht nur von einer Juxtaposition und Addition der Systeme —, und die Unerreichbarkeit wird negativ bewertet und steht nicht im Zeichen der Freiheit, sondern des Determinismus. Bei Hemsterhuis und Kant fehlt ferner die für Schlegel grundlegende unendliche Reflexion Fichtes, in die beim späteren Schlegel alle eventuellen anderweitigen Anregungen eingeschmolzen sind. Im übrigen hatte in der Fichte-Nachfolge bereits Schelling in den — von Schlegel hochgeschätzten — Philosophischen Briefen über Dogmatismus und Kriticismus von 1795 den Systemgedanken der Freiheit und unendlichen Progression der Wissenschaft nachgesetzt (Schelling, Ausgewählte Werke: Schriften von 1794–1798 [1967], S. 185–187). Vgl. zur generellen Problematisierung des Systemgedankens in der Nachfolge des kantischen Kritizismus Friedrich Kambartel, “System” und “Begründung” als wissenschaftliche und philosophische Ordnungsbegriffe bei und vor Kant,” ders., Theorie und Begründung (1976), S. 28–45 (freilich unter Aussparung Hegels).

  25. Die Radikalität des Neuanfangs mit Kant und Fichte wird wiederholt markiert: Novalis, Schriften, II, hrsg. Richard Samuel (1965), 526f., 545, 559, 583f.

  26. Walter Benjamin, Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik (1920), Neuausgabe (1973), S. 15ff.

    Google Scholar 

  27. Ernst Behler, “Die Kunst der Reflexion: Das frühromantische Denken im Hinblick auf Nietzsche,” Festschrift f. Benno von Wiese (1973), S. 219–248, bes. 222–228; ders., Einleitung in K.A., VIII (1975), LIXff.; Stefan Summerer, Wirkliche Sittlichkeit …, bes. S. 193ff., 265. Vgl. ferner etwa Rothermel, Fr. Schlegel und Fichte, S. 32; Manfred Frank, Das Problem ‘Zeit’ in der deutschen Romantik, S. 39f.

    Google Scholar 

  28. Ernst Behler, Klassische Ironie, Romantische Ironie, Tragische Ironie (1972), S. 85ff., 97f. (im folgenden Klassische Ironie …).

    Google Scholar 

  29. Die wichtigsten Stellungnahmen Hegels: Ästhetik, Werke in 20 Bdn., hrsg. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, neu edierte Ausgabe (1970), XIII, 93 ff. (Jubiläumsausgabe, XII, 100–106, 221 f.), Anzeige von Solgers nachgelassenen Schriften, hrsg. Moldenhauer und Michel (1970), XI, 255ff. (Jubiläumsausgabe, XX, 182ff.), jeweils mit der Zurückführung auf Fichte; ähnlich in der Phänomenologie, der Rechtsphilosophie, der Enzyklopädie (© 571), der Religionsphilosophie und der Philosophiegeschichte. In der Nachfolge Hegels steht etwa Rudolf Haym, Die romantische Schule, 4. Aufl. (1920), S. 296ff.

    Google Scholar 

  30. Vgl. zum Verhältnis von Hegel und Schlegel generell Otto Pöggeler, Hegels Kritik der Romantik (1956), S. 186–227 und

    Google Scholar 

  31. Ernst Behler, Friedrich Schlegel und Hegel, Hegel-Studien, Bd. 2 (1963), S. 203–250; ders., K.A., X, S. XVf. (Schlegel teils Vorläufer, teils Kritiker Hegels, der vielfach Einwendungen der Hegel-Kritik des 19. und 20. Jahrhunderts vorwegnimmt).

    Google Scholar 

  32. Zur Richtigstellung: Oskar Walzel, “Methode? Ironie bei Fr. Schlegel und bei Solger” (1938), nachgedruckt in FS. und die Kunsttheorie…, hrsg. Schanze, bes. 90–94; Ingrid Strohschneider-Kohrs, Die romantische Ironie in Theorie und Gestaltung (1960), 2. Aufl. (1977), (im folgenden Romantische Ironie …), S. 215–222; Ernst Behler, Klassische Ironie …, S. 124; Stefan Summerer, Wirkliche Sittlichkeit…, S. 193ff.

    Google Scholar 

  33. zuletzt Rüdiger Bubner, “Zur dialektischen Bedeutung romantischer Ironie,” Die Aktualität der Frühromantik, hrsg. Behler und Hörisch (1987), S. 85–95, bes. 94f.

    Google Scholar 

  34. Ganz abwegig ist die psychologisierende Deutung Nicolai Hartmanns, Philos d. Deutschen Idealismus, 3. Aufl. (1974), S. 175f., die in Schlegels Ironiekonzeption eine Ersatzlösung nach dem Scheitern eigener Systemversuche und in seiner Philosophie des Witzes geradezu das Eingeständnis eigenen Versagens sehen möchte.

    Google Scholar 

  35. Dazu die Monographie von Karl Konrad Polheim, Die Arabeske: Ansichten und Ideen aus Friedrich Schlegels Poetik (1966), (mit der Definition 24: A. eine Formmöglichkeit, gerichtet auf “die unendliche Fülle in der unendlichen Einheit,” weiterführend ders., Studien zu Fr. Schlegels poetischen Begriffen (1961), nachgedruckt in F.S. und die Kunsttheorie, hrsg. Schanze, bes. 284ff.).

    Google Scholar 

  36. Dazu Manfred Frank, “Das ‘fragmentarische Universum’ der Romantik,” Fragment und Totalität, hrsg. Lucien Dällenbach (1964), S. 216: “Die Idee des ‘unendlichen Progresses,’ der Einheit immer nur punktuell und transitorisch gestattet, war auch der Ausgangspunkt für Fr. Schlegels Theorie des Fragments

    Google Scholar 

  37. auch Ernst Behler, “Das Fragment,” Prosakunst ohne Erzählen: Die Gattungen der nicht-funktionalen Kunstprosa, hrsg. Klaus Weißenberger (1985), S. 125–143, bes. 137f., setzt die fragmentarische Form bei Schlegel zu Recht in Beziehung zur unendlichen Reflexion.

    Google Scholar 

  38. Neben dem Gedanken unendlicher Perfektibilität taucht derjenige unendlicher Reflexion seltener und nicht terminologisch, wohl aber der Sache nach auf: 112, 117 (Fichte wird 186 als Entdecker des “Fundaments der kritischen Philosophie” vorgestellt und selber zu Kant in ein Progressionsverhältnis gestellt. Zum maßgebenden Einfluß Fichtes auf den ‘Studium’-Aufsatz Schlegels Richard Brinkmann, “Romantische Dichtungstheorie in Friedrich Schlegels Frühschriften und Schillers Begriffe des Naiven und Sentimentalischen” (1958), nachgedruckt in F.S. und die Kunsttheorie, hrsg. Schanze, bes. 256, 261 f., 266. Wilhelm von Humboldt entdeckte übrigens bereits in der frühesten, heute verlorenen Fassung der Abhandlung “Fichtische Ideen” als Grundlage einer von Kant und Schiller abweichenden ästhetik Schlegels: Schillers Werke, Nationalausgabe, Briefwechsel, Bd. XXXVI/1, 73).

    Google Scholar 

  39. Schlegel folgt hierin der 1795 postum erschienenen Schrift Condorçets Esquisse d’un tableau historique des progrès de l’esprit humain, die er im gleichen Jahr zustimmend rezensiert (K.A., VII, 3–10, bes. 8) und deren Grundgedanken einer unendlichen Perfektibilität der Menschheit er in der 1795/6 geschriebenen Abhandlung “Vom Wert des Studiums der Griechen und Römer” aus dem Gegensatz von Natur und Freiheit begründet und speziell auf die Neuzeit — im Unterschied zum Kreislaufmodell der Antike — bezogen hat (K.A., I, bes. 629ff.). Vgl. dazu Friedrich Lederbogen, Fr. Schlegels Geschichtsphilosophie: Ein Beitrag zur Genesis der historischen Weltanschauung, Diss. Leipzig (1908); S. 42ff.

    Google Scholar 

  40. Georg Waitz und E. Schmidt, Caroline: Briefe aus der Frühromantik (im folgenden Caroline), II (1913), 608.

    Google Scholar 

  41. K.A., III, 334 sowie im Brief Schlegels an Schleiermacher vom 10. 3. 1800 in Aus Schleiermachers Leben in Briefen, hrsg. Jonas und Dilthey, III (1861, Nachdruck 1974), 157; vgl. 256, 341.

  42. Näheres dazu bei Hans Krämer, Piatone e i fondamenti della metafisica, 2. Aufl. (1987), S. 60f., 63.

    Google Scholar 

  43. Oskar Walzel, Romantisches I, Mnemosyne, 18 (1934), 8 (zu B, 209): “Klingt das nicht, als wolle Schlegel sein eigenes Wesen in Piaton hineindeuten?”; Ernst Behler, K. A., XI, 307, Anm. 247 (zu A, 118): “Diese Feststellung Schlegels ist auch als Selbstdarstellung zu verstehen,” vgl. das Selbstbekenntnis Schlegels, o.Anm. 83.

    Google Scholar 

  44. Friedrich Schlegel: Schriften zur Literatur, hrsg. Wolfdietrich Rasch (1972), S. 186.

    Google Scholar 

  45. Die Monographie von Rodolfo Mondolfo, L’infinito nel pensiero dell’ antichità classica, 2. Aufl. (1956), registriert mit Recht für Piaton nur die Unendlichkeit der Weltzeit.

    Google Scholar 

  46. Die Belege für den Philosophiebegriff Piatons (Lysis, 218 Af., Symposion, 204 A, Phaidros, 278 D) grenzen ihn vom idealen Wissen des intellectus divinus nicht durch fortschreitende Veränderung der Inhalte, sondern durch einen geringeren Evidenz-, Gewißheits- und Sicherheitsgrad ab. Auch die Unterscheidung verschiedener Schärfegrade zwischen den Lebensformen (Phaidros, 248 äff.) indiziert keinen Fortschritt innerhalb der philosophischen Lebensform. ‘Infinitheit’ und ‘Approximation’ sind daher bei Piaton jeweils nur äquivok anwendbar. Vgl. die Klärungen bei Hans Krämer, “Die platonische Akademie und das Problem einer systematischen Interpretation der Philosophie Piatons,” Kant-Studien, 55 (1964), 69ff., wiederabgedruckt in

    Article  Google Scholar 

  47. Das Piatonbild, hrsg. Konrad Gaiser (1969), S. 198ff., bes. 225–227 und vor allem

    Google Scholar 

  48. Karl Albert, Die ontologische Erfahrung (1974), S. 50–58: Piatons Philosophiebegriff verweist auf keine infinit-lineare, sondern auf eine zyklische Bewegung mit wiederholtem Erreichen und Zurückfallen. — Ganz allgemein ist die Kategorie der geistigen Entwicklung, die Schlegel vom Bildungsroman (Goethes Wilhelm Meister) her wohlvertraut und- auch für sein Selbstverständnis — bedeutungsvoll war (vgl. o.S. 590 Anm. 19), der Antike unbekannt gewesen. Abgesehen von Vorstellungen einer überindividuellen Kulturentwicklung

    Google Scholar 

  49. (dazu Ludwig Edelstein, The idea of progress in classical antiquity [1967]) gab es zwar eine biologische und — analog dazu — eine moralische Entfaltung im Rahmen der aristotelischen Teloslehre, aber keine verwandte Vorstellung von der intellektuellen biographischen (nicht bloß pädagogischen) Entwicklung eines Individuums.

    Google Scholar 

  50. Vgl. Heinrich Dörrie, Realenzyklopädie für Antike und Christentum, V (1962), s.v. ‘Entwicklung,’ Sp. 504: “Der moderne Entwicklungs-Begriff ist von Grund auf unantik.” Mit ihm “ist die Neuzeit der Antike um ein gutes Stück fernergerückt.”

    Google Scholar 

  51. Vgl. auch die grundsätzliche kritische Diskussion bei Klaus Oehler, “Der Entwicklungsgedanke als heuristisches Prinzip der Philosophiehistorie,” Zeitschrift für philosophische Forschung, 17 (1963), 604–613 (wo nur die historische Herleitung von Hegel durch diejenige von Schlegel und den Romantikern zu ergänzen und zu modifizieren ist). Die durch Schlegel mit eingeleitete genetische Fragestellung des 19. Jahrhunderts entsprach also keineswegs dem Selbstverständnis der antiken Autoren und ihrer ersten Interpreten, sondern konnte immer nur sekundäranalytische Bedeutung haben.

    Google Scholar 

  52. Zur philologischen Kompetenz Schlegels kritisch Vittorio Santoli, Philologie, Geschichte und Philosophie im Denken Fr. Schlegels (1930), wiederabgedruckt in F.S. und die Kunsttheorie, hrsg. Schanze, bes. S. 37, 41. In der Folge tritt bei Schlegel die synoptisch gerichtete vertikale Dimension der platonischen Dialektik hinter der horizontalen unverhältnismäßig zurück. Piatons Schriftkritik im Phaidros mit dem Motiv des Dem-Logos-Zuhilfekommens (λόλῳ βοηϑεǖν) sowie die damit zusammenhängenden Verschweigungsstellen des Werkes sind nicht im Sinn von Schlegels Ironiekonzept teils agnostischendeiktisch, teils infinitistisch aufzufassen, sondern durchweg auf einen endlichen Abschluß der dialektischen Bewegung bezogen, vgl. dazu

    Google Scholar 

  53. Thomas Alexander Szlezaks Analysen in Piaton und die Schriftlichkeit der Philosophie (1985), S., 247–250, 252, 317–325

    Google Scholar 

  54. Giovanni Reale, Piatone, 2.–4. Aufl. (1986), S. 102

    Google Scholar 

  55. sowie Uwe Japp, Theorie der Ironie (1983), S. 185f. (die “Unendlichkeits-Relation ist charakeristisch für die Theorie der romantischen Ironie und unterscheidet sie als solche von den Ironien anderer Zeiten”; demgemäß bewirkt die platonische Ironie “einen zweiten Dialog” neben dem literarischen, der anderweitig “zuendegeführt werden muß,” Japp, S. 105).

    Google Scholar 

  56. Novalis Schriften, III, hrsg. Richard Samuel (1968), 493.

    Google Scholar 

  57. Dazu etwa Rudolf Pfeiffer, Die klassische Philologie von Petrarca bis Mommsen (1982), S. 227.

    Google Scholar 

  58. Adam Müller, Kritische, ästhetische und philosophische Schriften, hrsg. Walter Schroeder und Werner Siebert (1967), I, 60ff., 241 f., II, 74f. (Piatons Dialoge mit Unendlichkeit des Wahrheitsstrebens, unendlichem Gespräch, “unendlichster Endlichkeit” anstelle der Dogmatik des Systems, Ironie gegenüber dem Unaussprechlichen und Höheren als Offenbarung der Freiheit; Berufung auf F. Schlegel, I, 38f., 242). —

    Google Scholar 

  59. Vgl. ferner etwa Jean Paul, Vorschule der ästhetik (1803/04), © 22, © 38 fin. (Jean Paul Werke, hrsg. Eduard Berend [o. J.], S. 86, 142: Unendlichkeit und Weltironie Piatons, über allem Wissen, verzehrend, gen Himmel dringend).

    Google Scholar 

  60. Josef Körner, “Friedrich Schlegels ‘Philosophie der Philologie,’” Logos, 17 (1928), 12: “Er hat von Friedrich Schlegel den Antrieb für seine Lebensarbeit, der Beschäftigung mit Plato, erhalten, von ihm auch (mehr als von Schelling) die Grundbegriffe seines spekulativen Denkens. Die Abhängigkeit ist mit Händen zu greifen in dem Buche Piatons Leben und Schriften von 1816.” (Das gleiche gilt für Asts theoretische Schriften zur Hermeneutik und Philologie; dazu jetzt nach Körner a.a.O., auch Ernst Behler in Literary Theory and Criticism, Festschrift in honor of René Wellek [1985], S. 83, wo weiterhin auf Abhängigkeiten der Hermeneutik Schleiermachers von Schlegel hingewiesen wird.) Über Asts Zustimmung zu Piatonthesen Schlegels dieser selbst im Brief an Schleiermacher aus Jena vom 26. 10. 1801 (Aus Schleiermachers Leben in Briefen, hrsg. Jonas und Dilthey, III, 2. Aufl. [1974], 295, vgl. 270). Die gleichen vierzehn Dialoge, die Schlegel im Brief an Schleiermacher vom 25. 2. 1802 (a.a.O. 307) als echt anerkennt, legt Ast auch seiner Platondarstellung von 1816 zugrunde (vgl. dort S. 376). Für Schlegels Habilitations-Colloquium in Jena war Ast als Respondent vorgesehen gewesen

    Google Scholar 

  61. (Georg Waitz und E. Schmidt, Caroline, II [1913], 608), Näheres bei Körner, Fr. Schlegel: Neue philos. Schriften, 39.

    Google Scholar 

  62. Friedrich Ast, Grundriß einer Geschichte der Philosophie (1807), S. 116f.

    Google Scholar 

  63. Friedrich Ast, Piatons Leben und Schriften (1816), bes. (Jedes Gespräch “kein endliches Ziel vor Augen habend… indem es bei keinem Punkte, als dem endlichen Resultate des Ganzen, stehen bleibt, sondern… gleichsam fragmentarisch endet”), S. 39f., 52, 70, 100; zum fragmentarischen Charakter einzelner Dialoge: S. 250, 274, vgl. 347ff.

    Google Scholar 

  64. Die drei Entwicklungsstufen Piatons, die der Fichteschüler Herbart in einer 1808 veröffentlichten Zusatzerklärung zu seiner De platonici systematis fundamento commentatio (1805) unterschied (Johann Friedrich Herbarts Sämtliche Werke, hrsg. Gustav Hartenstein, XII [1852], 89f.), haben auf die Piatonforschung keinen Einfluß genommen und sind erst rückblickend von

  65. Friedrich Ueberweg Untersuchungen über die Echtheit und Zeitfolge platonischer Schriften [1861], S. 38) der Vergessenheit entrissen worden. Eine an Schleiermacher erinnernde, aber weder systematisch noch didaktisch verstandene DreiPhasen-Einteilung (sokratische-dialektische-konstruktive Dialoge) trägt Ast dann 1816 (a.a.O., 52ff., ähnlich später Hermann) vor, wobei die Genesis des philosophierenden Geistes den Wandel der Zwecksetzung bestimmt und zwar derart, daß sie als potentiell infinite auch diese Dreiteilung übergreift und relativiert (während bei Herbart die bloße Anwendung der Prinzipien im Vordergrund steht).

    Google Scholar 

  66. Karl Friedrich Hermann, Geschichte und System der Platonischen Philosophie, Erster Teil (1839) (der zweite, der systematischen Doktrin gewidmete Teil ist bezeichnenderweise nicht erschienen), S. 351 f., 553 (“so viel kann inzwischen auch hier schon als gemeinschaftliches Ergebnis der ganzen bisherigen Erörterung festgehalten werden, daß ewiges Fortschreiten das Gesetz von Plato’s ganzer geistiger Lebensentwicklung ist”), zu Ast S. 365ff. Grundbegriffe Hermanns sind wie bei Schlegel: Entwicklung, Entfaltung, Bewegung, Fortschritt.

    Google Scholar 

  67. Karl Friedrich Hermann, a.a.O., S. 552ff., 712f.; E. Zeller, Platonische Studien (1839), Nachdruck (1969), S. 300, ders., Die Philosophie der Griechen, II (1846), 217.

    Google Scholar 

  68. Vgl. z.B. Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Piaton, 5. Aufl. (1959), I, 568.

    Google Scholar 

  69. Emanuel Hirsch, Kierkegaardstudien, II (1930), Nachdruck (1978), 25ff. (Lektüre von Fichtes Bestimmung des Menschen 1834/5, Kenntnis Immanuel Hermann Fichtes), Weiteres in Emanuel Hirschs Anmerkungen zu Kierkegaards Ironieschrift (1961) (1984), S. 367ff. sowie zur Schrift Entweder-Oder (1843), Erster Teil, Bd. I (1985) S. IV und IX, Zweiter Teil, Bd. I (1980), S. V und VIII, Bd. II, S. III— VII; ferner zur Bestimmung des Selbst als sich zu sich selbst verhaltendem Verhältnis und Einheit von Endlichem und Unendlichem in der Spätschrift Die Krankheit zum Tode (1849) (1971), S. 559, 561, 562f.

    Google Scholar 

  70. Vgl. Helmut Fahrenbach, Kierkegaards existenzdialektische Ethik (1968), S. 185ff. (K. konkretisiert die Ethik von Kant und zumal Fichte); ders., Existenphilosophie und Ethik(1970), S. 25, Anm. 1 und 2; ders., “Die gegenwärtige Kierkegaardsauslegung,” Philosophische Rundschau, Beiheft 3 (1962), 67f.; Wolfdietrich von Kloeden, “Soren Kierkegaard und J.G. Fichte,” in K. and speculative Idealism, hrsg. Niels Thulstrup (1979), S. 114–143 (Auseinandersetzung mit Fichtes Bestimmung des Menschen, der Anweisung zum seligen Lehen und indirekt mit der W.L. von 1794). Vergleichbar ist die Auswertung der Philosophie Fichtes durch K.s Zeitgenossen Max Stirner (Der Einzige und sein Eigentum [1845]).

    Google Scholar 

  71. Zum Zusammenhang: Abschl. Unwiss. Nachschrift, S. 200, 778ff. Kierkegaard bezieht sich in seinem Rechenschaftsbericht Der Gesichtspunkt für meine Wirksamkeit als Schriftsteller (1848) für die indirekte (oder Existenz) Mitteilung auf Sokrates. Die Nähe zu Schleiermachers Begriff der — gleichfalls indirekten — philosophischen Mitteilung in der Einleitung zur Übersetzung des Piaton drängt sich auf, aber auch zu Schlegels im Zusammenhang mit der sokratischen Ironie entwickelter Vorstellung von der Unmöglichkeit einer vollständigen Mitteilung. Vgl. Ernst Behler, Klassische Ironie (1972), S. 130f.

    Google Scholar 

  72. Z.B. Abschließende Unwissenschaftliche Nachschrift, S. 347ff. Vgl. dazu Walter Schulz, Sören Kierkegaard: Existenz und System (1967) (2. Aufl. 1977), S. 26f., 35.

    Google Scholar 

  73. Paul Friedländer, Piaton, I, 3. Aufl. (1964), 145, 156f., 159, vgl. 372f., III, 2. Aufl. (1960), 105; in Friedländers Nachfolge dann etwa

    Google Scholar 

  74. Herman L. Sinaiko, Love, Knowledge, and Discourse in Plato (1965), S. 4ff., 286ff.

    Google Scholar 

  75. W.K.C. Guthrie, A History of Greek Philosophy, IV (1975), 505, 512; V (1978), 434 und viele andere Autoren. — Insbesondere mit seiner Deutung des Sonnengleichnisses der Politeia vermittelt Friedländer zwischen dem als Autorität bemühten Schlegel und der lebens- und existenzphilosophischen Auswertung (etwa bei seinem Schüler Hans Georg Gadamer und dessen Schüler Wolfgang Wieland): F. gibt zwar das agnostische Moment der romantischen Ironie Schlegels als unhistorisch auf und versteht die äußerung 506 C im Sinn der antiken Ironie der Selbstverkleinerung, läßt aber diese — darin Schlegel konservierend — die eigentlich gemeinte, reale Unsagbarkeit des Guten “symbolisieren” (I, 156f.), nämlich die “Unmöglichkeit, in Worten allerletzt zu sagen ‘was das Gerechte ist,’” gegenüber seinem “Darleben,” “dem Sein des gerechten Mannes” (162f.). Sokrates weiß es also und lebt es handelnd vor, kann es aber nicht sagen und muß daher in die Bilderfolge ausweichen — auf Grund der in der Sache liegenden “Unmöglichkeit und Notwendigkeit einer vollständigen Mitteilung” und des “Widerstreits des Bedingten und Unbedingten.” Indessen ist die Zurückhaltung 506 D/E nicht nur denkbar unironisch — Sokrates gibt ja mehr zu kennen vor als er sagt —, sondern auch ohne jeden Zusammenhang mit der Unterscheidung von ‘Wissen’ und ‘Meinen’ im Kontext, wie ihn F. konstruiert. Für Ironie ist also nicht einmal mittelbar Raum gelassen (vgl. Thomas Szlezák, Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie, S. 317: “Es fehlt die für jede ironische Situation konstitutive Diskrepanz”), und die vermeintliche Unsagbarkeit reduziert sich auf die bloße Inopportunität, das Wesen des Guten “jetzt,” “in der gegenwärtigen Situation,” d.h. vor solchen nicht hinreichend vorgebildeten Partnern und Lesern zu eröffnen (zur Partnerbezogenheit des Eröffnungsniveaus der Politeia im Blick auf die grundsätzlichen Ausführungen des Phaidros 274 ff. und mit den zahlreichen Parallelen in der Politeia selbst jetzt Szlezák, a.a.O.). Vollends textwidrig ist die Interpolation der Vorstellung, die Lebenspraxis selber gehe nicht ins Wort ein, die Schlegels metaphysisch begründete Nichtmitteilbarkeit zeitgemäß zu situieren und umzudeuten sucht.

    Google Scholar 

  76. Theodor Ebert, Meinung und Wissen in der Philosophie Piatons (1974), S. 139f., 173

    Book  Google Scholar 

  77. Wolfgang Wieland, “Piaton und der Nutzen der Idee: Zur Funktion der Idee des Guten,” Allg. Zeitschrift f. Philosophie, 1 (1976), 19ff., ders., Piaton und die Formen des Wissens (1982), S. 63ff., 164f., 184f., 197.

    Google Scholar 

  78. Weitere Belege bei Werner Boder, Die somatische Ironie in den platonischen Frühdialogen (1973), S. 26 ff. (mit der treffenden kritischen Beurteilung S. 34: “Es ist nicht zu übersehen, wie nahe der so verstandene Sokrates den Philosophien unserer Tage steht”). Zur Widerlegung jetzt Szlezák, Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie, S. 305ff., 316f. — Auch hier vermittelt Kierkegaard zum Idealismus und zur Romantik hin (Der Begriff der Angst [1844], Anmerkung zu Beginn des vierten Kapitels: “Das Gute läßt sich schlechterdings nicht definieren. Das Gute ist die Freiheit.”).

    Google Scholar 

  79. Egidius Schmalzriedt, Platon: der Schriftsteller und die Wahrheit (1969)

    Google Scholar 

  80. Konrad Gaiser, Protreptik und Paränese bei Piaton (1959); ders. Piatone come scrittore filosofico (1984)

    Google Scholar 

  81. Thomas Alexander Szlezák, Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie (1985).

    Book  Google Scholar 

  82. Vgl. die Beispiele in Verf., Piatone e i fondamenti della metafisica, 2. Aufl. (1987), Parte terza: La portata filosofica della teoria platonica dei principi, S. 239–310; V. Hösle, “Zu Piatons Philosophie der Zahlen und deren mathematischer und philosophischer Bedeutung,” Theologie und Philosophie, 59 (1984), 321–355.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Platonis Philosophia Genuinus Est Idealismus Erste Habilitationsthese Friedrich Schlegels in Jena (März 1801)

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Krämer, H. Fichte, Schlegel und der Infinitismus in der Platondeutung. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 62, 583–621 (1988). https://doi.org/10.1007/BF03376010

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF03376010

Navigation