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Eine Revolte in der Psychologie

Bemerkungen zu Holzkamps Vorschlag einer „kritisch-emanzipatorischen Psychologie“

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Zeitschrift für allgemeine Wissenschaftstheorie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Holzkamp hat einen der zahlreichen Versuche unternommen, einer „bürgerlichen“, sprich empirischen, Humanwissenschaft eine „kritische“, sprich marxistische, entgegenzustellen. Dabei begeht er den inzwischen klassischen Fehler, Korrekturen an der Zielsetzung wissenschaftlicher Forschung und der Forscher durch Korrekturen ihrer Methoden bewirken zu wollen. Tatsächlich errichtet er dadurch nur (unwirksame) Erkenntnis-schranken. Da auch anderes als marxistisches Engagement mit moralischem Anspruch zu ähnlichen Argumentationen verführt, hielt der Verfasser es für sinnvoll, Holzkamps Beitrag im einzelnen zu diskutieren um zu zeigen, daß sein Vorschlag bereits an der Formulierung des Anspruchs, mit dem er den empirischen Wissenschaften entgegentritt, nicht erst daran scheitert, daß die Verhältnisse nicht so sind, wie Holzkamp meint.

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Literatur

  1. Karl R. Popper, Logik der Forschung, 2. deutsche Auflage Tübingen 1966 (1. deutsche Auflage Wien 1934), V. Kapitel: Basisprobleme, insbesondere die Abschnitte 25. Erlebnisse als Basis (Psychologismus) und 30. Theorie und Experiment, sowie Anhang * X: Universalien, Dispositionen und Naturnotwendigkeiten.

  2. Popper, Logik der Forschung, a.a.O., V. Kapitel, Abschnitt 27. Objektivität der Basis, meine Hervorhebung.

  3. Alex C. Michalos, The Popper-Carnap Controversy, Den Haag 1971; Hermann Vetter, Wahrscheinlichkeit und logischer Spielraum, Tübingen 1967.

  4. Rudolf Carnap, Philosophical Foundations of Physics, New York, London, 1966, Das Buch liegt auch in deutscher Übersetzung vor. derselbe, Logical Foundations of Probability, University of Chicago Press, 2. edition 1962.

  5. Popper, Logik der Forschung, a.a.O., Seite 6.

  6. Popper, Logik der Forschung, a.a.O., Anhang *X.

  7. Moritz Schlick, Über den Begriff der Ganzheit, in: Schlick, Moritz, Gesammelte Aufsätze, Wien 1938, Seite 252–266, wiederabgedruckt in: Ernst Topitsch (Hrsg.), Logik der Sozialwissenschaften, Köln, Berlin 1965, Seite 213–224.

  8. Claude Lévy-Strauss, Tristes Tropiques, zitiert nach George Caspar Homans, The Nature of Social Science, New York 1967, deutsch: Was ist Sozialwissenschaft?, Köln und Opladen 1969.

  9. Schlick, Über den Begriff der Ganzheit, a.a.O., Seite 222.

  10. Schlick, Über den Begriff der Ganzheit, a.a.O., S. 218; Ernest Nagel, Über die Aussage: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, in: Ernst Topitsch (Hrsg.), Logik der Sozialwissenschaften, a.a.O., S. 229, 230 (225–235), im Original: On the statement „The whole is more than the sum of its parts“, in: Lazarsfeld, Paul F. and Morris Rosenberg (eds.), The language of social research, Glencoe 1955, p. 519–527.

  11. Erich Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie, I. Teil, Theorie des Wirtschaftskreislaufs, 8. Auflage, Tübingen 1960, neuere Auflagen liegen vor.

  12. Erich Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie, II. Teil, Wirtschaftspläne und wirtschaftliches Gleichgewicht in der Verkehrswirtschaft, 6. Auflage, Tübingen 1960, neuere Auflagen liegen vor, insbesondere Kapitel 2, Abschnitt 5: Die Produktionsfunktion als Grundlage der Kostenplanung.

  13. Erich Preiser, Bildung und Verteilung des Volkseinkommens, Göttingen 1957. Erich Preisers Beiträge zur Ökonomie zeichnen sich dadurch aus, daß sie auch für Laien ungewöhnlich gut lesbar sind.

  14. Siehe dazu den Titelaufsatz in: Hans Albert, Marktsoziologie und Entscheidungs logik, Neuwied 1967.

  15. Siehe z.B. W. V. O. Quine, On what there is, in: Quine, From a logical point of view, New York 1953, pp. 1–19.

  16. Einen sehr guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der empirischen Sozialwissenschaften mit Ausnahme der Ökonomie bietet „Human Behaviour, an Inventory of Scientific Findings“ von B. Berelson und G. A. Steiner, Chicago, San Francisco, Atlanta 1964, deutsch: Menschliches Verhalten, Weinheim, Berlin, Basel, Band 1: Forschungsmethoden/Individuelle Aspekte, 1. Auflage 1969, 2. Auflage 1971 Band 2: Soziale Aspekte 1972.

  17. Zum Beispiel in Talcott Parsons und Edward Shils (eds.), Towards a General Theory of Action, Cambridge 1951.

  18. „Die Reduzierbarkeit von Soziologie auf Psychologie“ wird in dem gleichnamigen Buch von H. J. Hummell und K. D. Opp, Braunschweig 1971, behauptet, im Gegensatz zur Ansicht der Autoren ohne Beweis.

  19. Psychologie in physikalischer Sprache, in: Erkenntnis, Band 3, S. 108, zitiert nach Viktor Kraft, Der Wiener Kreis, Wien, New York 1968, S. 150. Dieses Buch ist hervorragend geeignet, um weitverbreitete Mißverständnisse über „den Positivismus“ zu beseitigen.

  20. Viktor Kraft, Der Wiener Kreis, a.a.O., B III 1+2.

  21. Siehe dazu Karl Popper, Logik der Forschung, a.a.O., Kap. I, Grundprobleme der Erkenntnislogik, insbesondere Abschnitt IV, Das Abgrenzungsproblem.

  22. Michael Polanyi, Life's irreducable structure, in: Science Band 160, 1968, S. 1308ff., 1312.

  23. Polanyi, a.a.O., S. 1310.

  24. Polanyi, a.a.O., S. 1310.

  25. Polanyi, a.a.O., S. 1308.

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Klaus Holzkamp, Wissenschaftstheoretische Voraussetzungen kritisch-emanzipatorischer Psychologie, in: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 1, 1970, Seite 5–21 und 109–141. — Wieder abgedruckt in: Klaus Holzkamp, Kritische Psychologie. Vorbereitende Arbeiten, Frankfurt/M. 1972.

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Keuth, H. Eine Revolte in der Psychologie. Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 3, 329–357 (1972). https://doi.org/10.1007/BF01800757

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