Notes
Vgl. hierzu auch die Beiträge, die im Berichtsteil der Zeitschrift für Medizinische Ethik, 50. Jahrgang (2004), Heft 1 (S. 51–91) versammelt sind. Die Autoren informieren dort über unterschiedliche Konzepte zur Integration von Ethikkursen in das Medizinstudium sowie über praktische Erfahrungen, die sie mit ihren Modellen gemacht haben.
Nachdrücklich haben diese Auffassung in letzter Zeit auch Eisen u. Berry (mit Blick auf den US-amerikanischen Raum) vertreten: „We argue that it should be formal and explicit from the beginning, and we suggest that continuing education in research ethics should become an integral part of the practicing bioscientist“ ([4], S. 39). Vgl. für Deutschland auch [1]; hier ist über eine ähnlich gelagerte Initiative zur Einbeziehung bioethischer Lehrangebote in die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern an der Universität Göttingen berichtet worden.
Auch auf europäischer Ebene ist ein starkes Interesse an Lehrprogrammen zur Forschungsethik zu verzeichnen: Im vergangenen Jahr hat die Europäische Kommission beim Deutschen Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften in Bonn eine Studie in Auftrag gegeben, die einen Überblick über existierende forschungsethische Lehr- und Lernmaterialen sowie über etwaige Defizite verschaffen soll; vgl. http://www.drze.de/das_drze/projekte/training/.
Siehe dazu auch die im Auftrag der Europäischen Kommission vom IWE durchgeführte Studie „Provision of support for producing a european directory of local ethics committees“, http://www.iwe.uni-bonn.de/deutsch/content/pr_17.html. Im Rahmen der Studie wurde ein europäisches Verzeichnis lokaler Ethikkommissionen erstellt, um so einen Überblick über den Status quo, die Organisationsstruktur und die Aufgabenstellung der Kommissionen sowie über die Probleme zu erhalten, mit denen sie konfrontiert sind. Die Europäische Kommission wird den Schlussbericht in Kürze veröffentlichen.
Für nähere Informationen s. http://www.mh-hannover.de/studium/po_so/mdphd/.
Literatur
Andorno R (2003) Teaching ethics to scientists: an experience report. Ethik Med 15:243–245
Biller-Adorno N, Neitzke G, Frewer A, Wiesemann C (2003) Lehrziele „Medizinethik im Medizinstudium“. Ethik Med 15:117–121
Bundesministerium für Gesundheit (2002) Approbationsordnung für Ärzte (in der Fassung vom 27. Juni 2002). Bundesgesetzblatt I 44:2405–2435
Eisen A, Berry RM (2002) The absent professor: why we don’t teach research ethics and what to do about it. Am J Bioeth 2(4): 38–49
Forrow L, Arnold R (1995) Artikel „Bioethics education: II. medicine“. In: Reich WT (ed) Encyclopedia of bioethics, revised edn. Macmillan, New York, pp 259–264
Hübner D, Heinrichs B, Heinemann T et al. (2004) Eigenständige Urteilskompetenz. Ein forschungsethisches Curriculum für die medizinisch-naturwissenschaftliche Ausbildung in Deutschland wird zurzeit in Hannover erprobt. Dtsch Arztebl 101: A483–484
Sponholz G (2004) Wissenschaftliches Fehlverhalten. Und was dann? Ethik Med 16:170–173
Toepfer F, Wiesing U (2001) Das britische core curriculum in Medizinethik und Medizinrecht — Ein Vorbild für Deutschland? Z Med Ethik 47:421–432
World Medical Association (2002) Declaration of Helsinki. Ethical principles for research involving human subjects.http://www.wma.net/e/policy/b3.htm. Cited Jan 2005, In: Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik 7 (2002): 339–342
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Heinrichs, B., Hübner, D. Forschungsethik als integrativer Bestandteil der medizinisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung. Zur interdisziplinären Entwicklung eines „Curriculums Forschungsethik“. Ethik Med 17, 39–43 (2005). https://doi.org/10.1007/s00481-005-0356-z
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