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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter February 27, 2008

Descartes' Kritik an den realen Qualitäten: das Beispiel der Schwere

  • Andreas Hüttemann

Einleitung

Descartes hat sich über 30 Jahre hinweg zu dem Phänomen der Schwere geäuβert. Seine Erklärungsversuche der Schwere in den frühen privaten Notizen, seinen frühen Briefen bis hin zur Niederschrift von Le Monde unterliegen einer deutlichen Entwicklung. Diese Entwicklung ist nicht bloβ von wissenschaftshistorischem Interesse, sondern verspricht auch ein Licht auf diejenigen Gründe zu werfen, die ihn dazu veranlaβt haben, die scholastische Terminologie zu verwerfen, auf die er seine frühen Erklärungsansätze gestützt hatte. Dies gilt besonders für den in diesem Zusammenhang zentralen Begriff der realen Qualität. Es wird sich zeigen, daβ Descartes seine Ablehnung dieses Begriffs zu unterschiedlichen Zeiten mit ganz unterschiedlichen Argumenten begründet hat. Damit möchte ich eine Auffassung korrigieren, die zuweilen in Untersuchungen zu Descartes' Verhältnis zum scholastischen Vokabular wenn auch nicht explizit vorgetragen, so aber doch nahegelegt wird: Descartes habe dieses Vokabular ontologischer Vorbehalte wegen zurückgewiesen. Diese Fehldeutung scheint mir auch Gilsons einfluβreicher Untersuchung zugrunde zu liegen.

Published Online: 2008-02-27
Published in Print: 2001-05-23

© Walter de Gruyter

Downloaded on 9.6.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/agph.83.1.24/html
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